Macht mehr aus eurem Städtetrip! Marrakesch ist perfekt für ein verlängertes Wochenende. Wer seine Reise etwas aufpeppen will, sollte sich aber mehr Zeit nehmen und von Marokkos Süden ansehen. Unsere Marrakesch Ausflugstipps führen euch an den wellenreichen Strand, in die kargen Bergen und die endlosen Wüste. Dazu haben wir tolle Lokal-Tipps für euch.
5. März 2020: Nach kaum vier Stunden Flug aus Wien landet man beinahe in einer anderen Welt: Marrakesch vereint die Romantik aus Tausend und einer Nacht mit französischem Flair.
Die Stadt ist aufregend, hektisch und voller Ruheoasen zugleich. Für alle, die auch mal raus wollen, haben wir vier Stationen in Marokkos Süden erkundet. Sie lassen sich mit einem Tagesausflug erreichen – egal ob mit einem Mietauto oder einer geführten Tour. Mit diesen Marrakesch Ausflugstipps wird eure Städtereise bestimmt nicht langweilig.
Als Unterkunft werdet ihr kaum ein typisches Hotel bekommen, sondern euch in einem romantischen Riad wiederfinden. Die Auswahl reicht von kleinen Zimmern mit simpler Ausstattung bis zu luxuriösen Wellnessoasen mit Whirlpools und Massageangebot.
Besonderes Highlight für uns waren die Souks. Das schier unendliche, labyrinthartige Marktgeflecht ist größtenteils überdacht, sodass man auch in der Mittagssonne Schatten findet. Man kann gut einen Tag durchspazieren, ohne dass einem langweilig wird. Ruhige Plätzchen gibt es aber kaum. Man quetscht sich vorbei an Leuten und versucht, nicht über eine der gepflegten Straßenkatzen zu stolpern. Und ständig muss man Mopedfahrern ausweichen, die von Schrittgeschwindigkeit trotz der engen Gassen noch nichts gehört haben.
So ein Trubel macht natürlich hungrig und die große Auswahl an Lokalen – von Streetfood bis zu Restaurants – macht die Entscheidung nicht leicht.
Unser Lokaltipp: Am Hauptplatz Djemaa el Fna findet man zahlreiche Lokale, in denen es weniger hektisch zugeht. Schnappt euch einen Platz auf der Dachterrasse vom Cafe Kessabine Medina und ihr werdet mit einem wunderschönen Blick auf den Marktplatz und die Dächer der Stadt belohnt.
Was euch in Marokko übrigens auf jeder Speisekarte unterkommen wird, ist Tajine. Das ist aber keineswegs eintönig, denn Tajine ist nur die Bezeichnung für das Tongefäß, in dem das Essen gemacht wird. Und allen, die nicht nur gerne essen, sondern auch selbst kochen, empfehlen wir einen der Kochkurse, die in vielen Unterkünften angeboten werden.
Ein Stop unserer Rundreise war der Küstenort Taghazout – ein Paradies für Surfer! Der Ort selbst lebt anscheinend von den wellenreitenden Gästen aus aller Welt. Wer sich nicht aufs Surfbrett traut, kann dort gemütliche Stunden in einem der Cafés oder in der Sonne am Strand verbringen.
Sonnenschirme und Liegen konnten wir – etwas unkonventionell – von einem dort am Strand lebenden, netten Herren mieten. Auch einen Sprung ins eiskalte Wasser haben wir gewagt. Aber Achtung: Die Wellen sind atemberaubend, aber im wahrsten Sinne des Wortes mitreißend.
An der Küste dürft ihr euch eine Tajine mit Fisch keinesfalls entgehen lassen. Zum Teil stundenlang in den Tongefäßen gegart, zerfließt der saftige Fisch geradezu im Mund.
Lokaltipp: Genaue Adresse haben wir leider keine, aber wenn ihr vom Strand zurück in den Ort spaziert, findet ihr auf der rechten Seite der Hauptstraße ein schmales, offenes Lokal, erreichbar über ein paar Stufen. Vor einer Theke stehen ein paar Tische und verschiedene Tajines garen daneben über dem Feuer. Lasst euch nicht davon abschrecken, dass hier kaum Touristen essen, und sucht euch eine Fischtajine aus.
