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Die Kunst des toten Mannes – Kritik: Zu brav für ein Meisterwerk

Die Kunst des toten Mannes – Kritik: Zu brav für ein Meisterwerk

Halb Satire, halb Horror-Film entführt “Die Kunst des Toten Mannes” auf Netflix in die Abgründe der Kunstszene. Und scheitert trotz toller Bilder und gutem Cast an seiner Halbherzigkeit. Warum lest ihr in unserem Review.

2. Februar 2019: Wie ein satirischer Genre-Mix funktionieren kann, hat Robert Rodriguez in From Dusk Till Dawn gezeigt. Da driftet ein Gangster-Roadmovie plötzlich in einen Vampir-Splatterstreifen ab. Krotesk. Herrlich überzeichnet. Gefüllt mit wunderbar irren Charakteren. In Die Kunst des Toten Mannes oder Velvet Buzzsaw, wie es im Originaltitel heißt, vermischt Regisseur Dan Gilroy (Nightcrawler) eine Satire über das abgehobene Kunst-Business mit einem Horrorfilm.

Seit 1. Februar ist das Werk auf Netflix zu sehen. Ist es ein Meisterstück geworden oder landet es auf dem Kunsttrödel? Unsere Kritik.

Handlung und Cast

Morf Vandewalt (Jake Gyllenhaal) – der Name klingt wie eine Harry Potter Figur – genießt seine mächtige Rolle als Kunstkritiker in Los Angeles. Der abgebrühte Profi sieht sich als höchste Instanz des guten Geschmacks. Nur wenig kann ihn begeistern, bis seine Geliebte Josephina (Zawe Ashton) die Leiche ihres Nachbarn Vetril Dease entdeckt – und mit ihr die bisher unentdeckten Werke des Verstorbenen. Von Deases düsteren Bildern wie magisch angezogen beginnt sich neben Morf bald eine Vielzahl an Kunstexperten, um die Meisterstücke zu reißen. Alle wollen ihren Anteil am Profit-Kuchen. Allen voran Josephinas Chefin, die Galeristin Rhodora Haze (Rene Russo), die eine Hälfte der Werke vor der Öffentlichkeit versteckt, damit sie die andere als seltene Stücke noch teurer verscherbeln kann.

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Das Talent und der Künstlerveteran: Diggs und Malkovich hätten sich mehr Screentime verdient.

Kuratorin Gretchen (Toni Colette), Galerie-Arbeiter Bryson (Billy Magnusson), Künstlertalent Damrish (Daveed Diggs), der nach überwundener Alkoholsucht uninspirierte Kunststar Piers (John Malkovich) und sein Agent Jon Dondon (Tom Sturridge) versammeln sich wie hungrige Wölfe um die Beute. In ihrer Gier erkennen sie nicht, dass sie selbst die Beute sind. Denn in den Bildern steckt das Böse und als ein Kunstgeier nach dem anderen zum Opfer wird, ahnt nur Morf, welches düstere Geheimnis sich in den verstörenden Bildern versteckt.

Die Kunst des toten Mannes – Kritik

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Nicht zum Spaß oder Knutschen am Aussichtspunkt. Immerhin geht Murf dank Coco ein Licht auf.

Selbstverliebter Kritiker, die profitgeilen Kunsthändler, die ex-alkoholkranke Ikone in der Schaffenskrise – Die Kunst des toten Mannes ist eine Galerie aus Klischees. Das wäre eigentlich kein Problem, dürften die Figuren daneben auch noch mehr Facetten und Grautöne zeigen oder wären sie (wie sich das für eine Satire gehört) noch mehr überzeichnet. Hier hat Dan Gilroy aber leider auf halbem Weg der Mut verlassen.

Vor allem Josephina wirkt als Charakter sehr inkonsequent und als Hauptfigur ziemlich blass. Piers, Dondon, Damrish und Bryson haben einfach zu wenig Screentime. Und dass, obwohl der Film mit 113 Minuten gar nicht mal zu kurz geraten ist. Das tut gerade beim von John Malkovich wunderbar gespielten Piers weh. Nachdem er in Bird Box (hier unsere Kritik) auch nur eine kleine Nebenrolle spielt, fragt man sich langsam, ob Malkovich für die Netflix-Filme immer nur als Aufputz herhalten darf. Achja: Natalia Dyer, vielen bekannt aus Stranger Things, darf als Assistentin Coco den Kaffee bringen, kreischend die Leichen entdecken und immerhin ein Geheimnis lüften. Im Fußball würde man sagen: Zu kurz eingesetzt, um ihr eine Note geben zu können.

