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Alf Poier: “Mein halbes Leben war eine Heldentat!”

Alf Poier: “Mein halbes Leben war eine Heldentat!”

Alf Poier polarisiert. Aber er ist ganz sicher eine Kultfigur der Kabarettszene. Mit uns spricht er über seine größten Heldentaten, Huren, Hobbys, Stronach und Winnetou.

von Anaking

Was ist ein Held? Einer, der sich nichts scheißt und sagt, was er denkt? Auch wenn er dafür von manchen gehasst wird? Der auf Bühnen tausende Menschen zum Lachen (oder auch manchmal zum Weinen) bringt? Einer, der sich traut bewusst ein schlechtes Lied vor einem Millionenpublikum zu performen?

Alf Poier im großen Helden-Interview

Der Querdenker verriet uns seine Definition von Helden der Freizeit, was er so treibt, wenn er nicht malt, bastelt oder Auftritte hat und warum er sich auch mit 10.000 Euro Preisen nicht von der Politik vereinnahmen lässt.

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Alf Poier beschreibt Making of Dada als kein typisches Poier Programm. (c) Reinhard Mayr

Ehrlich. Was war deine größte Heldentat in 22 Jahren auf der Kabarettbühne?

Da hat es viele gegeben. Zum Beispiel habe ich Veranstalter vor Auftritten gefragt, warum ist die erste Reihe reserviert? Was sind das für Leute? Herr Poier, das ist der Nationalratsabgeordnete so und so. Ich hab gesagt: Letzte Reihe! Den brauch ich da vorne nicht. Wer sitzt daneben? Der Bürgermeister. Den könnt ihr gleich nach hinten setzen.

Was hat dich daran so gestört?

Ich will, dass die Leute, die Eintritt gezahlt und gewartet haben, vorne sitzen. Und nicht irgendwelche Bonzen, die eh nicht mehr zur zweiten Hälfte des Stücks kommen. Ich hab mich oft ziemlich aufgeführt und auf viel verzichtet teilweise. Auf Auszeichnungen von der Politik. Den Josef Krainer Preis zum Beispiel. Ich hätte nur nach Graz fahren und mir die 10.000 Euro abholen müssen. Ich hab gesagt: Das will ich nicht. Verteilt das Geld lieber in der Herrengasse. Ich hab mir da schon einen Ruf aufgebaut. Zu meinem finanziellen Nachteil oft. Aber es hat mir etwas gegeben und ich bin heute noch so.

Es taugt mir Erwartungshaltungen zu brechen und nicht so zu ticken, wie jeder glaubt, dass jeder ticken muss.

Was ist für dich ein Held der Freizeit?

Ein Held macht es sich bewusst schwerer, als er es grundsätzlich hätte. Oder verwickelt sich in Probleme, die er sich ersparen könnte. Ihr müsst euch halt irgendwie Probleme schaffen, das muss euch gelingen. Das diskutiert wird über euch. Ihr müsst schauen, dass ihr möglichst viele Probleme anhäuft. So gesehen war bis jetzt mein halbes Leben eine Heldentat. Für mich ist eine Heldentat nicht auf den Kopf zu hören, sondern auf den Bauch.

Heute ist ja alles verkehrt. Die Leute hätten alle gern die Weisheit vom Winnetou und das Geld vom Stronach. Meistens ist es umgekehrt, verstehst? Die haben die Weisheit vom Stronach und das Geld vom Winnetou, das wünsch ich euch nicht (lacht).

Was sind deine Hobbys, wenn du nicht die Sachen machst, für die du bekannt bist?

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Poier über seine Hobbies: “Oft ist mir auch fad, muss ich sagen.” © heldenderfreizeit.com

Schwammerl suchen. Aber da gibt es jetzt im Wienerwald nix. Ich war eh schon schauen. Ich lese wahnsinnig viel und gehe gern in die Natur, in die Berge. Oft ist mir auch fad, muss ich sagen. Aber das braucht man auch. Kontemplative Übungen. Ein bisschen meditieren, damit man kreativ werden kann.

Ich habe immer versucht Freizeit und Beruf nicht zu trennen. Mein Hobby ist mein Beruf und mein Beruf ist mein Hobby. Ich will mit meinem Leben insgesamt Geld verdienen. Jedenfalls: Ich möchte mit keinem tauschen, mit dir schon gar nicht (lacht).

Aber warum? Du warst doch selbst Journalist.

Ja, für ein Musikmagazin und für die Kleine Zeitung. Ich bin aber kein guter Schreiberling grundsätzlich. Dabei habe ich schon zwei Bücher gemacht, eigentlich drei – das dritte hab ich nicht auf den Markt gebracht. Es wird sicher noch ein Buch geben. Aber ich quäle mich ziemlich beim Schreiben.

Bei mir streicht der Computer immer alles Rot an, weil ich ständig Wörter erfinde. Es gibt viel zu wenige Wörter. Zum Beispiel sitzt du da, ein Auto fährt vorbei und du trinkst ein Johannesbeer gespritzt. Du musst das in einem langen Satz erklären. Es könnte ja ein Wort dafür geben.

Journalisten sind ja ein ziemlich verhasster Berufszweig.

Und was ist mit den Politikern? Noch vor den Politikern? (lacht)

Es gab ja vor kurzem das Rapid-Transparent „Journalisten Terroristen“. Bist du froh, in einem Metier zu arbeiten, in dem man mehr geliebt als gehasst wird?

