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Little Women – Kritik: Wunderbares Update für eine neue Generation

Little Women – Kritik: Wunderbares Update für eine neue Generation

Auch die siebte Adaption von Little Women kann dem Zuschauer noch etwas bieten. Greta Gerwig kehrt nach ihrem erfolgreichen Einstand mit Ladybird zurück. Sie beweist, dass ein frischer Blick auf das 150 Jahre alte Material durchaus noch neue Interpretationen und das wohl befriedigendste Ende von allen bieten kann.

von Susanne Gottlieb

30. Jänner 2020: Jo, Meg, Beth und Amy. Für viele Mädchen, vor allem im anglo-amerikanischen Raum, waren sie stets ein Begleiter von jungen Jahren bis hinein ins Erwachsenenalter. Der Klassiker der amerikanischen Autorin Louisa May Alcott ist eine Hommage an den schwesterlichen Bund der Mädchen, an Jahre von Unbeschwertheit und Spaß, die Konfrontation mit dem Erwachsen werden und Tragik des realen Lebens. Regisseurin Greta Gerwig hat der Geschichte mit einem beeindruckenden Ensemble neues Leben eingehaucht.

Warum diese Verfilmung so viel zufriedenstellender ist als Vorhergegangene lest ihr hier. Morgen startet er in unseren Kinos. Wir haben ihn bereits für euch gesichtet.

Handlung – darum geht’s

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Die vier March Schwestern und ihre Mutter Marmee halten zusammen.

New York, 1868. Die junge Jo (Saoirse Ronan) geht einem Lehrerinnenberuf nach. Ihre Schwester Amy (Florence Pugh) befindet sich zur gleichen Zeit in Paris mit ihrer Tante March (Meryl Streep), während die beiden anderen Schwestern Meg (Emma Watson) und Beth (Eliza Scanlen) noch im heimatlichen Concord, Massachusetts verweilen. Jo arbeitet unerbittlich an ihrem Ziel Schriftstellerin zu werden. Die lokalen Zeitungsverleger drucken ihre Texte aber nur unter der Bedingung, dass die weibliche Heldin zum Schluss der Handlung verheiratet ist.

Sieben Jahre zuvor

Zeitgleich wandert die Handlung immer wieder ins Jahr 1861 zurück. Da lieben die vier Mädchen noch gemeinsam mit ihrer Mutter Marmee (Laura Dern) in Massachusetts leben, während der Vater im Bürgerkrieg kämpft. Dort lernt Jo den Nachbarsjungen Laurie (Timothée Chalamet) kennen, der sich über die Jahre hinweg zu Jos bestem Freund entwickelt. Die Zeit, die die fünf miteinander verbringen, ist eine von Sorgenfreiheit und Lebensfreude, aber auch von der drohenden Gewissheit, dass von den vier Mädchen eines Tages erwartet wird, sich ihren limitierten Rollen in der Gesellschaft zu fügen. Sie sollen gut heiraten, predigt ihnen die Tante immer wieder vor. Aber vor allem Jo möchte sich nicht diesem Diktat unterwerfen.

Als sich der fragile Gesundheitszustand von Beth 1868 rapide verschlimmert, packt Jo ihre Sachen und kehrt in die Heimat zurück. Dort sehen sich die Mädchen mit den Entscheidungen ihres Lebens konfrontiert. Meg, die geheiratet hat, Jo, deren Preis für Unabhängigkeit und Erfolg oft auch Einsamkeit ist und Amy, die ihr Leben lang in Jos Schatten gestanden ist und nun eine eigene Überraschung zu bieten hat.

Little Women – Kritik

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In jungen Jahren sind Jo und Laurie die besten Freunde, obwohl er sich mehr erhofft.

Louisa May Alcotts Buch hat über die Jahrzehnte einen festen Platz in der Weltliteratur erhalten. Die Geschichte der vier jungen Mädchen ist eine idealisierte Version der eigenen Jugend der Autorin, mit der kämpferischen und eigenwilligen Jo als ihr Alter Ego. Auch Meg, Beth und Amy basieren auf den realen Schwestern Alcotts. Die Unternehmungen, das Theaterspielen am Dachboden und die tragischeren Momente haben ihre Parallelen in der Realität.

