Sommer in Köln ist für Zocker gleichbedeutend mit Gamescom und auch dieses Jahr präsentierte die internationale Spielindustrie in Deutschland ihre Highlights. Wir haben uns ins Getümmel gewagt, um für euch die größten Kracher im Release-Kalender ausfindig zu machen – vom neuen Monster Hunter über Kingdom Come bis Warhammer.
von Klaus Kainz, 25. 8. 2024
Zwar gab es den heiß ersehnten Nachfolger der Switch leider noch nicht zu sehen, aber trotzdem hatte die Gamescom 2024 viele hochkarätige Spiele für aktuelle Konsolen im Angebot. Wir durften bei etlichen Titeln selbst Hand anlegen und unser Gamescom 2024 Messebericht verrät an dieser Stelle die größten potentiellen Hits, egal ob für Playstation, Xbox, Switch oder PC.
Wenige Spiele auf der Gamescom hatten einen so starken Andrang wie Monster Hunter Wilds, der neueste Ableger von Capcoms Monsterhatz. Zur Einordnung: Schon am Pressetag ging die Schlange für die neueste Demo fast durch die gesamte Messehalle. Anspielen lohnte sich aber, denn das Game macht in Persona einen sogar noch besseren Eindruck als die ohnehin brisanten Trailer.
Das Konzept “Mensch gegen Naturgewalt” ist stärker denn je ausgeprägt und die neuen Bestien scheinen es ganz schön in sich zu haben. Die neuen Monster, darunter ein gigantischer Bär, kommen nämlich erstmals in größeren Rudeln daher und machen dank ihrem imposanten Deisgn einen mächtigen Eindruck. Monster Hunter-typisch geben eure Gegner aber selbst nach einem zehn- bis zwanzig-minütigen Gefecht noch lange nicht auf.
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Mehr InformationenIn der auf der Gamescom spielbaren Wüste, die durchaus etwas größer wirkt als die Welten der Vorgänger, kam es auch häufiger zu Ereignissen in der Umwelt, die die Atmosphäre noch stärker ausprägen. Während unserem Kampf zu viert schlugen einmal Blitze ein, ein anderes Mal wurde der große Bär von widerlichen Echsen in die Mängel genommen.
Das neue Fokus-Feature konnten wir aber noch nicht ganz greifen. Schlagt ihr wunde Punkte am Monster frei, könnt ihr nun mit einem neuen Fokus-Zoom besonders mächtige Attacken auf genau diese wunden Punkte ausführen. Allerdings haben wir das noch nicht ganz hinbekommen – aber Monster Hunter soll ja auch eine Lernkurve haben. Abgesehen davon hat sich zumindest das Großschwert ziemlich ident wie die Steuerung in Monster Hunter World angefühlt.
Zwiegespalten sind wir nur beim neuen Reitvogel. Angenehmerweise kann man mit einem Ritt auf dem Riesengeier (Chocobos lassen grüßen) angeschlagene Monster viel leichter verfolgen und währenddessen Items managen oder Waffen schärfen. Allerdings konnte dieser Mount direkt zu Beginn unseres Quests das zu jagende Monster orten und ohne Spieler-Input den Weg ablaufen.
Dadurch geht etwas das eigentliche Jagd-Feeling flöten. In den alten Teilen war das Aufspüren der Monster zwar manchmal etwas willkürlich. Aber Monster Hunter World hatte eine sinnvolle Spurensuche eingeführt, die sich trotzdem nach Jagd angefühlt hat. So gesehen fühlte sich die Demo mehr wie ein Arenakampf als wie eine Jagd an – wir hoffen, dass die Quests im finalen Game auch ein bisschen Eigeninitiative beim Erkunden erfordern. Allerdings ist das lediglich eine Detail- und Geschmacksfrage, die dem spektakulären Kampfsystem und der tollen Gameplay-Inszenierung nichts abtut.
Ebenfalls ein heißes Eisen war Kingdom Come: Deliverance II. 2018 fühlte sich der erste Ableger der Rollenspiel-Saga noch wie der wahr gewordene Traum aller Mittelalter-Fans an. Die Rachegeschichte rund um den Knappen Henry verzichtete nämlich voll und ganz auf Fantasy-Elemente und setzte stattdessen auf authentische Kulissen im feudalen Böhmen sowie auf immersive Spielmechaniken.
