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Klammer Kritik – Sympathisches Sportdrama aus Österreich

Klammer Kritik – Sympathisches Sportdrama aus Österreich

Klammer folgt der österreichischen Skilegende Franz Klammer mehrere Tage bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976, als der Kärntner in einer spektakulären Abfahrt seine Goldmedaille gewann. Dabei gelingt dem Film “made in Austria” eine Hommage an den gemeinschaftlichen Spirit des Sports, abseits der Kommerzialisierung.

von Susanne Gottlieb

Am 5. Februar 1976 fuhr Franz Klammer am Patscherkofel in Innsbruck seiner Konkurrenz, allen voran dem Schweizer Bernard Russi, davon. Aber nicht nur die Tatsache, dass der junge Mann seiner schwerwiegenden Favoritenrolle gerecht wurde und dem Druck einer ganzen skiverrückten Nation gerecht wurde. Die Abfahrt war auch deswegen legendär, weil Klammer sich den Wünschen seines Sponsors Fischer widersetzte und nicht deren neuesten Wunderski für das Rennen nahm. Ebensowenig trug er den goldenen Wunschanzug des Ausrüsters.

Skistars gibt es in einer erfolgverwöhnten Nation wie Österreich, könnte man meinen, wie Sand am Meer. Aber nur die wenigsten erhalten so eine generationenübergreifende Prominenz und Legendenbildung wie der Kärntner Franz Klammer. Grund genug, dass unter der Regie von Andreas Schmied nun eine filmische Hommage an den Sportler entstanden ist. Und die kann sich auch durchaus sehen lassen. Passenderweise am heutigen Nationalfeiertag im Kino gestartet, erfährst du bei uns, ob der Film so unterhaltsam ist, wie ein rasanter Abfahrtslauf.

Helden-Tipp! Hier haben wir für dich alle weiteren aktuellen Kino- und Streaminghighlights, die dich diesen Monat erwarten.

Handlung – darum gehts

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Nach all den Strapazen kann Franz endlich die Goldmedaille gewinnen.

Im Winter 1976 fährt der 22-jährige Franz Klammer (Julian Waldner) mit der erdrückenden Erwartungshaltung der Österreicher zu den Olympischen Spielen nach Innsbruck. Das Kärntner Wunderkind hatte in den letzten Jahren sein außergewöhnliches Talent beim Skifahren bewiesen, nun soll es eine Goldmedaille werden. Konkurrenz gibt es da nicht nur von den Teamkollegen. Auch die Italiener und Schweizer haben starke Fahrer, allen voran den Olympiasieger von 1972 Bernhard Russi (Raphaël Tschudi).

Doch der Konflikt und der Druck auf der Piste wird für Klammer nur noch schlimmer, als sein Skisponsor Fischer mit seiner Hilfe sein nächstes Millionenprojekt aufmerksamkeitsgerecht promoten will. Während des Trainings verlangt Chef Pepi Fischer (Robert Reinagl), dass Klammer seinen geliebten C4 aufgibt, und mit dem neuesten “Lochski” das Rennen bestreitet. Klammer kann mit dem Gefährt aber nicht warm werden. “Der hat ein Loch. Wie ein Kas!” ruft er irritiert aus.

In diesem Trubel aus Aufmerksamkeit, Druck und Kampf um seine Selbstbestimmtheit beim Rennen weiß Klammer, dass er sich zumindest immer auf seine Wiener Freundin Eva (Valerie Huber) als Fels in der Brandung verlassen kann. Während sie bereitwillig am Telefon Rat gibt, steht sie aber vor ihrem eigenen Dilemma. Bis jetzt war sie immer glücklich damit, einfach nur Franz’ Freundin zu sein. Doch nun scheint der Augenblick gekommen, wo sie sich auch als die Frau an der Seite des berühmten Klammers outen muss. Doch würde das ihre ganze eigenständige Identität aufschlucken? Und wie kann sie nun Franz helfen, der mit seinen Nerven völlig am Ende ist?

