Der Sommer ist da. Und mit ihm auch die drückende Hitze in den Straßen Wiens. An welche kühlen Orte du dich während der heißen Jahreszeit für ein bisschen Erfrischung zurückziehen kannst.
von Sophie Neu
Sommer, Sonne, Sonnenschein – klingt erstmal verlockend, aber wenn man nicht aus der Stadt herauskommt, kann die sommerliche Hitze schnell unerträglich werden. Denn wo am Land eine frische Brise weht, speichern die vielen Gebäude und Asphaltstraßen in urbanen Gebieten die Hitze. Auf der Wiener Hitzekarte kann man sich sogar ganz genau anschauen, welche Bezirke sich im Sommer am meisten aufheizen. Damit du auch bei den heißesten Temperaturen cool bleibst, haben wir 10 kühle Orte in Wien für dich.
Helden-Tipp! Falls es dich eher ins Umland zieht – hier 50 erfrischende Plätzchen zum Abkühlen in Niederösterreich. Und falls dir nach richtigem Beachfeeling ist – hier 10 Orte in Wien, die sich anfühlen wie Strandurlaub.
1. Die kühlen Meilen der Stadt Wien
In ganz Wien findest du im Sommer coole Straßen © Gerhard Haydn.
Für die schnelle Abkühlung kannst du eine der „Coolen Straßen“ der Stadt Wien aufsuchen. Jährlich werden hier Sprühnebelanlagen, schattenspendende Begrünung und Sitzgelegenheiten zum Erholen angeboten. Fast jedes Jahr kommen neue Straßen hinzu, die zu kühlen Meilen umgebaut werden. Zuletzt etwa die Zieglergasse. Neben den Sprühnebelduschen gibt es aber auch einige Wasserspiele in Wien, wie zum Beispiel im Prater oder am Rathausplatz, die vor allem jüngeren Stadtbewohnern den Sommer versüßen. Aber auch Erwachsene können dort immerhin ihre Füße abkühlen. Die genauen Locations aller Wasserspiele kannst du auf der interaktiven Karte der Stadt Wien entdecken.
2. Unterirdisch kühl in der Gruft
Unter der Erde variieren die Temperaturen viel weniger als auf der Oberfläche. Deswegen sind Orte wie die Katakomben des Stephansdoms oder die Kapuzinergruft mit 16-20 Grad Celsius die perfekten kühlen Plätze im Herzen Wiens. Für Zartbesaitete ist das allerdings nichts, denn dort unten erwarten einen neben der angenehm kühlen Temperatur auch die sterblichen Überreste so einiger bedeutender und weniger bedeutender Personen. Durch die Katakomben darfst du übrigens nur im Rahmen einer Führung, die aber mehrmals täglich, ohne Voranmeldung stattfindet.
Auch in der Michaelergruft gibt es bei frischen Temperaturen tief unter der Erde Mumien, Skelette und Särge zu bestaunen. Dort werden von Donnerstag bis Sonntag Führungen angeboten. Die Temperaturen dort liegen konstant zwischen 12 und 14 Grad Celsius. Die prachtvollste der Wiener Gruften ist aber zweifellos die Kapuzinergruft, in der zur Zeit der Monarchie Kaiser und Könige ihren letzten Ruheort gefunden haben. Eigentlich eine typische Touristendestination, bietet sich gerade zu Zeiten von COVID-19 die Gelegenheit, die imposanten Särge in der kühlen Gruft zu bestaunen.
Krypta Stephansdom
Michaelergruft
Kapuzinergruft
3. Ab auf die (Donau-)Insel!
Nirgends lässt sich der Sommer besser aushalten als auf der Donauinsel. Dort findest du auch im Hochsommer problemlos ein schattiges, kühles Plätzchen in Ufernähe. Umweht vom lauen Lüftchen der Donau kannst du entspannt den Tag damit verbringen, den Schiffen zuzuschauen, die über das kühle Nass dahinschwimmen. Zur zusätzlichen Abkühlung kannst du natürlich auch ein paar Zehen ins Wasser stecken. Und wer das für zu langweilig hält, der kann sich bei einer Fahrradtour die Luft um die Nase blasen lassen. Dazu kann man hier echtes Strandfeeling aufsaugen:
Hier gehts zu unseren Donauinsel-Sommertipps
4. Stand-Up-Paddling auf der alten Donau
Zwar ist der Sinn und Zweck des Stand Up Paddlings nicht unbedingt ins Wasser zu fallen, nichtsdestotrotz bietet die sportliche Freizeitaktivität Abkühlung. Denn auf der Donau selbst weht meist stärkerer Wind als an Land. Schatten gibt es dort allerdings wenig, deswegen sollte man sich unbedingt eincremen! Gerade die alte Donau eignet sich perfekt für erste Abenteuer auf dem Board. Entlang des Ufers gibt es einige Anbieter wie zum Beispiel Flotus, das die Bretter und Paddel verleihen. Das lässt sich auch prima mit Yoga verbinden! Hier unsere Anleitung mit Video von Sabrina.
5. Ab zum Polarkreis
Wer mag es immer kühl? Richtig, Eisbären und andere Polarkreisbewohner. Deswegen ist es im Polarium und dem Polardom des Tiergarten Schönbrunn immer kälter als in den restlichen Bereichen des Zoos. Im abgedunkelten Raum des Polariums kannst du Robben und Co. sogar beim Schwimmen von oben durch den Glasboden beobachten. Und im abgekühlten Polardom wird die Atmosphäre des Nordpols durch die Geräusche des aufeinanderkrachenden Packeises erlebbar. Im Eisbärengehege gibt es momentan sogar Junge zu sehen!