Und doch hat Little Women seit Generationen Kopfzerbrechen bereitet. Die ewige Junggesellin Alcott, die dem Konzept der Ehe nur wenig abgewinnen konnte, steckte ihre Figuren im zweiten Buch in bizarre Konstellationen. Teils, weil sie wohl selber wie Jo vom Verleger dazu gezwungen wurde. Teils, weil sie dem romantischen Publikum eins auswischen wollte, das nur wissen wollte, wer wen heiraten würde. So wirkte das Ende stets wie ein Verrat an Alcotts eigenen Prinzipien. Wie die von ihr geschaffenen Freier, mit denen man kein langes und glückliches Leben führen würde.

Geschickte Neuinterpretation

Greta Gerwig hat der Geschichte in ihrem Film nicht nur einen frischen Anstrich verpasst. Sie hat sich auch mit geschickten Kunstgriffen den widersprüchlichen Problemen der Vorlage gewidmet. Ihre Figuren sehen die begrenzten Möglichkeiten ihres Geschlechts im Amerika des 19. Jahrhunderts, und jede von ihnen arrangiert sich anders damit. Während Meg gegenüber der kritischen Jo auf ihr Recht pocht, auch als Mutter und Ehefrau des Lehrers John Brooke (James Norton) ihren Träumen zu folgen, geht Amy sehr pragmatisch an ihren eigenen Marktwert heran.

Im Wissen, als Malerin nicht genug zu sein für den großen Durchbruch, folgt Amy Tante Marchs Aufforderung, sich einen reichen Ehemann zu suchen. Im Wissen, ihre persönlichen Rechte und Finanzen im Falle einer Ehe aufzugeben, fährt sie den romantischen Laurie an, „Sitz nicht einfach da und erklär mir, dass Heirat kein finanzielles Angebot ist, weil genau das ist es. Vielleicht nicht für dich, aber definitiv für mich.“ Auch Jos seit Jahrzehnten als problematisch interpretiertes Ende wird von Gerwig mithilfe der Zeitsprünge auf eine zufriedenstellende Art und Weise gelöst.

Starke Darsteller

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Jo träumt davon einen Roman zu publizieren.

Doch Little Women lebt auch von der Brillanz der Darsteller. Allen voran Saoirse Ronan und Florence Pugh. Beide haben für ihre Rollen eine Oscar Nominierung erhalten. Ronan beweist abermals, dass sie eine der bedeutendsten Schauspielerinnen ihrer Generation ist. Pugh meistert die einzigartige Aufgabe, die im Buch nicht im besten Licht erscheinende Amy sympathisch und ihre Handlungen nachvollziehbar zu machen . Abgerundet wird das Darsteller-Ensemble noch bis in die Nebenrollen – von Größen wie Chris Cooper oder Bob Odenkirk (Better Call Saul).

Gerwig besitzt auch die Intuition, sich nicht allzu sehr auf Jo allein zu konzentrieren. Das „Women“ ist bei ihr Programm und auch Figuren wie die sonst etwas vernachlässigte Beth bekommen ihre Momente auf der Leinwand. Ebenso versteht sie es Alcotts Original-Dialoge in den Film einzubauen, ihnen aber mit Elan und dem Chaos ihrer Figuren neues Leben einzuhauchen. Oft fühlt es sich so an, als würde man gerade den Jane Austens Bennet Schwestern zuschauen. In dieser familiären Dynamik findet Jo ihre Inspiration und ihren Weg. Denn das wahre Happy Ending der Geschichte ist nicht die Liebe zu einem Mann, sondern das Publizieren ihres Buches.

Fazit

Little Women ist ein wunderbares Update der zeitlosen Geschichte. Der Film bietet selbst Kennern des Romans noch die eine oder andere Neuinterpretation. Gerwig beweist erneut ihr Gefühl für weibliche Coming of Age Stoffe. Sie schafft für ihren talentierten Cast eine Plattform, dies auch gebührend umzusetzen.


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