Das Kremstal ist nicht nur als Weingegend bekannt, die zahlreichen Ruinen laden zu einer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit ein. Direkt am Weitwanderweg finden sich hier mit der Burgruine Senftenberg, Imberg und Rehberg gleich drei, die sich in einem Rundgang verbinden lassen. Warum du hin musst, was du über sie wissen musst, wie du am besten hinkommst und alle Infos, die du sonst noch brauchst.
Miriam Usenik gibt euch jeden Monat einen besonderen Ausflugstipp. In Teil 4 macht sie für euch Ruinen-Hopping im Kremstal. Hier hat sie für dich noch 9 geniale Top-Tipps für einen Wachau-Ausflug
Der Weitwanderweg Kremstal-Donau rund um Krems erstreckt sich auf circa 100 Kilometer. Und die Wege um die drei Ruinen bilden einen Teil davon. Der Abschnitt 15 führt euch von Senftenberg bis nach Krems. Aber auch ohne Wanderung sind die drei Ruinen einen Ausflug wert – die Aussichten von oben über das Kremstal sind sehenswert!
Nicht nur die Wachau ist ein wunderschöner Landschaftsstreifen. Auch die Gebiete rundherum begeistern mit Weinterrassen, tollen Ausblicken und abwechslungsreichen Wanderwegen. Besonders sind auch die vielen Burgen und Ruinen in der Gegend, zum Beispiel die drei Burgruinen Senftenberg, Imbach und Rehberg im Kremstal. Du kannst die Besichtigung der geschichtsträchtigen Orte sowohl zu Fuß bewältigen als auch mit dem Auto abklappern. So oder so – der Mix aus schöner Landschaft und uralten Mauern ist ein tolles Erlebnis.
Schönwetter oder zumindest kein Regen sind die besten Voraussetzungen für diese Wanderung. Besonders einladend ist es, wenn im Frühling die Natur erwacht oder auch im Herbst, wenn sich die Blätter der Wälder rundherum wieder verfärben. Im Hochsommer solltest du genügend Flüssigkeit mitnehmen und Pausen einplanen. Helden-Tipp: Nicht zu spät den Ausflug starten, denn die Sonne verschwindet schnell hinter den Hügeln.
Die Burgruine Senftenberg sieht in etwa so aus, wie sie nach dem gelegten Feuer der Schweden im Jahr 1645 hinterlassen wurde. Aber bereits ab dem 11. Jahrhundert stand hier immer eine Wehranlage als Zufluchts- und Verteidigungsstätte. Heute kannst du drei Toranlagen, den quadratischen Bergfried, eine Schildungsmauer und einen Turm begutachten. Die Schildungsmauer ist sehr ungewöhnlich für österreichische Burgen und auch der Turm ist besonders: seine Basis ist rechteckig, die Mitte oval und im letzten Viertel wird er sechseckig.
Die Burgruine Imbach war eine Spornburg und liegt am östlichen Ausläufer des Scheibelberges. Das Alter der ältesten Mauerreste wird auf die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts zugeordnet. Hier standen ein turmartiges Gebäude, zwei Bergfriede, eine Burgkapelle, ein Apsidensaal und eine Wehrmauer. Bei Grabungsarbeiten entdeckte man hunderte Keramikfragmente und romanische Säulen-Verzierungen aus Kremstaler Marmor.
Ganz ähnlich aufgebaut und positioniert ist auch die Burgruine Rehberg. Sie wurde auch im 12. Jahrhundert erbaut. Hier haben schon die Babenberger und Habsburger residiert. Ab 1800 interessierte sich der Adel nicht mehr für die Burg und sie ging in Gemeindebesitz über. Viele Bauteile wurden von der Bevölkerung als Baumaterial verwendet und erst seit letztem Jahr wird die Ruine wieder saniert. Die Burgkirche (urkundlich erstmals 1316 als Johanneskapelle erwähnt) wird bis heute gepflegt und auch benutzt. Der Kern des Kirchenbaus ist romanisch, gotisch und barockisiert. Das Langhaus der Kirche ist mit einer Ringmauer in die ehemalige Vorburg einbezogen.
