Ob Street, Transition, Mini-Ramp oder fettes Pool – ob urban, Park oder Skatehalle. Die Bundeshauptstadt bietet eine bunte Vielfalt an lässigen Skatespots. Österreichs Skateboard-Ikone Roman Hackl erklärt, wo du die besten Skateparks in Wien findest und was sie ausmacht.
von Christoph König
Skateboarden ist voll im Trend. Gerade ins olympische Programm aufgenommen, hat auch die Coronakrise ihren Teil dazu beigetragen. Denn während die Mannschaftssportarten eine Zwangspause einlegen mussten, konnte man sich alleine am Skateboard im Freien weiterhin nach Lust und Laune austoben. Ein Boom, der auch an den Burschen von Spoff Parks nicht vorüberging. Die Skater haben sich als Parkbauer einen Namen gemacht und seit 2015 einen Park nach dem anderen aus dem Boden gestampft. “So viele Kids wie jetzt sind noch nie Skateboard gefahren”, weiß Elias Assmuth, der mit seiner Spoff Crew gerade in Bad Ischl gerade einen neuen Skatespot errichtet, während er mit den Helden der Freizeit telefoniert.
Selbst für Österreichs ewiges Aushängeschild auf vier Rollen, Roman Hackl, hatte die Krise etwas Gutes. Zwar war seine Skatearea23, die einzige Wiener Skatehalle, zugesperrt – er nützte die Zeit aber für einen Totalumbau. Zusammen mit uns und einem seiner jüngeren Schützlinge Lenny hat der 47-jährige Ex-Welt- und Europameister und X-Games Teilnehmer diesen coolen Überblick über die besten Skateparks in Wien erstellt – inklusive seiner Skatehalle natürlich. Am Ende des Artikels findet ihr alle Spots auf einer praktischen Karte:
Direkt beim U1-Ausgang Donauinsel war immer schon ein Hotspot der Street-Skater. 2020 wurde mit dem Copa Beach Plaza von der Spoff Park Crew das größte Areal für Freunde dieses Stils geschaffen. Kleine und große Elemente bieten Herausforderungen für jedes Skilllevel. Und die Atmosphäre neben der Donau und umrahmt von Grünfläche ist einzigartig – gerade im Sommer.
Adresse: CopaBeach, 1220 Wien
Ebenfalls sehr groß, aber das Gegenteil von Copa, ist der Goodland Skatepark Penzing in Hütteldorf. Denn er ist der beste Skatepark in Wien für Transition-Tricks – mit einer großen Bowl, die auch als große Wettkampfstätte taugt. “Du findest aber auch als Anfänger genug Raum, wo du in Ruhe deine ersten Tricks lernen kannst”, lobt Hackl.
Adresse: Bergmillergasse 8, 1140 Wien
Eine absolute Besonderheit ist der Skatepark in St. Marx. “Ich nenne ihn ungern Skatepark. Denn damit verbinden die Leute einen von öffentlichen Insitutionen geschaffenen Raum”, erklärt Ben Beofsich, Obmann von Alm DIY. Sein gemeinnütziger Verein hat diesen Skatespot selbst geschaffen. Es ist kein am Reißbrett von der Stadt vorab geplanter Park, sondern quasi ein zusammengewürfelter Skate-Fleckerlteppich, der hier seit 2016 Stück für Stück von der Community selbst gebaut und vergrößert wurde – so bekam eine brach liegende Fläche einen tollen neuen Wert. Das kleine Skaterparadies hat aber leider ein Ablaufdatum: “Egal, ob jetzt die neue Stadthalle oder etwas anderes hier entsteht. Wir müssen weichen! Wahrscheinlich bis Ende 2022!” Ein Tiefschlag für die Skateboardszene – immerhin hat man sich hier ein eigenes kleines Reich gebastelt. Somit gilt: Besuch das Minimundus, solange es noch steht!
Adresse: Neu-Marx, 1030 Wien.
