Jim Adkins rockt das Chaya Fuera im Akustikmodus

„Being old is not an option“, scherzte Jim Adkins bei seinem Solo-Konzert im Chaya Fuera in Wien. Zum Glück ist man für Auftritte des Sängers von Jimmy Eat World nie zu alt.

von Batmanuel

Eigentlich ist Jim Adkins ja „hauptberuflich“ als Sänger von Jimmy Eat World tätig. Wenn Mr. Adkins aber mal gerade nicht die Welt mit seinen drei Bandkollegen verspeist, tritt er eben auf Solopfaden die Weltreise (oder eben Europa-Konzerte) an.

Rockstar zum Angreifen

Auf seiner Facebook-Seite kündigte Adkins an, bevorzugt an Orten spielen zu wollen, an die es ihn noch nicht verschlagen hat. Ein Auftritt im Chaya Fuera überraschte mich trotzdem: Normalerweise verbindet man mit dem Veranstaltungsort ja eher überteuerte Parties und keine Konzerte fixer Rockgrößen in gemütlicher Atmosphäre. Jedoch schien das familiäre Ambiente genau geeignet für den Auftritt von Jim Adkins. Bisher konnte man Konzerte von Jimmy Eat World in Österreich vorwiegend bei großen Festivals genießen, doch so hautnah wie im Chaya Fuera konnte man den Sänger, Gitarristen und Songwriter sicherlich nur selten erleben.

Akustik geht auch laut

Das Set bestand aus einer breiten Mischung von eigenem Solomaterial, Coverversionen und Jimmy Eat World-Songs – alles auf der Akustikgitarre vorgetragen. Neben Coverversionen alter Countrystücke und traditionelle Lieder wie „The Book of Love“ wurden auch Rihanna-Songs wie „Only Girl in the World“ oder der Pop-Klassiker „Girls Just Wanna Have Fun“ von Cyndi Lauper neu interpretiert. Hauptsächlich aber standen eigene Solo-Nummern als auch Jimmy Eat World-Klassiker wie „The Authority Song“, „Big Casino“ oder „Lucky Denver Mint“ auf dem Programm. Dabei zeigte sich: Akustik bedeutet nicht unbedingt leise. Neben Adkins sang auch das Publikum fleißig mit.

Wohnzimmeratmosphäre ohne Zugabe

Wie oben beschrieben, herrschte nicht viel Platz zwischen Künstler und Publikum. Mit kleinen Anekdoten und Scherzen war der Auftritt ebenfalls ziemlich persönlich gehalten und erhielt dadurch so etwas wie eine „Wohzimmeratmosphäre“. Was jedoch zum Schluss enttäuschte, war die fehlende Möglichkeit für Adkins, eine Zugabe zu spielen. Sobald der Auftritt endete, ging im Club auch schon wieder die Musik an. Somit fehlte ein langsam ausschwingender Schluss des Konzerts, das Ende wirkte unnatürlich und abrupt. Nichtsdestotrotz: Meiner Meinung nach war es ein richtig guter Start in eine Samstagnacht.

Kleiner Tipp am Rande: Wer Lust verspürt, Live-Performances von Jim Adkins (sowie andere Künstler) im Nachhinein anzusehen, sollte unbedingt auf der Seite setlist.fm vorbeischauen, wo sich nicht nur die Liste von Songs vergangener Auftritte finden, sondern immer wieder auch kleine Live-Mitschnitte.

Foto: Raphael Beran