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Aladdin Kritik: Ein Märchen ohne richtige Filmmagie

Aladdin Kritik: Ein Märchen ohne richtige Filmmagie

Willkommen zurück in Agrabah! 27 Jahre nach dem Disney-Animationshit Aladdin startet nun die obligatorische Live-Action-Adaption in den Kinos. Mit Will Smith als Genie, der den legendären Robin Williams beerbt und einem jungen unverbrauchten Cast sollte eigentlich alles in trockenen Tüchern sein. Warum Aladdin dennoch so unspektakulär geworden ist, lest ihr in unserem Review.

24. Mai 2019: Was ist Aladdin, wenn nicht spektakuläre 90er-Nostalgie? Mit Hits wie A Whole New World (Oscar!), A Friend Like Me oder Prince Ali schuf das Animationsstudio einen zeitlosen Klassiker und einen der Höhepunkte der Disney-Renaissance. Einer Zeitperiode, die Hits wie Arielle, Die Schöne und das Biest oder Der König der Löwen umfasst. Klar, dass in diesem Live-Action-Adaptions-Trend auch Aladdin auf der Prioritätenliste weit oben einordnen würde.

Nach dem Megaerfolg von Die Schöne und das Biest von 2017 scheint nach jahrelangem Hin und Her der bevorzugte Zugang zu dem Material gefunden worden zu sein: Statt einer Neuinterpretation (funktionierte für Das Dschungelbuch sehr gut) möglichst originalgetreue 1:1 Kopien (funktionierte bei Die Schöne und das Biest durchwachsen). Aladdin macht so gesehen nicht viel falsch, ist aber als Gesamtwerk zu uninteressant und flach, um wirklich zu unterhalten.

Gerade ist der Film im Kino gestartet. Lest in unserer Aladdin Kritik, warum sich die Euphorie darüber bei uns in Grenzen hält.

Handlung – darum geht’s

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Aladdin ist wieder einmal vor den Wachen auf der Flucht.

Altbekannte Geschichte: Aladdin (Mena Massoud), ein Straßendieb mit dem Herz am richtigen Fleck, begegnet eines Tages am Marktplatz der verkleideten Prinzessin Jasmin (Naomi Scott) und hilft ihr vor einem Händler zu entkommen. Dabei verliebt er sich in die Frau, die er für eine Dienerin im Palast hält. Im Palast versucht der Großwesir Jafar (Marwan Kenzari) dem Sultan (Navid Negahban) den Thron abspenstig zu machen. Um das zu erreichen, braucht er eine tausende Jahre alte magische Lampe aus einer Höhle. Die kann er aber selber nicht betreten, weil er kein „ungeschliffener Diamant“ ist.

Als Aladdin eines Nachts in den Palast eindringt, kreuzen sich ihre Wege. Jafar schleppt den jungen Mann mit der Aussicht auf Schätze zur Höhle. Aladdin kann auch zum Herz des Schatzes vordringen, doch als die Wände um ihn herum einzustürzen beginnen, wird er mit seinem Affen Abu, einem fliegenden Teppich und dem Geist der Flasche Genie (Will Smith) eingesperrt. Der weitere Verlauf ist wie gehabt. Aladdin lässt sich in einen Prinzen verwandeln, da Jasmin nur einen solchen ehelichen kann. Jafar durchschaut bald, wer sich wirklich hinter diesem Ali verbirgt und versucht alles, um an die Lampe zu gelangen.

Aladdin – Filmkritik

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Jasmin muss im Palast allerhand heiratswütige bizarre Prinzen treffen.

Disney ist offensichtlich getrieben von dem Wunsch, die Streaming Plattform Disney+ vor ihrem Launch noch mit ein paar frischen Blockbustern unentschlossenen Abonnenten schmackhaft zu machen. In dem eiligen Hechten von Live-Adaption zu Live-Adaption hat man offenbar noch immer nicht die Zeit gefunden, sich klar zu werden, wohin man damit eigentlich will.

Vorbei sind die Tage als sich Glenn Close als Cruella de Vil in Molasse wälzte und die Hunde stumm waren. Vorbei sind auch die Tage, in denen Tim Burton seine Alice als Kriegerin in den Kampf schickte. In Hinblick auf Die Schöne und das Biest und die ersten Trailer für Der König der Löwen scheint das Studio sich auf eine haargenaue Nacherzählung eingeschossen zu haben. Das holt die Generation Y aber weniger wollig nostalgisch in der Kindheit ab, sondern verweigert dem Film sämtlichen Raum zum Atmen, um sein eigenes Ding zu werden. Dazu hat sich die Sorge, Regisseur Guy Ritchie wäre der falsche Mann für den Job, leider bewahrheitet.

