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Jupiter’s Legacy: Spannendes Superhelden-Epos mit Schwächen

Jupiter’s Legacy: Spannendes Superhelden-Epos mit Schwächen

Kein Ende der Superhelden-Manie in Sicht. Mark Millar hat seinen Comic Jupiter’s Legacy für Netflix adaptiert. Das Drama einer mit besonderen Kräften ausgestatteten Familie, das sich über ein ganzes Jahrhundert erstreckt.

von Susanne Gottlieb

8. Mai 2021: Noch eine Superhelden-Serie? Netflix scheint darauf zu vertrauen. Seit gestern im Programm findet sich die Adaption des Comics von Mark Millar und Frank Quitely, das kritische Supes-Epos Jupiter’s Legacy. Millar, der sich auch für die Schöpfung von Kick-Ass veranwortlich zeigte, eine Comicreihe die mit Aaron Taylor-Johnson 2010 und 2013 adaptiert wurde, geht hier erneut auf die komplexen Implikationen einer rächenden, in diesem Fall übernatürlichen Existenz ein. Auf den amerikanischen Traum, der ihn als Ausländer so fasziniert, dessen Schwächen er aber gleichzeitig auch tief in sein Material einbettet.

Entwickelt wurde die Serie von Steven S. DeKnight, bekannt als Produzent von Spartacus, der aber mitten in der Produktion aufgrund von “kreativen Differenzen” mit Netflix das Handtuch warf. Wie sich das auf die Serie ausgewirkt hat, wird wohl ein offenes Geheimnis bleiben. Lohnt sich Jupiter’s Legacy daher, oder ist eine gewisse Superhelden-Ermüdung gerechtfertigt? Wir verraten es euch hier.

Handlung – darum geht’s

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Anfang der 30er macht sich eine Gruppe New Yorker auf den Weg zu einer mysteriösen Insel, wo sie Superheldenkräfte erlangen.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei verschiedenen Handlungsebenen. In der Gegenwart muss sich der alternde Superheld Utopia (Josh Duhamel), im bürgerlichen Leben Sheldon Sampson, mit mehreren Problemen herumschlagen. Die Zeiten seit der frühen Jahre seiner Verbrecherbekämpfung haben sich geändert. Die Bösewichte sind unbarmherziger und brutaler geworden. Hier geht es nicht mehr rein um den gelegentlichen Banküberfall. Hier geht es für die Supes darum, mit dem eigenen Leben davon zu kommen.

Sheldon hat trotzdem all die Jahre an den Code seiner Organisation festgehalten. Regeln, die als Eigenkontrolle für die übernatürlichen Wesen dienen sollten. Du sollst nicht morden, du sollst nicht regieren, aber du sollst inspirieren. Eine Philosophie, an der sich in der fast 100-jährigen Geschichte der Union nicht nur sein Bruder Walter (Ben Daniels), sondern auch sein ehemals bester Freund George (Matt Lantner), und nunmehriger mysteriös abgängiger Gegenspieler immer wieder gerieben haben.

Noch halten Verbündete wie seine Superheldenfrau Grace (Leslie Bibb) zu ihm. Doch nicht nur in der eigenen Generation brechen die Probleme auf. Auch die jüngere Generation an Superhelden, unter anderem Sheldons eigene Kinder Chloe (Elena Kampouris) und Brandon (Kick-Ass Darsteller Taylor-Johnson Look-alike Andrew Horton), will mit der Verantwortung anders umgehen, die die ältere in ihren Schoß schiebt. Vor allem Chloe rebelliert mit Alkohol, Party, Drogen und einem Celebrity-Leben gegen die Bürde der Eltern. Und Brandon weiß nicht, ob er seinem Vater je als Sohn und Mensch wichtig war, und nicht nur als heldenhafter Nachfolger.

Die Original Six

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Sheldons und Graces Sohn Brandon hadert mit dem Erbe seiner Eltern und den Erwartungen.

Die Flashbacks zeigen den langen Weg der Original Union (Sheldon, Walter, George, Grace, sowie der Mechaniker Fitz und der Arzt Richard) zu ihren Superkräften. Ausgehend von dem existenzraubenden Börsencrash von 1929, entfaltet sich eine mystische Schnitzeljagd zu jener Insel, in der sich alles für die Menschheit ändern würde.