Die Vorgehensweise in Quests war sehr offen und nebenbei mussten sich Spieler selbst um Verletzungen oder Hunger kümmern. Allerdings war der Erstling zum Launch noch mit vielen Bugs versehen und vor allem beim Schwertkampf gab es spielerisch Luft nach oben. Umso größer also die Hoffnungen für den zweiten Teil, direkt zu Launch abzuliefern.
Tatsächlich fühlt sich Kingdom 2 im Vergleich zum ersten Ableger ziemlich aufpoliert an. Das Gameplay geht zwar nahtlos in den neuen Teil über und Veteranen müssen sich mit Steuerung und UI vermutlich kaum bis wenig auseinandersetzen, um wieder in den Flow des Spiels zu kommen. Allerdings scheinen fast alle Elemente eine Art Finetuning bekommen zu haben.
Eure Waffen zieht ihr jetzt beispielsweise deutlich angenehmer aus einer Slot-Leiste und für euren Kompass gibt’s nun ein kleines Helfer-Icon in Form eines Kaninchens, das reagiert, wenn ihr auf dem richtigen Weg seid. Allerdings müssen wir sagen, dass die Grafik auf unseren Test-Stationen nicht ganz so stark ausgesehen hat, wie im Trailer. Eher wirkte das Spiel bei seiner Technik irgendwo zwischen dem ersten Teil und dem neuen Trailer.
Dafür wurde uns aber wieder viel Freiheit beim Questen gezeigt. Die Entwickler versprechen jedenfalls stark unterschiedliche Questverläufe je nach Präferenz der Spieler. Und wer sich nicht an die Regeln hält, beispielsweise Verbrechen während eines Quests entgegen aller Warnung verübt, verliert denselben Quest für immer.
Abgesehen davon habt ihr unterschiedliche Wege, beispielsweise in einem Sidequest ein Schwert zu stehlen – verschiedene Eingänge, Diplomatie, Kampf, Stealth und so weiter. Alle Mechaniken natürlich im authentischen Mittelalter-Setting. Wer bei Schabernack erwischt wird, kann etwa eine Strafe zahlen, sich handfest zur Wehr setzen oder sich freiwillig am Pranger züchtigen lassen.
Übrigens, den ersten Teil braucht ihr laut den Entwicklern nicht gespielt haben, um Kingdom Come Deliverance II zu verstehen. Ihr spielt zwar wieder Henry, Newcomer dürften aber genug Kontext bekommen, um sich in der Mittelalter-Sandbox auszutoben. Geplanter Release für das Spiel ist aktuell der 11. Februar 2025.
Zugegeben, wir waren bisher keine Fans von Warhammer, aber werden so langsam zu welchen. Nachdem schon Warhammer 40,000: Boltgun stilistisch zu den überzeugendsten Retro-Shootern im letzten Jahr zählte, dürfte Warhammer 40,000: Space Marine 2, das am 9. September für Xbox Series, PS5 und PC erscheint zu einem der größten Action-Spektakel 2024 werden. Denn selbst ohne viel Ahnung von der Tabletop-Vorlage ist Space Marine eine ganz schöne Wucht.
Ein wenig versprüht das Game nämlich denselben Reiz wie der diesjährige Sony-Überraschungshit Helldivers 2. Ähnlich wie dort geht es nämlich rein um das Abschlachten von endlosen Alien-Horden. Im Gegensatz zum humoristisch angehauchten Helldivers folgt Space Marine 2 dabei natürlich der bierernsten Vorlage, aber trotzdem bleibt am Ende der Spaß am Gemetzel.
Uns gefällt dahingehend Warhammer sogar ein wenig besser. In Helldivers kamen wir bei der Steuerung und den Angriffsmustern der Gegner nie so wirklich in den besten Rythmus. Space Marine fühlt sich dagegen sofort intuitiv an. Egal ob ihr die Magazine eurer Space-Knarren in die Echsen-Horden entladet oder mit eurer Riesensäge durch die Massen säbelt, geht die Steuerung immer geschmeidig von der Hand. Und noch wichtiger, Treffer-Feedback fühlt sich schön wuchtig an. Apropos gibt es auch derbe Finisher wie in Doom – ist ein großer Gegner geschwächt, blinkt er und kann per Knopfdruck besonders brutal zermalmt werden.