Roman Hackls Baby ist inzwischen 13 Jahre alt und Wiens einzige Skatehalle. Die Coronakrise hat man für eine Kompletterneuerung genützt. Seit 1. Oktober ist der Indoor-Skatepark neu eröffnet. “Es ist jetzt alles modern und am letzten Stand”, freut sich Hackl. Freilich kämpft er seit Jahren vergeblich um eine Vergrößerung seiner Skatearea23 – von 750 auf bis zu 1.500 Quadratmeter. “Optimal wären 2500”, träumt er laut. Dies wäre wohl nur mit einem Umzug möglich. Dabei ist allerdings schon Feuer am Dach, denn Ende 2022 läuft der Mietvertrag aus und soll nicht verlängert werden. Bis dahin hofft Hackl, dass sich die Stadt zur einzigen Skateboardhalle, die das ganze Jahr über diese Olympische Sportart möglich macht, bekennt und sie sogar weiterentwickelt. Immerhin sind alle Elemente in der Skatearea mobil und für einen Locationwechsel bereit. Was die neue Halle alles bietet, liest du hier.
Adresse: Perfektastraße 86, 1230 Wien
Einer der ersten Skateparks in Wien, der 2015 komplett von Skateboardern für Skateboarder geplant und gebaut wurde – und der erfolgreiche Start der Zusammenarbeit zwischen Spoff Parks und der Stadt Wien. In schöner Kulisse vom grünen Park umgeben bietet dieser streetlastige Skatespot viele Rails “und einige Elemente, die man sonst nicht zum Standard gehören”, so Hackl.
Adresse: Mollgasse 19-9, 1180 Wien
Der urbane Skatepark in Wien, denn er fügt sich mitten ins betondominierte Stadtleben ein, am Grünstreifen zwischen den beiden Gürtelstraßen. “Einerseits geht es leicht bergab, was für Anfänger gut ist. Andererseits bietet er ein paar Elemente nur für absolute Topskater”, erklärt Hackl. Ein interessanter Schmelztiegel aus Verkehrsader, Sport und Kultur mit der nahe gelegenen Bibliothek und der Stadthalle.
Adresse: Neubaugürtel 34-36, 1070 Wien
Neben einer halben Quarterpipe bietet der Skatepark in Floridsdorf viele Street-Elemente und sogar Stiegen. Etwas abseits gelegen und von viel Grün umgeben, finden hier auch Anfänger auf 1000 Quadratmetern genug Platz für ihre ersten Tricks.
Adresse: Überfuhrstraße, 1210 Wien
Dieser Skatespot kann auf eine lange Tradition zurückblicken. 2020 wurde er schließlich neu gestaltet – so entstand hier neben neuen Street-Obstacles und kleinen Elementen für Anfänger die beste und größte Mini-Ramp der Stadt. Dadurch haben hier auch anspruchsvolle Fahrer viel Freude am Park.
Adresse: Arne-Carlsson-Park, 1090 Wien
Dieser relativ neue erst 2019 von der Spoff Crew gebaute Park ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man auf kleinem Raum einen genialen Skatespot schafft. “Klein, schick und funktioniert gut. Mit einer guten Auswahl an Elementen”, bilanziert Hackl.
Adresse: Kendlerpark, 1160 Wien
An dieser Stelle stand der erste Skatepark in Wien. 2014 wurde hier ein neuer Park gebaut, in dem sich jetzt auf 800 Quadratmetern die Kids auf Quarters, Banks, Rails und Curbs austoben können.
Adresse: Rustenschacherallee 1, 1020 Wien
Freilich gibt es noch viele kleine Skateparks in Wien, die absolut erwähnenswert sind. Gerade erst hat Spoff Parks im Stefan Weber Park beim Margaretengürtel einen brandneuen Skatepool gebaut. Auch erst seit kurzem steht der Volkspark Skatepark in Favoriten. Besonders spannend ist der Skatepark Konstanziagasse in Donaustadt, denn er besteht zur Hälfte aus alten Elementen an die erst 2020 brandneue Elemente angefügt wurden. Gleich in der Nähe liegt der Skatepark Stadlau, wettergeschützt unter einer Brücke. In die Kategorie “Klein, aber fein” passt auch noch der Skatepark in der Lüssenpromenade in Floridsdorf.
In unserem Sportler-Bereich findest du noch weitere tolle Guides, wo du in Wien und Umgebung Sport betreiben kannst:
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Aufmacherfoto: (c) Spoff Parks, Andi Tucek, Jakob Kristoferitsch