Stift Melk: 7 Highlights für deinen Besuch. Stiftskirche, Marmorsaal, Bibliothek – welche unglaublich schönen Dinge es zum unvergesslichen Erlebnis machen.
von Kla Linea
Ein Ausflug ins Benediktinerkloster Stift Melk hat es in sich. Zurecht zählt der barocke Bau seit 2000 zum UNESCO-Welterbe. In der wunderschönen Wachau erhebt er sich auf einem Felsplateau.
Das Stift Melk geizt wahrlich nicht mit Superlativen! 1.365 Fenster, 497 Räume, eine Dachfläche von 2,2 Hektar, 1.800 handgeschriebene Bücher. Seit dem Jahr 2000 gehört es zum UNESCO-Welterbe. Das mit gutem Grund. Die Helden der Freizeit waren vor Ort und ließen sich begeistern. Helden-Empfehlung für die Anreise: Nimm den Zug! Steig in Krems in die Wachaubahn ein und genieße die Fahrt durch die Weltkulturerbe-Landschaft (siehe hier unser Bericht). Von der Endstation Emmersdorf bist du dann zu Fuß, mit dem Bus oder Rad flott auf der anderen Donauseite beim Stift Melk.
Der erste Tipp muss natürlich Stift Melk selbst gelten. Seit 1089 leben Benediktinermönche in Melk. Zu dieser Zeit war das Kloster noch eine bescheidene Burg. Sein heutiges Aussehen verdankt das Kloster Abt Berthold Dietmayer. Unter seiner Aufsicht fand der barocke Umbau und die Neugestaltung statt (1702–1746). Übrigens gab der Abt dem Stift seine Adresse: Abt-Berthold-Dietmayr Straße 1. Wer so viel geleistet hat, darf sich ruhig ein kleines Denkmal setzen.
Es empfiehlt sich, den Rundgang durch das Stift Melk beim modernen Museum im Kaisertrakt zu beginnen (hier startet auch die Führung). Der Kaisertrakt, der Name sagt es schon, war ursprünglich für die Unterbringung des kaiserlichen Hofs gedacht. Heute präsentiert sich in den königlichen Zimmern neben Kachelöfen und anderem royalen Prunk ein toller Streifzug durch die Geschichte des Klosters. Man bekommt Einblicke in das Leben der geistlichen und königlichen Personen, die hier residiert und gelebt haben.
Sitft Melk hat eine Reihe an Kunstschätzen. Zwei sind besonders zu erwähnen: das Melker Kreuz und die Kolomani-Monstranz.
Melker Kreuz. Es befindet sich ein Splitter des Kreuz’ Jesu zwischen den beiden goldenen Kreuzteilen. Neben dem religiösen Wert des Melker Kreuzes gibt es noch einen interessanten handwerklichen Aspekt. Die beiden Hälften, die den Holzsplitter umfassen, werden von den ältesten bekannten rechtsdrehenden Schrauben zusammengehalten.
Kolomani-Monstranz. Was viele vielleicht nicht wissen: Der heilige Koloman war bis ins 17. Jahrhundert der Landespatron Österreichs. Heute ist er Patron des Stifts und der Stadt Melk. Die aufwendig gearbeitete Monstranz enthält den Unterkiefer des Heiligen inklusive Backenzahn. Sie ist der Form eines blühenden Holunderstrauchs nachempfunden.
Beide Gegenstände werden allerdings nur zu besonderen Anlässen ausgestellt.
Weniger für das geistliche Gebet als für das weltliche Leben wurde der Marmorsaal genutzt. Das Deckenfresco von Paul Troger (1731), gezeichnet laut Aufzeichnungen in 120 Werktagen, zeigt die griechische Göttin Pallas Athene und Herkules. Die beiden griechischen Sagenfiguren symbolisieren Stärke und Weisheit. Im Marmorsaal steht ihre Bedeutung für die Habsburger und insbesondere für Karl VI. So gesehen war der Marmorsaal der Partyraum der Kaiser und Könige.
Marmorsaal und Bibliothek werden über eine große Terrasse verbunden. Auf der Altane hat man einen großartigen Blick auf die barocke Fassade und die beiden Kirchtürme. Traumhaft ist auch die Sicht über die Donaulandschaft und die Stadt Melk, die am Fuß des Felsen liegt.
Gegenüber des Marmorsaals liegt die Bibliothek. Man gelangt über die Altane hinein. Tausende gleich gebundene Bücher sorgen für einen Wow-Effekt. Der Wunsch, den Raum so imposant wie möglich zu gestalten, ging damals sogar so weit, dass Buchattrappen aus Holz für die oberen Regale gemacht wurden. Auch unglaublich: Die Bibliothek enthält 1.800 handgeschriebene Bücher und ist somit die größte österreichische handschriftliche Bibliothek.
Krönender Abschluss der Führung bildet die Stiftskirche mit ihrer 64 Meter hohen Kirchenkuppel. Im Gotteshaus taucht man in ein Meer aus goldenen, ocker, braunen und orangen Farbtönen. Fresken und eindrucksvolle Säulen zeigen das Handwerk dieser Kunstepoche. Und noch ein bisschen Faktenwissen zum Schluss: Die Orgel besteht aus 3.553 Pfeifen. Sieben Zentimeter misst die kleinste, 5,25 Meter die größte. Ganz schön imposant!
Übrigens: Melk gilt ja als das Tor zur Wachau. Wenn du den wunderschönen Donau-Streifen von Krems aus erobern willst. Hier noch 10 absolute Must-Sees in der Wachau.
Stift Melk
Abt-Berthold-Dietmayr Straße 1
3390 Melk
Hier geht es zur Homepage.
Infos zu den Öffnungszeiten und Führungen gibt es hier.
Eintrittspreis Erwachsene:
ohne Führung 12,50 Euro
mit Führung 14,50 Euro
Ein Ausflug ins Stift Melk lohnt sich absolut. Neben beeindruckenden Zahlen und Fakten gibt es unglaublich schöne Dinge zu entdecken und bestaunen.
Fotos Museum, Melker Kreuz, Marmorsaal, Bibliothek, Stiftskirche: Pressestelle Stift Melk
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