Von Innsbruck bis zum westlichsten Punkt Europas: Heldin Verena hat 5 Städte in 18 Tagen erkundet – und das alles mit dem Zug. Welche Orte die Reiselustige bei ihrer Interrail-Route am meisten beeindruckt haben, inklusive heldenhafter Insidertipps und allen Infos rund um Reservierungen, Tickets, Kosten und Route, liest du in ihrem Erfahrungsbericht. Dazu gibts in diesem Reel ein paar tolle Videoimpressionen.
von Verena Fink
Weg vom Startpunkt Innsbruck nach Nizza, Barcelona, Valencia, Madrid und Lissabon. Eine Reise vorbei an der französischen Mittelmeerküste über spanische Partymeilen bis hin zu portugiesischen Cremetörtchen. Und das alles mit dem Interrail Ticket. Ob es seine Investition wert ist, hat bereits Paula bei ihrer Interrail-Reise in den Norden getestet – Interrail Tipps: Eine geniale Route zu 6 Top-Städten in Europa. Ich habe mich ebenso für den 1 Monat Pass mit 7 Reisetagen für 251 Euro entschieden und bin Ende Juli, ausgestattet mit einem Tramper-Rucksack und drei Freundinnen, gestartet.
Hier geht es zu den verschiedenen Angeboten mit Preisen und Routen. Und hier gibts alle Infos zur Sitzplatzreservierung. Jetzt geht’s aber los!
Nizzas Ruf eilt der Stadt voraus: Geldbeutel müssen dort schon mal öfter stöhnen. Der Preis unseres Hotel-Zimmers war zum Glück im überschaulichen Bereich, und auch trotz des touristischen Andrangs beim Marktplatz Marché aux Fleurs in der Nähe des Hafens waren die Preise in ausgewählten Restaurants hinnehmbar. Besonders gut gefiel uns in Nizza der direkt an die Stadt grenzende Strand: wir schlugen unser Lager beim grob-steinigen Plage de Carras auf und stürzten uns ins türkisblaue Mittelmeer.
An die Nachteulen: auch für Partyfreunde hält Nizza so einiges bereit. Durch Zufall lernten wir Einheimische kennen, die uns eine Tour zu ein paar der besten Clubs ohne Eintrittgaben. Unser Favorit war die Trafalbar. Held:innen-Tipp: wenn man bei Interrail ungezwungen ein paar Leute kennenlernen will, bietet es sich an, sich am Abend mit einem (oder zwei) Bierchen an den Strand zu setzen.
Am ersten Tag unserer Stadt-Erkundung stand die Sagrada Familia am Plan. Von der konnten wir uns kaum sattsehen – wegen der detailreichen Fassade entdeckt man immer wieder etwas Neues. Der Bau wurde 1882 vom Star-Architekten Antoni Gaudí initiiert, fertig gebaut ist die Kirche nochimmer nicht.
Werke von Gaudí sind in der Stadt mehrere zu finden. Einer der beeindruckensten Besichtigungen im Rahmen meiner Interrail-Reise war sicher der Park Güell: ein rund 18 ha großer Park im einzigartigen Stil des Architekten. Der Eintritt kostet 10 Euro pro Person, die zahlen sich aber definitiv aus. Held:innen-Tipp: Wenn man den letzten Slot des Tages bucht (19:30 Uhr), ist erfahrungsgemäß weniger los und man kann das Spektakel ohne größere Menschenmassen genießen.
Eine ganz große Empfehlung: besonders am Abend bzw. zum Sonnenuntergang ist die 365 Grad Aussicht auf die Stadt vom MUHBA Turó de la Rovira, auch bekannt als Battery Viewpoint, sehr beeindruckend. Charakteristisch für den Aussichtspunkt sind die Ruinen einer Luftabwehrbatterie noch von Zeiten des spanischen Bürgerkriegs (1936-1939).
Weitere geniale Tipps für die spanische Metropole findest bei uns hier: 10 coole Geheimtipps für Barcelona und für die Feinschmecker:innen: So schmeckt ein Tag in Barcelona
Auch wenn die Hitze in Barcelona schon etwas gedrückt hatte, spürten wir sie in Valencia noch einmal besonders stark. Einen Ausflug ins historische Zentrum der Stadt ließen wir uns natürlich trotzdem nicht nehmen. Beeindruckt vom Baustil schlenderten wir bis zur Mercado Central, der zentralen Markthalle von Valencia. Leider kamen wir genau zur Siesta-Zeit an, die Markthalle hat nach 15:00 Uhr geschlossen.
Zum Fortgehen eignet sich die Straße Avenida Blasco Ibanez in der Nähe von Valencias Universitäten. Dort befindet sich in der Nähe der Placa del Cedre – rund um den Platz reihen sich Bars und Clubs aneinander.
Madrid war unser einziges Reiseziel, das nicht am Meer lag. Trotz der Hitze wollten wir uns die Hauptstadt Spaniens auf keinen Fall entgehen lassen. Eindrucksvoll in Erinnerung habe ich den Platz Plaza del Callao, der Seriennerds wahrscheinlich aus der Geldregen-Szene Ende der dritten Staffel von Haus des Geldes bekannt sein dürfte.