Inzwischen haben wir das Spiel ausgiebig getestet – lies hier, ob sich auch die Singleplayer-Kampagne lohnt.
Allerdings sind die Systeme – zumindest in den ersten Levels – nicht so komplex wie zum Beispiel in Doom Eternal. Das Dauergeballer setzt mehr auf Hirn ausschalten beziehungsweise schnelles Dopamin-Tanken und ist vergleichbar mit Games wie Evil West – nur, dass Warhammer deutlich mit mehr Budget auffährt. Allerdings hatten wir auf dem normalen Schwierigkeitsgrad gespielt und es gibt noch mindestens zwei taffere. Sollten diese gut balanciert sein, könnte auch Strategie eine größere Rolle spielen.
Vor allem im Coop mit bis zu drei Spielern taugt das sicherlich für eine Action-Gaudi. Allerdings ist das Game auch vollkommen offline und im Singleplayer spielbar, so auch die Gamescom Demo. Ein kleiner Wermutstropfen: Beim Spektakel war zu Beginn noch etwas Getrickse dabei. Zwar gibt es durchaus Dutzende Aliens am Screen zu vernichten, aber die mit Abstand größten Horden befanden sich oft im Hintergrund. Gleichzeitig war großes Arsenal wie Raketenbeschuss nicht selbst steuerbar. Es bleibt abzuwarten, ob die Kampagne die in den Trailern angedeuteten Massenschlachten kompromisslos umsetzen kann.
Sonic ist inzwischen Stammgast auf der Gamescom. Nach kürzlichen Ablegern aus dem Open-World-Genre und aus der Retro-Ecke kommt dieses Jahr mit Sonic X Shadow Generations eines der beliebtesten 3D-Abenteuer des SEGA-Maskottchens zurück. In der Originalversion auf PS3 und Xbox 360 düste der Igel durch neue Interpretationen der besten Level seiner Karriere. Für das Remaster gesellt sich eine Kampagne rund um Shadow the Hegdehog dazu.
Wir waren durchaus etwas schockiert, als wir zuletzt die alte Fassung noch einmal angeschmissen haben. Oberflächlich hat Generations wenig an Glanz verloren, denn dank der sogenannten Hedgehog Engine sah das Game schon damals manchmal wie ein Animationsfilm aus. Allerdings ist nun klar, dass Sonic die Hardware damals an ihre Grenzen gedrückt hat. Es kommt stark ins Stottern, Ladezeiten sind lang und die Steuerung fühlt sich dank den niedrigen Bildern pro Sekunde nicht immer responsiv an.
All diese Sorgen wurden bei unserer Test-Session von Sonic X Shadow Generations erfreulicherweise hinweggefegt. Zwar wurde an den alten Levels nicht viel geändert, aber dafür fühlen sie sich dank verbesserter Performance viel geschmeidiger zu steuern an. Ein bisschen schwammig sind die High-Speed-Abschnitte vor allem in 3D manchmal noch immer, aber das liegt einfach an der Natur des Gameplays.
Die neuen Level von Shadow unterscheiden sich dabei übrigens kaum von seinem Konterpart. Auch Shadow brettert durch Highway-artige Parcours und haut gelegentlich Homing-Attacken oder kleinere Knopf-Kommandos raus, um die beste Route zu erreichen.
Allerdings bekommt Shadow das Spezialmanöver Chaos Control spendiert, mit dem die Zeit im Level eingefroren werden kann, etwa wenn sich zu viele Gegner auf dem Bildschirm tummeln. Auch ist die Steuerung beim Boosten dezent anders und statt Homing-Attacke gibt es einen Teleport-Angriff. Weltverändernd ist das nicht, aber die zwei Charaktere fühlen sich im Gameplay zumindest nicht wie ein simpler Tausch von Charakter-Skins an.
