Zum 75. Geburtstag von Ludwig Hirsch erzählt der Amadeus-Gewinner Voodoo Jürgens den Helden von seinem ganz persönlichen Bezug zum legendären Liedermacher. Allen voran seine Tournee 2018 anlässlich des 40. Jubiläums von Hirschs erstem Album.
von Patrick Meerwald
27. Februar 2021: Ein Hoch auf Ludwig Hirsch! Morgen, Sonntag (28. 2.), hätte diese 2011 verstorbene Legende der österreichischen Musik ihren 75. Geburtstag gefeiert.
Voodoo Jürgens erinnert sich an seine Ludwig-Hirsch-Shows
Seine morbiden Texte, geschmückt mit mal mehr oder weniger klaren Andeutungen sind bis heute genial. Aber auch muskalisch hatte dieser Mann ein enormes Repertoire. Nicht umsonst gilt der gebürtige Steirer bis heute als einer der größten Künstler des Austropop. Anlässlich seines anstehenden Ehrentages haben wir uns mit einem echten Kenner über diese Legende unterhalten. Es ist niemand geringer als Voodoo Jürgens.
2018 spielte der Amadeus-Gewinner eine Tournee, bei der er ausschließlich Songs von Hirsch am Programm hatte. Wie er sich fühlte, was für Songs er nicht anrühren würde und einiges mehr, erzählt er im Gespräch mit den Helden der Freizeit.
heldenderfreizeit.com: Lieber Voodoo, würdest du dich als Ludwig Hirsch Fan outen?
Voodoo Jürgens: Vor bald drei Jahren haben wir seine Lieder gespielt. Das macht man doch nicht, wenn man jemanden nicht mag. Das war schon eine gute Erfahrung.
Kannst du dir vorstellen, künftig auch andere Lieder von ihm einzstudieren und auch zu performen?
Es kann schon sein, dass ich wieder mal ein Lied von ihm covere, aber derweil konzentriere ich mich mal auf meine eigenen Songs.
Wie kam es überhaupt dazu, dass du und deine Band diesen Kapazunder covered und gleich eine Tour daraus macht?
Zum 40-jährigen Jubiläum von Dunkelgraue Lieder (Das erste Album von Ludwig Hirsch) hat uns sein ehemaliges Management gefragt, ob wir ein Programm für ein paar ausgewählte Shows spielen wollen. Und da haben wir nicht zweimal überlegen müssen.
Wie fühlte es sich an, sich mit einer solchen Persönlichkeit der österreichischen Musikszene so intensiv zu beschäftigen und dann auch selbst live zu spielen?
Es ist so, man taucht immer tiefer in die Materie ein, wenn man Lieder covert. Zum Beispiel die Schwere mancher Songs, gerade bei Hirsch, wird einem erst so richtig bewußt, wenn man sie live vor einen Publikum zum Besten gibt.
Gibt es Songs, die ihr von Ludwig Hirsch nicht spielen würdet ?
Komm’ großer schwarzer Vogel war eine Nummer, bei der wir uns entschieden haben, lieber die Finger davon zu lassen. Auch wenn wir unsicher gewesen sind, weil sicher viele Leute das Lied gern gehört hätten.
Mit welchen Challenges wart ihr als Band bei dem ganzen Projekt konfrontiert?
Die größte Herausforderung war natürlich herauszufinden, wie weit wir uns von den Originalen entfernen können. Der Text war für mich unumstößlich. Musikalisch haben wir uns dafür entschieden, das eine Mal uns ganz weg zu bewegen und beim Anderen mal dann doch das möglichst gleich wie Hirsch zu machen.
Hat diese Erfahrung dein späteres Schaffen beeinflusst, egal ob bewusst oder unbewusst?
Wir haben uns intensiv mit seinen Liedern auseinandergesetzt und ein ganzes Programm für die Bühne auf die Beine gestellt. Wenn da nix hängen bleibt, dann wäre das dann schon traurig. Also ja!
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