Aufgrund der zentralen Lage unseres Apartements konnten wir viel zu Fuß erreichen – so auch den Palacio Real, wo die spanische Königsfamilie residiert. Der Platz vor dem Palast ist allerdings kaum beschattet – es empfielt sich, den Palast entweder am Morgen oder gegen Abend zu besuchen. In Madrid gilt generell die Devise: lieber untertags ein schattiges Plätzchen suchen oder in einem Pool plantschen als in der prallen Sonne Sightseeing betreiben. Und wenn: dann nur mit Sonnenhut und einer vollen Wasserflasche im Gepäck.
Ein Must-see ist außerdem das weltberühmte Kunstmuseum Museo del Prado, das etwas außerhalb des Zentrums liegt. Held:innen-Tipp: Falls du studierst, nimm deinen Studentenausweis nach Madrid mit. Im Prado Museum sparst du dir dadurch den Eintritt.
Weil kein Zug für die Strecke von Madrid nach Lissabon buchbar war, fuhren wir mit dem Flixbus (ca. 8 Stunden) in die portugiesische Hauptstadt. Die Stadt ist allerdings nicht nur ein paar Grad kühler, sondern auch ein paar Grad steiler als Madrid. Lissabon ist nämlich auch bekannt als die Stadt der sieben Hügel – das historische Zentrum liegt verteilt auf diesen sieben Anhöhen.
Um sich einen Eindruck der Stadtgröße zu verschaffen, die Stadt ist nämlich eine der größten der EU (!), empfehle ich einen Besuch der Burg Castelo de Sao Jorge. Hier wird zwar auch wieder 10 Euro Eintritt verlangt, man bekommt dafür aber einen atemberaubenden Blick auf Lissabon und kann gemütlich eine Runde auf der Burg drehen. Hier haben wir übrigens noch 35 weitere geniale Lissabon-Tipps für dich.
Held:innen-Tipp: Lissabon liegt am Fluss Tejo. Wer Sehnsucht nach Strand und Atlantik hat, hat vom Bahnhof Cais do Sodré gute Zuganbindungen zu schönen Stränden. Wir fuhren mit Zug und Bus (Umstieg in Cascais) zum Strand Praia da Crismina und erlebten einen Bilderbuch-Sonnenuntergang. Falls ihr in Portugal Gusto auf mehr Meer habt (und einen Führerschein), können wir euch auch diesen großartigen Algarve Roadtrip extrem empfehlen.
Zu Beginn dachte ich, dass ich nach der Reise keine Züge mehr sehen kann – allerdings wussten wir uns während den Fahrten immer gut zu beschäftigen (quatschen, Spielen, Podcasts/ Musik hören). Am besten einfach ein paar der besten kleinen Reisespiele aus unserer Empfehlliste einpacken. Die Zeit in den Zügen vergeht so schneller, als men denkt. Entspannen konnten wir auch dank unserer Sitzplatzreservierungen – die sollte man rechtzeitig vor Reiseantritt (etwa 1-2 Monate) buchen. Vor allem, wenn man mit mehreren Personen unterwegs ist und zusammensitzen möchte. Ein Hinweis für Spanien: Hier kann man die Sitzplätze nur vor Ort an Schaltern reservieren, aber Achtung: die Wartezeit am Schalter kann schon mal bis zu 2 Stunden betragen. Wenn man in Spanien keine Sitzplatzreservierung für eine Langstrecke hat, wird man nicht in den Zug gelassen.
Und noch ein Tipp: Wenn du auch noch Südspanien und Andalusien erobern willst, empfehlen wir dir diese geniale Rundtour von Sevilla über Rondo, Marbella, Gibraltar und Cadiz. Oder diesen Wochentrip nach Granada, Málaga und Córdoba.
Die Helden der Freizeit gehen für dich auf Erkundungstour um die Welt. Wenn du auf der Suche nach einem neuen Reiseziel bist, klick dich am besten durch unsere weiteren Reise-Guides:
36 Tipps für LISSABON
Reisetipps im HERBST: Wo du jetzt noch Sonne tankst
Die 5 schönsten Zugstrecken in NIEDERÖSTERREICH
10 tolle Reiseziele im SOMMER
11 Dinge, die du in HAMBURG besichtigen musst
KOPENHAGEN billig erobern
Das Beste in MONTREAL: 10 Insider-Tipps
KALIFORNIEN Roadtrip: Sonne, Stars und Rides
MARRAKESCH Ausflugstipps – Marokkos Süden
NEAPEL: Die 18 günstigsten Tipps für deine Reise
CALGARY Tipps: 7 Must-sees
LONDON billig erkunden: 10 Geheimtipps!
7 Restaurant-Tipps für ISTANBUL
Aufmacher: (c) heldenderfreizeit.com
Verenas journalistische Palette reicht von wilden Festivalberichten über coole Wien-Guides und Reels bis zu einfühlsamen Interviews.