Etwas befremdlich war lediglich das Verlegen des Boost-Kommandos auf den rechten Schulterknopf ,weil es immer mal wieder kurze Abschnitte gibt, in denen mit dem zweiten Schulterknopf gelenkt werden muss – beides gleichzeitig geht so nicht mehr. Wir hoffen auf manuelle Steuerungsoptionen im Final-Game, das am 22. Oktober 2024 für alle Systeme erscheint.
Einen Geheimtipp für Japano-Fans hatte auch SEGA parat – im Speziellen für alle Fans von Persona. Metaphor: ReFantazio ist das neue Fantasy-Rollenspiel von Atlus, die sonst für die dämonischen Highschool-Rollenspiele der Persona-Serie bekannt waren. Tatsächlich war überraschend, wie stark sich Metaphor nach seinem Bruder im Geiste anfühlt. Story-mäßig könnte es nicht unterschiedlicher sein. Es spielt nämlich in einer Fantasy-Welt, die mit einem besonders chaotischen Artstyle daherkommt, der die Welt der klassischen Fabelwesen mit Attack on Titan und einer graffiti-artigen Übermalung mischt.
Beim Dungeon, den wir testen durften, fühlten wir uns aber trotzdem sofort zu Hause. Wüssten wir es nicht besser, könnte Metaphor eine Fantasy-Mod für Persona 3 Reload sein. Bei Steuerung, Knopfbelegung und bei den Animationen könnte das Game glatt aus dem Persona-Universum stammen und sogar die Victory-Bildschirme sind zum Verwechseln ähnlich.
Außerdem beschwören auch hier die Party-Mitglieder Geister, die Attacken mit jeweils unterschiedlichen Elementen ausführen. Zugegeben, unsere Session war zu kurz, um das Kampfsystem als Ganzes zu greifen und wo es sich vom Press-Turn-System in Persona unterscheidet, bei dem die richtigen Elementarzauber Extra-Züge für den Spieler produzieren.
Den größten Unterschied machte vorerst die Mischung aus Echtzeit und rundenbasierter Taktik. Schwache Gegner könnt ihr einfach auf der Map weghauen, stärke Gegner zuerst ein wenig durchboxen, bevor es in ein rundenbasiertes Kampfmenü geht. Übrigens soll das alles nicht negativ klingen. Japanische Highschools werden uns langsam ein wenig zu mühsam, weshalb wir uns durchaus freuen, dass bewährte Gameplay-Prinzip mit Metaphor frischen Anstrich findet. Am 10. Oktober ist es für PC, Xbox und Playstation so weit.
Anspielen durfte man das neue Abenteuer von Indy zwar nicht, aber immerhin bot die Gamescom exklusive Gameplay-Präsentationen. Man kann von Indiana Jones und der Große Kreis halten was man will, aber Entwickler MachineGames geht zumindest nicht den sicheren Weg. Nicht nur weil die Egoperspektive ungewohnt für ein Action-Adventure ist, geschweige denn für eine Kultmarke, die davon lebt, den waghalsigen Helden seinen Zuschauern zu präsentieren.
Gleichzeitig ist das Gameplay kein simpler Shooter, obwohl es wegen Egoperspektive naheliegend wäre. Klar, Indiana hat natürlich seinen Revolver dabei und kann auch Nazis ihre Maschinengewehre stibitzen. Die Präsentation setzte aber vielmehr auf Rätsel. Dabei hat es der Peitschenschwinger nicht nur mit Fallen und antiken Geräten zu tun bekommen, etwa einer Treibsand-Mechanik in einer versiegelten Kammer. Auch wurde auf vergleichsweise natürliche Weise mit der Umgebung interagiert. Etwa muss Indy an einer Stelle einen Speer in die Gegenseite einer Klippe spießen, damit ihr euch per Peitschenschwung hinüber manövrieren könnt.