Vorhersehbar und stereotyp wie das Verhalten der Charaktere, ist leider auch der Horrorpart. Man weiß eigentlich schon lange im voraus, wie die Opfer das Zeitliche segnen werden. Bis auf ein paar wenige Jump-Scares ist es lediglich die Schaden- bzw. Vorfreude auf den Tod der Ungustln, die für Stimmung sorgt.

Was den Film über Durchschnittsniveau hebt

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Ein Highlight des Films: Rene Russo als eiskalte Kunsthändlerin Rhodora Haze.

Velvet Buzzsaw (“Die samtige Kreissäge”, das wäre doch der viel schönere deutsche Titel gewesen) ist trotz allem kein schlechter Film geworden. Das hat mehrere Gründe. Erstens der gute Cast. Jake Gyllenhaal lässt die Fassade des abgebrühten Kritikers gekonnt bröckeln, indem sein schlechtes Gewissen und seine Angst zum Vorschein kommen.  Toni Colette und Rene Russo spielen die Rollen der eiskalten Geschäftsfrauen mit einer Inbrunst, dass es eine Freude ist.

Außerdem glänzt Die Kunst des toten Mannes durch seine tollen Bilder und Schauplätze. Jeder Todesfall ist mit grausig schönen Effekten inszeniert – wie ein kleines Kunstwerk. Dass einer davon im Film tatsächlich für ein solches gehalten wird, passt da perfekt ins schöne Bild.

Überhaupt sind die Szenen in denen der Film sich weniger ernst nimmt und bewusst übertreibt die besten. Köstlich, wie Morf sogar beim Begräbnis eines Kollegen den Kritiker in sich nicht zähmen kann und über die geschmacklose Farbe des Sargs lästert. Oder als Agent Dondon sich im Atelier seines Klienten Piers blamiert als er einen Haufen voller Müllsäcke als geniales Kunstwerk lobt, obwohl es sich dabei tatsächlich nur um Piers Mist handelt.

Hier der Trailer. Aber Achtung (!), es wird im Gegensatz zu unserer Kritik schon einiges gespoilert:

Fazit: Velvet Buzzsaw

Die Kunst des toten Mannes ist trotz seiner schönen Bilder und einiger amüsanten Szenen und Charaktere kein Meisterwerk. Sowohl der Story als auch den Figuren fehlt es an Tiefe und spannenden Grautönen. Dadurch wirken die knapp zwei Stunden Spielzeit etwas in die Länge gezogen.

Das ist schade. Denn sowohl die guten Schauspieler als auch die schönen Schauplätze, die einen gekonnt in die schillernde und intrigante Welt der Kunstelite von Los Angeles entführen, hätten mehr hergegeben. Als Satire ist Velvet Buzzsaw ein wenig zu halbherzig, als Horrorfilm zu vorhersehbar. Es fehlt der Mut zum Abstrakten und Mysteriösen. Umso spannender wäre gewesen, was beispielsweise ein David Lynch (Meister der düsteren Künste) aus diesem Grundgerüst gebastelt hätte. Denn gerade das Subtile und Geheimnissvolle fehlt bei Die Kunst des Toten Mannes leider an allen Bildecken und Pinselenden.

Unterm Strich ist es ein solider Film über Netflix-Durchschnittsniveau, der einen aber im Gegensatz zu den darin vorkommenden Werken, nicht wirklich in den Bann ziehen kann. Eine halbe Satire und ein halber Horrorfilm ergeben halt auch noch keinen ganzen Spaß. (ak)

Was bringt der Netflix-Februar noch Neues? Hier unsere Übersicht:

Netflix Februar 2019 – alle neuen Serien und Filme auf einen Blick


Mehr Film-Tipps für Netflix gefällig?

Hier unsere Netflix-Reviews im Überblick:
Auslöschung
Bird-Box
Cargo
Die Woche
How It Ends
Mogli
Outlaw King
Private Life
Sierra Burgess Is A Loser
The Ballad Of Buster Scruggs
The Christmas Chronicles
To All The Boys I’ve Loved Before

Alle Fotos: © Claudette Barius/Netflix

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