Jupiter’s Legacy – Kritik

Was wenn die alten Wege sterben. Was, wenn das gute alte Böse-Gut Narrativ nicht mehr funktioniert? Man lebt in Schatten von Grau, wird in der Serie immer wieder wiederholt, ob nun von den Helden selber, oder von deren Feinden. Das ist der zentrale Konflikt, der die Serie eigentlich sehr interessant macht. Sheldon, der idealistische, leicht narzisstische Anführer der Union hat stets an dieses größere Ganze geglaubt. Er atmet das etwas überkandidelte Red-White-and-Blue. Er ist Superman, Captain America und Gott in einem. Nicht umsonst heißt das Programm Jupiter’s Legacy. Jupiter, der römische Gott und Äquivalent zu Zeus, musste sich als Göttervater auch stets mit den Problemen und Dramen der anderen Götter und seiner Kinder herumschlagen.

Doch während Zeus unangefochten das Zepter in der Hand hielt, scheint der Utopian am Ende seiner Herrschaft über den Code und die Superhelden-Moral angekommen zu sein. Die junge Generation will ihre eigenen Regeln machen. Sie sucht ihre Inspiration woanders. Ein ewiger Reigen von den Erwartungen der Eltern und dem Druck auf die Kinder. Doch Millar interessiert sich nicht nur für den Generationenkonflikt. Ihm geht es auch um den Zustand Amerikas an sich. Woran dieser Staat, der sich selbst zuordnete zu inspirieren und an das Unmögliche zu glauben, krankt. Wie das System und die Realität selbst die utopischsten Träume einholen können.

Seriösität statt Humor

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George verließ die Union, nachdem sich das gemeinsame Verständnis von Verantwortung auseinander zu entwickeln begann.

Das ist natürlich viel seriöser als etwa Kick-Ass und erinnert mehr an Watchmen von Alan Moore oder den Zack Snyder Cut von Justice League. Superhelden als Götter in einem Meer aus verdammter Menschheit. In Zeiten, wo Superhelden wieder mehr ins Comichafte und Satirische abtauchen (man denke an Amazons The Boys oder manch anstehendes Marvel-Projekt) also nochmals stoische Seriösität und Halo. Hier ist vielleicht nicht unbedingt hilfreich, dass nie etabliert wird, woher diese ganzen Mitt-20er Superhelden auf einmal kommen. Die alte Generation lernte Demut durch den Börsencrash und die alles fordernde Reise zur Insel. Doch wie bequemlich war es für diese neue Generation, sich als Erben startklar zu machen?

Ob das die Zuschauer anziehen wird, ist offen. Jupiter’s Legacy macht zwar einige spannende Beobachtungen, und auch das Mysterium der Insel ist toll umgesetzt, aber es erfindet das Rad nicht neu. Vielleicht hätte die Serie bereits ein paar Jahre früher entstehen müssen, anstatt jetzt nochmals ein komplexes Universum aufzumachen.

Action zu billig

Vielmehr noch, bei all den ausladenden Monologen und Dialogen von Figuren, voll von ermüdenden, bedeutungsschwangeren und philosophischen Erörterungen, bleibt manchmal der Flow der Geschichte auf der Strecke. Auch Superheldenkämpfe geschehen bis auf die erste und die letzte Episode fast vollständig im Off. Das Ganze ist somit etwas actionkarg. Wenn man die Supes dann doch mal im Feld erlebt, wirkt das Ganze etwas billig und kleinformatig. Man kann hoffen, sollte eine zweite Staffel entstehen, dass hier etwas mehr Geld in die Hand genommen wird.

Fans der Comics werden den Twist am Ende bereits kennen, aber auch als Noob weiß man ziemlich bald, wie der Hase läuft. Aber das macht nichts, es ist spannend zu sehen, wie sich die Figuren dorthin entwickeln, und ungleich seiner Vorlage, kann man die Entscheidungen mancher von ihnen besser nachvollziehen. Vielmehr ist es fast Sheldon, der in seiner Charakterisierung das schwächste Glied der Kette ist. Und das liegt nicht an Duhamel, der hier seinen “White Bread American Poster Boy”-Look zur Gänze als entscheidenes Charakterelement seiner Figur ausspielen darf. Vielmehr kommt man als Zuschauer vielleicht selbst zum Schluss, dass sein veralteter binärer Altruismus überholt ist, und da draußen vielleicht noch was besseres wartet.

Fazit

Jupiter’s Legacy fügt dem Superhelden-Genre nicht viel Neues hinzu, funktioniert aber gut als Detektiv- und Mystikgeschichte. Binge-Potenzial garantiert.


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