Kein Gefühl für den Kern der Geschichte

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Neben dem Wünsche erfüllen arbeitet der Genie auch als Verkuppler.

Da der Film allzu sehr versucht, sich am Original zu messen, ist auch eine Kritik, ohne heranziehen der 1992-Version fast unmöglich. Die Macher scheinen sich nach wie vor nicht klar zu sein, was die Disney-Animationsfilme so besonders machte. Vor allem die Disney Renaissance war davon geprägt durch Komponist Alan Menken und Texter Howard Ashman in eine bunte Broadway-inspirierte Musicalshow verwandelt worden zu sein. Die Musik war ohrwurmtauglich, die Gesangseinlagen bunt und pompös, die Figuren, insbesondere die Bösewichte, schrill und exzentrisch.

Ein uninspirierter Flug mit dem Teppich

Das alles vermisste man nicht nur schon bei Die Schöne und das Biest, Aladdin legt hier nochmal nach. Ritchie beweist leider, dass er nicht viel davon versteht eine bunte Musicalnummer zu inszenieren, die Montage und die Bilder bleiben flach und uninspiriert. Fast wünscht man sich, das Studio hätte hier regiemäßig nach Bollywood geschaut. Selbst Dexter Fletcher schafft das in seinem demnächst anlaufenden Rocketman besser. Besonders deutlich wird das auch in Szenen wie dem nächtlichen Flug am Teppich. Statt dem Gefühl der Freiheit und der aufregenden Welt da draußen, drehen die beiden eine kurze Runde in blaugrau getünchter Dunkelheit um den Palast. Die Musiknummer wirkt daher weniger wie ein essentzieller Bestandteil der Geschichte als ein der Notwendigkeit halber schnell abgehakter Punkt auf der Liste.

In anderen Momenten vertraut Ritchie zu sehr darauf, dass man die Handlung zu Genüge kennt. Das Voranschreiten ist manchmal so flott und ohne Kontext, dass die Metaebene quasi schreit „Ich muss nichts erklären. Du kennst das alles eh“. Neu ist nur das gelegentliche Update für das 21. Jahrhundert. Eine kritische Jasmin, die den Zwang einer Ehe um zu regieren hinterfragt sowie Hintergrundgeschichten für Jafar und Genie. Indem der Film Jafar ebenso zu einem ehemaligen Dieb macht, wird er zum Spiegelbild Aladdins mit einer Botschaft, die immer wieder betont, dass man aus seinem zugewiesenen Platz in der Welt ausbrechen und sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann.

Figuren nur zum Teil gelungen

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Aladdin versucht Jasmin als Prinz Ali endlich näher zu kommen.

Gesangstechnisch kann Will Smith auch nicht wirklich überzeugen. Sein Talent ist offensichtlich in erster Linie auf das Rappen beschränkt. Dafür ist er schauspielerisch einer der Lichtblicke des Films. So wie die Animationsversion quasi eine blaue Version von Robin Williams war, so ist Smiths Genie einfach Will Smith in Blau. Der Hauch von Swagger, gepaart mit einem Rückruf auf seine Hitch – Der Date Doktor Rolle ist auch eine der wenigen Momente, in denen der Film seine eigene DNA entwickeln darf. Die Flirting-Tipps, die Genie Aladdin immer wieder verzweifelt zuflüstert, sind amüsant und unterstreichen die gute Chemie zwischen Smith und Massoud.

Problematisch hingegen ist der Bösewicht selber. Disney’s Hang zu exzentrischen Antagonisten, wie die von Drag Queen Divine inspirierte Ursula, der arrogante Schönling Gaston, oder die schrillen Scar und Jafar (beide von demselben Animator gezeichnet), war immer ein Teil der Erfolgsformel. Marwan Kenzari bleibt hingegen so uninspiriert, dass man ihn gegen eine Ziegelwand austauschen hätte können. Er muss nicht unbedingt eine Kopie des Klassikers sein, aber ein Poker-Face das Worte ausspukt, als würde er sie von Cue Cards ablesen, macht die Sache nicht besser.

Fazit

Aladdin ist kein Totalschaden. Aber wo Die Schöne und das Biest wenigstens noch optisch glänzen konnte, wirkt Aladdin etwas kitschig und auch billig inszeniert. Für jene, die noch immer eine Rechtfertigung suchen, warum die Live-Action-Dampfwalze so unerbittlich weiter über die Kinos hinwegrollt, dieser Film ist es nicht. Das Einzige, was vielleicht zum Schluss hängen bleibt, ist der Gesang von DJ Khaled im Abspann. (sg)


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