Auch beim Kämpfen ist Interaktion mit der Umgebung angesagt, wenn gerade keine Pistole zur Hand liegt. So sollen Spieler eher auf Stealth setzen und Gegner mit einem deftigen Hieb von hinten KO hauen. Aber Trailer bleibt nunmal Trailer und es war schwer zu sagen, wie gut die Elemente im tatsächlichen Game zusammenkommen. Von vielen anderen AAA Games sind wir inzwischen (leider) gewohnt, dass sich Rätsel quasi selbst lösen. Bei “Indy” wurden diverse Hilfsmechaniken vorgestellt, etwa ein Journal, in dem Indiana seine Indizien sammelt, aber auch Extra-Tipps, wenn Spieler Fotos von bestimmten Objekten machen. Wir hoffen jedenfalls, dass Indiana Jones und der Große Kreis uns nicht zu sehr an der Hand nimmt und sich seinen immersiven Gameplay-Präsentationen treu bleibt. Am 9. Dezember 2024 wissen wir mehr.
Souls-Likes und andere brachiale Action-Games aus China scheinen auf dem Vormarsch – kurz vor der Gamescom hat beispielsweise Black Myth Wukong den Rekord der meisten gleichzeitigen Steam-User für ein Singleplayer-Game geknackt. Ähnlich wie Wukong überraschte zuletzt Phantom Blade 0 mit spektakulären Trailern, unter anderem bei einer Playstation-Konferenz. Und tatsächlich sieht das düstere Action-Game genauso gut aus wie in den Trailern – und spielerisch macht es einen ebenso soliden Eindruck.
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Mehr InformationenIn den Trailern wirkte Phantom Blade noch wie ein klassisches Action-Spiel, es ist aber vielmehr eine Mischung aus verschiedensten Inspirationen. Die Action erinnert an Titel wie Devil May Cry, wo es vor allem um Spezialattacken durch Kombos aus leichten und starken Angriffen geht. Aber vor allem die Souls-Elemente sind nicht von der Hand zu weisen, insbesondere von Titeln wie Nioh oder Sekiro.
Sprich, es gilt einzeln anvisierten Gegnern in Duellen die Ausdauer zu tilgen und ihre Attacken rechtzeitig zu kontern. In Phantom Blade gibt es dabei zwei Arten von Konter – bei starken Attacken mit blauer Markierung muss rechtzeitig per Schwert geblockt werden, bei roten Attacken weggerollt. Per Schulterknopf ist außerdem eine temporäre Spezialattacke möglich, in der euer Protagonist geradezu in eine Art Schwerttanz verfällt.
Gemessen an der schieren Anzahl von Souls-Klonen klingt das nicht sonderlich weltbewegend. Allerdings scheint Phantom Blade wenig falsch zu machen. Die Steuerung geht für Genre-Veteranen gut von der Hand und der Schwierigkeitsgrad fühlte sich fordernd, aber nicht frustrierend an.
Die größte Herausforderung dürfte sicherlich das richtige Reagieren auf die beiden Farben beim Ausweichen starker Attacken sein. Wir haben mehrere Level mit kleinen Mobs, Zwischenbossen und einem großen Bosskampf mit immerhin “nur” vier Toden geschafft. Gleichzeitig hebt sich das Game durch sein wenig verbrauchtes Setting ab. Die düstere, von chinesischen Sagen inspirierte Gebirgskulisse wirkte in den bisher spielbaren Levels schön detailreich und von den Produktionskosten her mindestens eine Schippe über diversen anderen Genre-Vertretern. Releasedatum gibt es noch keines.
Diablo IV war trotz erfolgreichem Launch mal wieder umstritten. Umso mehr buhlt nun die Konkurrenz um die Herzer aller ARPG-Fans. Neben Path of Exile 2 könnte nun auch Titan Quest II zu einer Hoffnung im Genre werden, der Nachfolger zu einem Fanliebling aus dem Jahr 2006. Atmosphärisch gibt sich das von antiken Sagen inspirierte Rollenspiel zwar etwas bunter als etwa Diablo – auch Gore-Effekte im Kampfsystem soll es nicht geben. Spielerisch wiederum hält sich Titan Quest II aber keinesfalls zurück – vor allem beim Design eurer Builds. Vor allem spielerische Freiheit steht im Fokus von Titan Quest, so die Entwickler.
