Ab jetzt gibt es Taiki Waititis geniale Kriegssatire endlich im Heimkino. Was den Film ausmacht.
von Christoph König
4. Juni 2020: Dieser Streifen wertet jede gutsortierte Filmsammlung auf. Wer ihn im Kino verpasst hat, sollte jetzt hellhörig werden. Ab heute gibt es Jojo Rabbit endlich auch auf DVD und Blu-Ray. Das Werk von Taiki Waititi nimmt sich der Thematik Nazis und 2. Weltkrieg auf eine Weise an, die man so noch selten gesehen hat. Mit einer bissigen aber gleichzeitig erstaunlich leichtfüßigen Satire, die sich Dinge erlaubt, über die sich nicht viele Drübertrauen würden (Charlie Chaplin lässt grüßen).
Jojo ist hin- und hergerissen zwischen seinem imaginären Freund Hitler und der Jüdin Elsa.
Kritik – ein Film sprengt Häuser und Klischees
Zu recht oscarprämiert (bestes adaptiertes Drehbuch) sprengt der Film frech Klischeegrenzen – und ist daher wohl nicht jedermanns Sache. Adolf Hitler (gespielt von Waititi selbst, der übrigens jüdische Wurzeln hat) ist hier der imaginäre Freund des 10jährigen Jojo. Im Kleinen steckt ein großer Nazi, ganz im Gegensatz zu seiner Mutter Rosie (Scarlett Johansson), die heimlich das jüdische Mädchen Elsa bei sich versteckt. Als Jojo das entdeckt erschüttert es seine Welt – vor allem als ihn das vermeintliche “Monster” hinter der Wand immer mehr ans Herz wächst.
Jojo Rabbit ist für das Thema erstaunlich bunt und stylisch.
Spaß, bunte Farben, stylische Outfits – Dinge, die in den tristen Kriegsfilmen keinen Platz haben, zeigen hier ein Nazideutschland einmal aus einer völlig anderen Perspektive. Denn natürlich wird auch in so katastrophalen Zeiten gelacht. Und natürlich darf man sich auch über eine so schwere Thematik ordentlich lustig machen.
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Alle Fotos: © 2019 Twentieth Century Fox
