Wer als Ski-Aficionado dem Schnee hinterher jagt, muss nicht nach Westösterreich fahren. Das Hochkar – nur zwei Stunden von Wien – ist das schneesicherste und höchstgelegene Skigebiet in Niederösterreich. Wie verbringt ihr dort einen perfekten Tag? Welche Unterkünfte und Gastro-Angebote sind zu empfehlen? Wir haben es für euch getestet. Plus: Alle Infos mit Preisen und Öffnungszeiten. Aktueller Tipp! Dieses Saison gibt es am Hochkar noch einen Trachten-Skitag und Genuss-Wedeln – mehr dazu kannst du hier nachlesen.
von Christoph König
Vor der Liftkassa am Hochkar steht ein großer Holzturm. Ein überdimensionaler Maßstab, der die Schneehöhe anzeigt. 6 Meter – Jänner 2019 – steht da weit über unseren Köpfen geschrieben. Unvorstellbar, aber so hoch wurde der Ort letzte Saison eingeschneit. Da sorgte man ein weiteres Mal für Schlagzeilen als man sogar noch Mitte Mai zum Gratis-Skifahren lud. Jetzt hat Frau Holle wieder zugeschlagen. Und deshalb gibt es am Sonntag den 18. 10. schon wieder ein Gratis Skifahren – diesmal als vorzeitiger Kickoff für den Winter (generelle Öffnungszeiten und Details siehe unten). Natürlich nur unter strengen Corona-Sicherheitsmaßnahmen.
Gerade auch in milden Wintern ist das Hochkar DIE Anlaufstelle schlechthin. Während der Annaberg für Kids und Familien toll ausgestattet ist, die Gemeindealpe mit der steilsten Piste Niederösterreichs die sportlichen Fahrer anlockt und Lackenhof am Ötscher mit breiten Pisten und Vielseitigkeit überzeugt, ist das Hochkar gerade für Freerider besonders attraktiv, weil es hier von den Skigebieten in Niederösterreich prinzipiell den meisten Schnee gibt. Und es verfügt über viele Pisten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Wir haben für euch das Ski- und Kulinarik-Angebot getestet, geben euch alle Infos von Preis bis Öffnungszeiten (Factbox unten) und haben tolle Tipps, wie ihr einen perfekten Tag dort verbringt.
7:30 Uhr: Tagwache! Wer gleich in der Nähe übernachtet, ist früher auf der Piste. Wir schlafen direkt bei der Talstation in JoSchis Sporthaus (TIPP #1). Nur ein paar Meter von der Liftkassa, Parkplatz vor der Tür. Perfekt! Darüber ist das JUFA Hotel Hochkar (TIPP #2) gerade für Familien mit dem fantastischen Sportangebot zu empfehlen. Für die ganz Kleinen gibt es am Hochkar übrigens mit dem Kinderland (TIPP #3) und zwei Förderbändern einen guten Übungshang. Und für eine Übernachtung im Tal bietet sich das hervorragende Hotel Fahrnberger (TIPP #4) in Lassing bei Göstling an (ein Bus geht direkt hinauf ins Skigebiet).
8 Uhr: Frühstück. Am Vorabend haben wir uns noch in der Sauna entspannt und das gute Abendessen im Vierstern-Hotel genossen. Jetzt stärken wir uns noch beim Frühstücksbuffet. Fotoheld Christian borgt sich flotte Slalomski im Verleih direkt im Sporthaus (TIPP #5). Karten an der Kassa ausgefasst und los geht der Spaß.
9 Uhr: Die Qual der Wahl. Von der großen Talstation gehen gleich drei Vierersessellifte hinauf, die jeweils einen Gipfel ansteuern. Rechts das Hochkar, in der Mitte die Häsing und links die Leckerplan (via weiterführendem Schlepper). Wir entscheiden uns für den Lift zum Hochkar Vorgipfel. Dort oben genießen wir erstmal einen Panoramaausblick auf die Berglandschaft (TIPP #6). Bei einer kleinen Holzbar tönt schon ein bisschen Après-Ski-Musik aus den Boxen, was unsere gute Stimming grad noch etwas steigert. Wunderschön gelegen ist hier Joschis Berghaus (TIPP #7). Das ehemalige Geischlägerhaus auf 1.770 Metern ist ein guter Tipp für einen Einkehrschwung. Wir lassen uns kurz in einen Sonnenstuhl fallen und genießen die Aussicht. Von hier aus sind es nur wenige Meter zur 360° Skytour Hochkar mit Hängebrücke (TIPP #8) hinüber, die im Sommer geöffnet ist.
10 Uhr: Gute Skifahrer wählen die schwarze Karpiste (TIPP #9) hinunter. Die mündet in der Draxlerloch-Rennpiste. Tatsächlich trainieren bei unserem Test gerade Slalom- und Riesentorläufer auf dem hart präparierten Schattenhang. Dabei landet man nicht in der großen Talstation, sondern etwas weiter unten im Draxlerloch, wo die urige Karhütte (TIPP #10) mit zünftigen Stärkungen lockt. Beim Ausstieg vom Draxlerloch-Lift gelangt man über einen blauen Skiweg wieder zurück zur großen Talstation.
11 Uhr: Gleich nochmal zum Hochkar Vorgipfel rauf, aber diesmal wählen wir die rote Piste. Die kann man nun wieder ganz zum Draxlerloch runterfahren, die Familienabfahrt zur Talstation nehmen oder (TIPP #11) vorher schon rechts zum Schlepplift, der zur Leckerplan führt, abbiegen. Unsere Wahl fällt auf den Schlepplift, denn der Sonnenhang daneben macht seinem Namen heute alle Ehre. Bei viel Schnee kann man rechts vom Schlepplift ein paar schöne Freerideschwünge in den Tiefschnee zeichnen (TIPP #12). Oder eben die breite Piste rechts davon mit mittelschwerer Steilheit in der Sonne genießen (TIPP #13).