6. Eisiger Sport
In der Eisstadthalle darfst du auch im Hochsommer eislaufen.© Zelislav Rudolf Slamaj/Eisstadthalle
Im wahrsten Sinne des Wortes eisig wird es beim Eislaufen, das du in Wien auch im Sommer praktizieren kannst. Also pack deine Handschuhe ein und mach dich auf zu einem der garantiert kühlsten Orte Wiens: Der Eisstadthalle. Von Juni bis September bietet die Eispiste der Stadhalle zweimal die Woche, Dienstags und Samstags, Besuchern die Möglichkeit auf dem Eis zu laufen. Samstags wird das sogar als Disco unter dem Motto „Eisparty“ veranstaltet. Viel kühler wird es in Wien nicht mehr! Preise und genaue Öffnungszeiten findest du hier:
7. Eine frische Brise im Türkenschanzpark
In so manchen Parks der Stadt lässt sich bei hochsommerlichen Temperaturen gut aushalten. Neben den riesigen Grünanlagen des Praters zum Beispiel auch im Türkenschanzpark, wenn man unter einem der vielen schattenspendenden alten Bäumen der Anlage das Grün genießt. Denn dort geht fasst immer eine belebende Brise. Und von der Paulinenwarte kann man die gesamte Stadt überblicken. Eine zusätzliche Erfrischung bieten die vielen Wasseranlagen mit Springfontänen und kleinen Wasserfällen. Natürlich gibt es auch einen Wasserspielplatz für die Kleinen.
8. Abtauchen ins kühle Nass
Bei unerträglich heißen Temperaturen hilft oft nur noch eines: Der Sprung ins Wasser. Denn nichts erfrischt so gut an einem warmen Sommertag wie kühles Nass. Deswegen haben wir für dich eine LINK [Liste mit den schönsten Freibädern in Wien] LINK. Aber auch unzählige Plätze an der Donau warten nur darauf, entdeckt zu werden. Wenn es nicht unbedingt an die Donau gehen soll, haben wir für dich die 20 schönsten Seen und Teiche in Wien und Niederösterreich in einem Artikel.
9. Kühle Gemäuer
Die alten Mauern der Kirchen halten die Hitze draußen.©Gerhard Haydn
Der Vorteil alter Gebäude ist im Sommer offensichtlich: Die dicken Wände halten die Hitze draußen und die kühlen Temperaturen drinnen. Deswegen sind Kirchen an heißen Tagen die perfekten Orte zu verweilen. Also pack dir bequeme Schuhe ein und gönne dir eine Tour durch die schönsten (und kühlsten) Kirchen Wiens. Ganz oben auf deiner Liste sollte da natürlich der Stephansdom stehen. Der ist zwar nicht ganz so kalt wie andere Gotteshäuser, macht es aber mit seinen Türmen wieder wett. Denn die kann man im Normalfall auch besteigen. Und dort oben ist nicht nur die Aussicht atemberaubend, sondern der Wind pustet an vielen Tagen auch recht energisch – was dir gerade an Tagen mit mehr als 30 Grad Celsius sehr entgegen kommt.
Besonders kühl ist es nach Aussagen der Erzdiözese Wien übrigens in der Altlerchenfelderkirche im siebten Bezirk und in der Augustinerkirche im Ersten. Eine Liste der kühlsten Kirchen, die du erkunden kannst findest du hier:
10. Museen in Wien erkunden
Das Konservieren von Kunst ist ein aufwendiger Prozess. Und zu dem gehört vor allen Dingen eine konstante kühle Temperatur. Deswegen zählen Kunstmuseen in Wien zu den kühlsten Orten. Egal ob die Albertina, das Schloss Belvedere oder das Mumok, die Temperaturen liegen in den klimatisierten Anlagen immer um die 20 Grad. Aber auch in anderen Ausstellungen, wie beim Kunsthistorischen Museum herrschen kühle Temperaturen, denn auch Mumien mögen keine Hitze. Vor allem auch für jüngere Wiener spannend sind die klimatisierten Räume des Technischen Museums, wo nicht wenige Ausstellungsgegenstände interaktiv sind. Sonst stöber einfach hier in unserer Übersicht mit 50 tollen Museen.
11. Eiskalter Genuss bei Tichy am Reumannplatz
Erfrischung in einer Kugel: Ein kühles Eis.© heldenderfreizeit.com
Zwar kühlt uns Eisschlemmen laut Ernährungsexperten nicht sonderlich bei sommerlicher Hitze, aber wir alle wissen doch eigentlich, dass es dabei darauf nicht ankommt. Denn nichts ist bei hohen Temperaturen erfrischender als ein eisiges Sorbet oder cremiges Milcheis. Ganz traditionell lässt sich das etwa bei Tichy am Reumannplatz genießen, das Lokal serviert seit fast 70 Jahren die gefrorene Leckerei! Übrigens: Wir haben auch eine Top-10 der besten Eisdielen der Stadt.
Zusatztipp: Der Fahrtwind bei den flottesten Attraktion im Prater oder die schattingen Platzerl in der grünen Zone drumherum sind auch ein cooler Tipp im Sommer. Hier 10 Dinge, die du im Prater unbedingt machen musst.
Coole Ausflüge außerhalb der Großstadt
Auch in Niederösterreich lässt sich der Sommer aushalten. Schau dir unsere Ausflugs- und Eventtipps an – aber auch Fahrtwind hilft: Wie wäre es mit einem Fahrt mit der Mega-Zipline am Annaberg?
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Aufmacherfoto: ©Flotus, Gerhard Haydn, Zelislav Rudolf Slamaj/Eisstadthalle