Schließlich geht es weiter in die Berge. Der Anti-Atlas bietet eine beeindruckende Landschaft und besonders herausfordernde Straßenverhältnisse. Nur selten kam uns ein anderes Auto entgegen – ab und zu spazierte ein Dorfbewohner mit seinem Esel die Straße entlang. Die wenigen, kleinen Dörfer scheinen oft umständlich in die lebensfeindlich wirkende Berglandschaft eingebettet. Aber immer wieder stößt man auf kleine, grüne Oasen.
Nicht der berühmteste, aber einer der besten Ausflugstipps ist die Oase Aït Mansour. In Marrakesch findet ihr zahlreiche Anbieter, die euch mit einem kleinen Bus dort hinbringen. Es erwarten euch bunte Blumen, Palmen überladen mit Datteln und grünes Gras zwischen kleinen Teichen. Und auch den ein oder anderen Affen kann man dort an den Felswänden sichten.
Aber Vorsicht, falls ihr selbst mit dem Auto unterwegs seid! Es gibt zwei Orte mit diesem Namen und die Fahrt in die falsche Richtung hat uns zwar in touristisch unberührte Landschaften gebracht, allerdings auch mehrere Stunden Fahrtzeit gekostet.
Im Anti-Atlas zählen große Teile der Bevölkerung zu den Berbern, ein inzwischen weitgehend sesshaft gewordenes Nomadenvolk. Und das schmeckt man auch! Genehmigt euch am besten eine Harira, eine Eintopf-ähnliche Suppe mit einem Stück “Berberbrot”.
Unser Lokaltipp: Wenn ihr eigenständig unterwegs seid und euch der Trip nach Aït Mansour als Tagesausflug zu lange dauert, können wir euch eine Nacht im Hotel und Restaurant BIO BELDI in der Nähe von Tafraoute empfehlen. Aber auch als kurzer Abstecher zum Essen ist die Hausmannskost absolut empfehlenswert.
Bei einem Trip nach Marokko darf ein Abstecher in die Wüste eigentlich nicht fehlen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten – vom kurzen Ausflug an den Rand der Wüste bis zum persönlich auf euch zugeschnittenen, mehrtägigen Trekking durch den Sand.
Uns hat es als Kurzentschlossene nach Zagora gezogen, einer kleinen Stadt am Rande der Westsahara. Dort haben wir vor Ort in unserem Hotel einen Trip mit Übernachtung in einem Wüstencamp gebucht. Das gleiche Angebot findet ihr aber auch in vielen Unterkünften in Marrakesch, nur mit einer etwas längeren Anfahrt.
Atemberaubend ist die Fahrt im Jeep durch die zuerst steinige und dann immer sandiger werdende Landschaft. Und nach dem beeindruckenden Sonnenuntergang hinter den endlosen Sanddünen hatten wir bei bereits voll am Himmel stehenden Vollmond ein tolles Abendessen. Ein unvergessliches Erlebnis!
Lokaltipp haben wir hier aber leider keinen für euch. Entweder ihr werdet mit Lunchpaketen von eurem Reiseleiter versorgt oder bekommt Verpflegung in eurem Camp.
Marokko ist nicht nur für seine Landschaft und seine Gastfreundschaft bekannt, sondern auch Drehort zahlreicher Hollywood-Filme: von Casablanca über Gladiator bis zu Sex and the City 2.
Sogar in der Erfolgsserie Game of Thrones hatte das Land einen Gastauftritt: Das befestigte Dorf Aït-Ben-Haddou in der Nähe von Ouarzazate ist damit wohl eines berühmtesten Reiseziele im Süden von Marroko. In der Serie kommt es gleich zweimal zum Einsatz: Als freie Stadt Pentos, in der Daenerys Targaryen vor ihrer Hochzeit mit Khal Drogo lebt, und als Stadt Yunkai, aus der sie später die Sklaven befreit. Das Beste: Der Zutritt zum Dorf ist kostenfrei!
In Ouarzazate findet ihr neben zahlreichen Patisserien auch viele Restaurants, die sich ganz dem marokkanischen “Hollywood” verschrieben haben. Die Essensqualität ist weder auf Haubenniveau noch gute Hausmannskost, sondern eindeutig auf Touristen ausgerichtet. Aber unterhaltsam ist die Stimmung in den mit falschen Filmrequisiten und zum Teil skurrilen Wandbemalungen ausgestatteten Restaurants allemal.
Unser Lokaltipp: Wir haben das Restaurant Ovelix besucht (auch Asterix un Obelix bei Cleopatra wurde in Marokko gedreht) und waren mit dem Essen ganz zufrieden. Zumindest Gastfreundschaft wurde uns in Marokko wirklich an jedem Ort entgegengebracht.
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