Zwar wählt ihr zu Beginn eine Klasse, aber diese soll besonders dehnbar sein. So könnt ihr einen agilen Bogenschützen kreieren, aber auch einen mit Fokus auf Stärke. Oder einen physisch starken Magier – ohne, dass der Charakter dadurch nicht mehr funktioniert. Waffen werden in verschiedenen Größen und Attributen kommen und die ohnehin komplexen Fähigkeiten eurer Items kann mit bestimmten Modifiern in bestimmte Richtungen gelenkt werden – etwa läge nahe, bei Eisattacken bestimmte Boni gegen eingefrorene Gegner zu pushen.
Aus unserer Sicht könnte die Stärke des Spiels gegenüber Platzhirschen wie Diablo aber beim grundlegenden Inhalt liegen. Im Entwickler-Gespräch wurde uns verraten, dass es keinerlei Microtransactions keine zufallsgenerierteren Dungeons und eine in sich geschlossene Kampagne zum Launch geben, die komplett offline spielbar sein wird, wenn ihr keine Lust auf Multiplayer habt. Einen ersten Eindruck soll noch dieses Jahr eine Early Access Version verschaffen. Auf der Gamescom wurde übrigens mit Keyboard und Maus gezockt, aber eine Controller-Option sei ebenso geplant und aktuell noch in Arbeit. Genauses Releasedatum wurde noch keines verkündet.
Eine volle Ladung 90er-Nostalgie gab es bei Mighty Morphin Power Rangers: Rita’s Rewind. Vom Stil her sieht das bunte Prügel-Game dem zuletzt erschienenen Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge zum Verwechseln ähnlich, weshalb die Power Rangers schnell unsere Aufmerksamkeit erregten. Schließlich hat schon das Pixel-Abenteuer der Turtles bewiesen, wie viel Potential in solchen Retro-Ausflügen steckt. In unserer Session wirkten die Pixel–Ranger nicht ganz so flexibel wie die Turtles, aber das ist Kritik auf hohem Niveau.
Als Retro-Prügelgame geht Ritas Rewind sehr intuitiv von der Hand und mit einem einzigen Knopfdruck können sich Spieler durchgehend in den Coop-Modus einklinken, wobei bis zu fünf Power Rangers gleichzeitig spielbar sind. Auf Switch dürfte das kein Problem sein, da jedes Joycon-Pärchen zwei Controller ausmacht. Ob und wie mit fünf Controllern auf anderen Plattformen gespielt werden kann, blieb aber noch offen. Allerdings gibt es auch einen Online-Mode.
Abwechslung in das Gekloppe sollen andere Gameplay-Abschnitte bringen, beispielsweise Jump ‘n’ Run- oder Shoot ‘em Up-Passagen. Leider waren diese Level noch nicht zum Testen bereit und wir können noch kein Fazit ziehen. Ende 2024 soll es so weit sein. Anbei findet ihr übrigens eine Liste der bisher besten Prügelspiele.
Es mangelt der Indie-Szene wahrlich nicht an Metroidvania-Spielen – also solchen Sidescrollern, in denen offene Labyrinthe langsam mit neuen Fähigkeiten (sprich, Doppelsprünge & co). erschlossen werden. Yars Rising hat aber unser Interesse geweckt, weil der zuständige Entwickler WayForward schon seit vielen Jahren für hochwertige 2D-Games steht und inzwischen auch schon mit Größen wie Konami oder Nintendo zusammenarbeitete.
Nun sind die Jump ‘n’ Run-Veteranen mit dem Gaming-Urgestein Atari zusammengekommen. Und ja, liebe Retro-Fans, der Name lehnt sich bewusst an Yars’ Revenge an, dem Atari-Klassiker von 1982. Heute wirkt das Highscore-Spielchen, in dem ihr als Fliege eine Kanone ladet und auf einen Pixel-Boss abfeuert, zwar eher simpel. Es war aber immerhin das erste Spiel, das in seiner Spielanleitung eine waschechte Hintergrundgeschichte erzählte.
Oberflächlich scheint das mit Yars Rising erstmal wenig zu tun zu haben. In dem von Animes inspirierten Metroidvania nehmt ihr es als kecke Hackerin nämlich mit bösen Cyberpunk-Konglomeraten auf, indem ihr euch durch Einrichtungen schleicht und Robo-Gegner wegballert.