So ist das nicht. Ich bin ja auch viel gehasst worden. Man hat mich immer wieder bedroht, weil ich Dinge gesagt hab, die man als Kabarettist eigentlich nicht sagen sollte, dürfte, was auch immer. Es gibt ja auch einen Konsens im Kabarett, den man nicht verlassen sollte, darum hab ich mich wenig gekümmert. Die Leute lieben mich oder sie hassen mich. Mittendrin gibt es wenig. Dass Leute sagen, ja Poier, ist eh ganz nett. Das gibt es weniger bei mir. So gesehen sind wir auf einer Ebene ungefähr (lacht).

Wer sind eigentlich deine Helden oder die Helden deiner Kindheit?

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Alf Poiers Helden? Helge Schneider, Josef Hader und als Kind ganz besonders: Die lustigen Judenburger. © heldenderfreizeit.com

Grundsätzlich war ich nie Fan von jemand speziell. Eines hat mich früher aber sehr beeindruckt. Ihr müsst wissen: Ich hab ja während meiner Schulzeit Tanzmusik gemacht. Auf Pfarrbällen, Maturabällen und Krampuskränzchen gespielt. Bevor es so weit war, gab es bei uns eine Band: Die lustigen Judenburger. Das war so eine Tanzkapelle. Die haben Roy Black und so gespielt. Da sind wir stundenlang daneben gestanden. Das waren wirklich Helden für mich. Mit 10, 12, 14 Jahren haben wir die beobachtet und gedacht: Bist du deppert! Einmal auf so einer Bühne stehen. Dann haben wir die gefragt, was kostet euer Schlagzeug: Und ich weiß noch, er hat gesagt, 13.000 Schilling. Scheiße, das können wir uns ja nie leisten! Das waren große Helden.

Später habe ich den Helge Schneider großartig gefunden, den Josef Hader. Aber ich war nie so ein wahnsinniger Fan von jemand. Ich hab immer meine eigenständigen Gedanken gehabt.

Wir nennen uns nicht nur Helden der Freizeit, weil wir für die Leute das Beste der Freizeit entdecken, sondern auch, weil wir neue Dinge zum ersten Mal ausprobieren, auch wenn wir sie nicht gut können.

Das ist das Wichtigste überhaupt.

Wann hast du das letzte Mal zum ersten Mal etwas Neues probiert?

Eine gute Frage. Auch wenn man Querdenker ist geht man immer wieder die gleichen Wege und irgendwann sind sie Autobahnen und man kommt von ihnen schwer runter, weil überall Lärmschutzwände sind (lacht). Das zu beanworten ist gar nicht so einfach. Wann habe ich wirklich etwas Neues gemacht? … Ich hab mich viel mit Huren getroffen. Weil ich wissen wollte, wie die im Kopf ticken.

Und? Was ist bei deiner Feldforschung herausgekommen?

Es war sehr interessant. Die meisten führen ein Doppelleben. Es gibt anscheinend ein Leben außerhalb der Rotlichtszene und innerhalb. Die sind anscheinend wirklich innerlich gespalten.

Aber wirklich was Neues ausprobiert? Man ist ja eigentlich immer auf der Suche nach etwas Neuem. Ich gehe stundenlang in Büchergeschäfte und denk mir, ich brauch was Neues, das mich fasziniert, was ganz was anderes. Das ist ja eigentlich schon krankhaft. Eigentlich bin ich ja endorphinsüchtig. Vom Extremsport, den ich damals als Bergläufer gemacht habe. Wenn ich dann daheim bin: Vom Staubsaugen, Einkaufen und Putzen wird kein Endorphin frei bei mir. Immer was Neues wollen, das kann auch problematisch sein. Es ist ja auch was Neues mit dem Auto gegen den Baum zu fahren, aber ich brauchs nicht – muss ich sagen. Nur weil es neu ist, muss es nicht besser sein. Nur: Einen Tapetenwechsel bräuchte ich momentan. Wien, das kenne ich schon.

Nochmal zurück zu Heldentaten, viele würden ja deinen Song Contest Auftritt 2003 als eine solche einstufen.

Eine große Heldentat war das nicht. Wir hatten ja einige Lieder zur Auswahl. Wir haben bewusst das Schlechteste genommen. Natürlich kriegst du auch verlockende Angebote. Sie sind gekommen mit Designerklamotten – ich hab gesagt, fahrt weg, ich hab selber ein Gewand. Was da im Zuge dessen alles passiert ist.

Am Flughafen hab ich gesagt, ich gebe keine Interviews mehr. Mein Manager und ich sind mit einer aufgesetzten Vogel- und Katzenmaske hingefahren. Plötzlich sind die Flughafenwachen mit Maschinengewehren vor uns gestanden. Runter mit den Masken! Die haben geglaubt, wir wollen den Flughafen attackieren. Aber irgendwie hab ich mir als Künstler mit dem Auftritt in Riga auch ein künstlerisches Wahrzeichen gesetzt. Weil es immer wieder gezeigt wird und die Leute sagen: Ach ja, den gibt’s ja auch noch.

Alf Poier: Facts, Bücher, Tour-Termine

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  • Bücher

Alf Poier ist am 22. Februar 1967 in Judenburg in der Steiermark geboren. Seit er 14 ist steht er auf Bühnen. Als Kabarettist 1995 gestartet, schaffte er in kürzester Zeit den großen Durchbruch. Aktuell steht er mit seinem Programm Making of Dada auf der Bühne. Heuer veröffentlichte er auch das Lied I hob’s gsehn.

Alf Poier: 123 Meisterwerke, Seifert Verlag, 2015. Preis: 29,95 Euro.

Alf Poier: Mein Krampf. Ein geistiges Sterbebuch, Verlag: Genie und Wahnsinn, 2005, Preis: 16,90 Euro.

Diese und weitere Poier-Artikel gibt es im Alfshop.


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