Die Anreise ist am Einfachsten mit dem Auto. Von Wien aus über die A22 bis Stockerau, weiter auf die S5 bis Krems an der Donau und dann Richtung Waldviertel über Gneixendorf nach Rehberg, Imbach und Senftenberg. Die genauen Positionen der Ruinen seht ihr unten auf der Karte.
Das Ruinen-Hopping ist für alle zu empfehlen, die sich gerne bewegen und währenddessen auch noch ein bisschen Geschichte schnuppern wollen. Du kannst die Tour ganz an deine Bedürfnisse anpassen. Die Orte sind alle gut mit dem Auto erreichbar und liegen nur wenige Fahrminuten auseinander. Oder du lässt das Auto stehen und machst einen Rundweg von einer Ruine weg. Dabei kannst du dich an dem Weitwanderweg Kremstal-Donau orientieren.
Wenn du mit Kindern unterwegs bist, ist die Burgruine Senftenberg sicher am Interessantesten. Das Burggelände lädt zum Erkunden ein und hier wachsen viele Wildpflanzen, die darauf warten entdeckt zu werden. Der Weg zur Burgruine Imbach hinauf ist ein bisschen steiler, als bei den anderen. Und in Rehberg gibt es einen kleinen Schleichweg. Wer nicht vom Dorf vorne über den Waldweg hinaufgehen möchte, der kann auch von der Rückseite zur Ruine gelangen.
Für die Wanderung zu den Ruinen brauchst du nichts Besonderes. Bequeme, trittfeste Schuhe empfehlen sich von alleine. Falls du nicht unterwegs einkehren möchtest, nimm dir eine Jause und Trinken mit und mach es dir rund um die Ruinen gemütlich – den tollen Ausblick gibt’s gratis dazu!
Die Gegend ist bekannt für ihre Heurigen. Wer gerade offen hat, findest du hier. Wenn du genug Zeit mitbringst, kannst du den Ausflug auch mit einem Abstecher in die Wachau verbinden. Hier haben wir 10 Top-Highlights, die es in der Wachau zu sehen gibt. 20 Minuten westlich von Senftenberg kannst du auch zur Gudenushöhle wandern und den Neandertalern in ihr altes Wohnzimmer schauen – eine der bedeutensten prähistorischen Fundstätten Europas. Alle Infos dazu gibt es hier in Miriams und Kirstins Erlebnisbericht. Und falls dich eine komplett erhaltene Festung interessiert, schau dir hier unbedingt unsere Story über die Burg Rappottenstein im Waldviertel an.
Factbox: Alle Infos zu den Ruinen im Kremstal
Adresse: Senftenberg – Kirchenberg 12, Imbach – Burgtal, Rehberg – Alt Rehberg 26
Preis: gratis
Öffnungszeiten: ganzjährig
Gehzeit: ein paar Minuten vom Parkplatz
Anreise von Wien: Mit dem Auto (ca. 1 Stunde): A22, S5
Link für weitere Infos: Senftenberg | Rehberg | Imbach
Weitere herrliche Spots, die du dir unbedingt ansehen solltest, findest du hier:
TEIL 1: RUINE DÜRNSTEIN
TEIL 2: STIFT GÖTTWEIG
TEIL 3: STRAUSSENLAND KAMPTAL
TEIL 4: RUINEN-HOPPING IM KREMSTAL
TEIL 5: ALTSTADT KREMS
TEIL 6: KOGELSTEINE UND FEENHAUBE EGGENBURG
TEIL 7: RÖMERWEG MAUTERN
TEIL 8: EISZEITWANDERWEG STRATZING
TEIL 9: MAMMUTBÄUME PAUDORF
TEIL 10: VOGELBERGSTEIG
TEIL 11: MUSEUMSDORF NIEDERSULZ
TEIL 12: WASSERPARK TULLN
TEIL 13: EBERSDORFER SEE
TEIL 14: NATURPARK KAMPTAL
TEIL 15: PARLAMENT WIEN
TEIL 16: KAMPTALWARTE AM HEILIGENSTEIN
TEIL 17: KARIKATURMUSEUM KREMS
TEIL 18: STAUSEEN THURNBERG UND DOBRA
10 Tipps für eine Radtour durch die Wachau
22 tolle Ausflugsziele rund um Wien
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