12 Uhr: Die sonnigen Hänge beim Schlepplift sind besonders kurzweilig. Deshalb nützen wir sie für einige Abfahrten, ehe wir nun den Almhang ganz hinunter brausen. Die breite relativ flache Piste ist gerade Anfängern zu empfehlen (TIPP #14). Und wir freuen uns, dass wir hier besonders schnittige Kurven mit Ski und Snowboard hinlegen können.
13 Uhr: Der Magen knurrt. Zeit für Mittagessen. Rund um die Talstation hat man auch kulinarisch die Qual der Wahl. Wir entscheiden uns für das Gasthaus Talstation (TIPP #15), denn hier wird man neuerdings mit einem Imbiss, direkt vom Fenster aus, versorgt. Das Schnitzel mit Pommes schmeckt uns hier von den gekosteten Speisen am besten.
14 Uhr: Jetzt nehmen wir den linken Sessellift und wieder den Schlepplift zur Leckerplan und oben die rote Blachlbodenabfahrt. Die ist zwar mehr ein Ziehweg und nicht allzu spektakulär, bei viel Schnee (und natürlich guter Bergkenntnis und entsprechender Ausrüstung) gibt es aber links davon einige tolle Stellen zum Freeriden. Von der Leckerplanabfahrt geht sogar ein extra unpräparierter Freeride-Abschnitt weg (TIPP #16) . Aber Achtung: Auch wenn das Skigebiet gerade für Freeride-Anfänger gut geeignet ist, ist immer entsprechende Vorsicht geboten.
Unten angekommen geht es den Leckerplan-Lift wieder hinauf, gleich links sticht einem sofort der steile Thomas-Sykora-Hang ins Auge (TIPP #17). Hier hat sich der Lokalmatador tatsächlich für seine 9 Weltcupsiege fit gemacht. Dieser Hang geht von der Blachlbodenabfahrt weg. Wir nützen die 19 Pistenkilometer noch ordentlich aus. Wer nach 16 Uhr noch nicht genug hat: Am Almhang gibt es an ausgewählten Tagen auch eine Flutlichtanlage zum Nachtskifahren (TIPP #18). Heuer noch am Mittwoch, den 19. Februar und am Freitag, den 21. Februar. Zudem glänzt das Hochkar immer mit besonders ausgefallenen Events (TIPP #19/siehe Factbox unten).
16 Uhr: Wer so brav gecarvt ist, hat sich noch ein gscheites Essen verdient. Das Schutzhaus (TIPP #20) lockt vor allem die Liebhaber von Hausmannskost und süßen Hauptspeisen. Kaiserschmarrn und Germknödel sind im Betrieb der Familie Esletzbichler ausgezeichnet, der Topfenstrudel ist besonders zu empfehlen. Wer es beim Hüttenchef rechtzeitig anmeldet, wird mit einem Spezialschmarrn in der Pfanne verwöhnt, so wie ihn schon der frühere Wirt gezaubert hat (TIPP #21). Schmeckt hervorragend und wie eine Mischung aus Salzburger Nockerl und Kaiserschmarrn. Wer dann noch ein bisschen Party machen will, kann das ein paar Meter darüber in der urigen Latschen-Alm (TIPP #22) oder in der Joschi-Après-Ski-Bar (TIPP #23). Juchee!
Übrigens: Im Schutzhaus könnt ihr euch im Sommer eine Klettersteig-Ausrüstung leihen. Was die Klettersteige am Hochkar können, lest ihr hier in unserem Testbericht. Dazu lockt im Winter nur 16 Kilometer vom Hochkar entfernt das Langlaufzentrum Hochreit (TIPP #24) mit 39 fein präparierten Loipenkilometern und bei jedem Wetter das Ybbstaler Solebad (TIPP #25, 17km vom Hochkar).
Das Hochkar ist als schneesicherstes Skigebiet in Niederösterreich auch in milden Wintern zu empfehlen und bei toller Schneelage gerade für Freerider ein heißer Tipp. Bei den Pisten ist für jeden Schwierigkeitsgrad etwas dabei. Von blauen Anfängerhängen bis zu Rennpisten, auf denen zukünftige Sykoras trainieren. Die Talstation bietet kulinarisch und von den Unterkunftsmöglichkeiten alles, kompakt innerhalb weniger Meter.
Tageskarte Erwachsene: je nach Buchungszeit ab 38 Euro.
Kinder (bis 15): ab 21 Euro
1 Tag Kinderland: ab 12 Euro.
Alle Preise im Detail findet ihr hier auf der Hochkar-Homepage.
Von Wien mit dem Auto: A1 Ausfahrt Ybbs, B25 nach Göstling, bei Lassing links abbiegen auf die Hochkarstraße.
9 – 16 Uhr
Wintersaison: 14. 12. 2022 – 10. 4. 2023.
In der Nähe des Hochkars locken auch Lackenhof am Ötscher, der Annaberg und die Gemeindealpe Mitterbach mit Skispaß der besonderen Sorte. Wir haben alle 3 für euch getestet – aus atemberaubenden Blickwinkeln und mit tollen Tipps, was ihr dort anstellen könnt:
Skifahren am Ötscher: Tipps für einen perfekten Tag in Lackenhof
Skigebiet Annaberg im Check – das bietet es für Familien mit Kids
Gemeindealpe Mitterbach: Tipps für einen perfekten Wintertag
Alle Fotos: FOTObyHOFER/Christian Hofer für Helden der Freizeit
Advertorial-Hinweis: Dieser Artikel kam im Zuge einer Kooperation mit dem Mostviertel Tourismus zustande.