Klammer Kritik

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Freundin Eva muss lernen, sowohl ihre eigene Persönlichkeit, als auch “die Freundin vom Klammer” zu sein.

“Wolltest du schon immer berühmt werden?” fragt Eva Franz, nachdem er seine Goldmedaille gewonnen hat. Klammer lacht. “Ich wollte eigentlich immer nur Skifahren”. Wo hört die Liebe zum Sport auf und wo beginnt das Geschäft? Diese Frage hat sich der österreichische Regisseur Andeas Schmied gestellt, und hat die umfangreiche Biographie Klammers auf fünf entscheidende Tage rund um die Spiele 1976 reduziert.

Vollgepackt mit wilden Actionsequenzen im Schnee, bunten schicken Retroautos und Winteroutfits und dem nostalgieerzeugenden analogen technischen Equipment, erscheint der Film zunächst wie eine Feel-Good Zeitkapsel. Eine Hommage an einen der besten Sportler Österreichs. Aber der narrative Fokus liegt woanders. Auf dem Druck der auf dem jungen Franz lastet, und was das mit ihm als Person macht. Auf den immer aggressiver werdenden Konflikt mit Fischer, der ihm wiederholt droht, er müsse den Lochski verwenden.

Diese Art von Konflikt sieht man im Sportdrama nur selten. Meist geht es darum, dass sich ein Sportler ein Leben lang gegen alle Widerstände aufbauscht, nur um dann im spannungsgeladenen Finale den fiesen Konkurrenten aus einem anderen Land zu besiegen. Klammer widersteht doch der Versuchung, hier am Höhepunkt der Handlung eine klischeebeladene “sich an sein ganzes Leben erinnern” Rückblende zu starten. Die Fokussierung auf nur wenige Tage im Leben des Sportlers verdichtet nicht nur das Drama, es erinnert auch an jüngere narrative Trends wie etwa in Borg/McEnroe (2017) und Battle of the Sexes (2017).

Was macht einen Sportler aus

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Die nationale und internationale Presse reißt sich um Skistar Franz Klammer.

Die Frage, die Schmied hier offen in den Raum wirft ist, was macht einen Gewinner zu einem Gewinner? Seine teure Ausrüstung oder seine Fähigkeiten und sein Bauchgefühl? Ist es das Material oder der Techniker, der es anwendet? Was bleibt vom Sport, wenn er nicht mehr auf den Sportler dahinter vertraut und dieser nur ein austauschbares Showcase für das Equipment wird? Klammer findet hier klare Antworten. Auch wenn Fischer zum Teil etwas zu exzessiv als Bond-artiger Bösewicht in Szene gesetzt wird, so setzt der Film diese Fragen behutsam und mit viel Herzblut um.

Wo der Film hingegen etwas ausgetreteneren Pfaden folgt, ist die klebrig-süße Lovestory zwischen Franz und seiner Eva. Wie erwähnt muss diese lernen, einerseits ihre eigene Persönlichkeit zu sein und zum anderen Franz’ Partnerin im Blitzlichtgewitter der Öffentlichkeit. Das ist zwar eine noble und ermächtigende Storyline für die junge Frau, wirkt aber oft zu aufgetackert und ablenkend im Film. Eva ist charmant, aber ihre eigene Geschichte lenkt zu oft von der eigentlichen, viel interessanteren Haupthandlung ab. Die Frage, ob sie denn nun am Tag des Rennens eine Prüfung in Wien schreiben oder Franz in Innsbruck anfeuern wird, ist ein vorhersehbarer Nicht-Konflikt.

Fazit

Klammer ist nicht nur ein unterhaltsamer Sportfilm, er funktioniert auch als ein Coming-of-Age Drama. Abseits des kommerziellen Konflikts muss Franz Kammer seine eigene Identität formen. Herausfinden, was er eigentlich vom Leben will. Und damit kann man sich am Ende wohl quer durch die Bank identifizieren.


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