Allerdings bietet das Game den einen oder anderen Clou im Vergleich mit anderen Metroidvanias. Zum einen ist oft Stealth gegen besonders starke Wachroboter angesagt, selbst wenn ihr euer Arsenal bereits stark ausgebaut habt. Außerdem erhaltet ihr neue Fähigkeiten per Hacking-Minigames – über 100 an der Zahl. Die sind wiederum alle von Yars’ Revenge inspiriert, ähneln also kurzen Spielrunden auf alten Atari-Konsolen. Überhaupt ist das Game voll mit Referenzen für alle Atari-Liebhaber – ein Bosskampf ist etwa an den Klassiker Missile Command angelehnt.
Laut Entwickler ist es aber nicht notwendig, die Anspielungen zu verstehen, die seien eher Bonus für alte Semester. Tatsächlich machte das Game auch auf uns, für sich alleine stehend, einen grundsoliden Eindruck. Euer Charakter scheint zwar überwiegend konventionelle Powerups wie Walljumps und Dashes zu bekommen. Aber Yars Rising spielt sich sehr intuitiv und bringt solide viele Spielmechaniken mit einer schönen und lockeren Cyberpunk-Retro-Aufmachung zusammen.
Überraschung: Tatsächlich gab es eine neue Konsole auf der Gamescom. Oder zumindest so halb. Atari hält nämlich weiterhin die Retro-Fahne hoch und veröffentlicht eine neue Variante des Atari 7800. Obwohl die neue Variante mit dem Plus am Ende zwar wesentlich kleiner als das Originalgerät ist, handelt es sich um keine klassische Mini-Konsole wie etwa von SEGA oder einst Nintendo. Vielmehr will Atari eine HDMI-kompatible Lösung für alle Fans anbieten, die noch immer alte Cartridges und Controller daheim liegen haben, aber schon lange keinen Röhrenfernseher mehr.
Gewissermaßen ein Produkt von Fans, für Fans. In unserem Gespräch mit Atari wurde jedenfalls betont, dass so ziemlich jeder offizielle Controller und jede Spielkassette, die je für 7800 entwickelt wurde, kompatibel mit der neuen Fassung sein soll. Wer es moderner will, kann sich neue kabellose Controller zulegen. Zum Start gehen außerdem zehn Spiele in Produktion.
Neben Klassikern erscheinen auch völlig neue Games aus der Atari-Community und die Produktion weiterer Games ist bereits angedacht. Für Newcomer ohne alte Hardware empfiehlt sich aber vermutlich die auf modernen Plattformen erhältliche Atari 50th Anniversary Celebration, die neben Games etliche Interviews und Insights in die Geschichte des Gaming-Konzerns bietet. Als Releasezeitraum ist für den Atari 7800+ der Winter 2024 angepeilt.
Als Fan von Jump ‘n’ Run Games fällt es schwer, auf der Gamescom den Überblick aller potentiellen Genre-Highlights zu behalten – allein die Konkurrenz im gigantischen Indie-Bereich ist groß. Unsere Aufmerksamkeit hat jedenfalls das von THQ angekündigte The Eternal Life of Goldman erregt. Denn dank eines tollen Animationsstil ssieht der Sidescroller einem Zeichentrickfilm zum Verwechseln ähnlich. Im Gegensatz zu grafisch ähnlich gesinnten Games wie Cuphead wirken die Abenteuer von Goldman aber mehr wie aus düsteren Fantasy-Cartoons und sind laut Entwickler von altertümlichen Sagen inspiriert.
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Mehr InformationenVom Kern-Gameplay soll es aber wie ein klassisches Jump ‘n’ Run funktionieren. Der trotz hohen Alters relativ flotte Goldman kann ziemlich geschmeidig durch die Levels düsen, unter anderem dank seinem Gehstock. Dieser lässt sich nämlich durchgehend upgraden. Legt ihr zu Beginn noch hauptsächlich Hüpf-Attacken mit der Gehhilfe hin – Duck Tales auf dem Nintendo Entertainment System lässt grüßen -, könnt ihr euch später unter anderem bei Objekten einhaken, um beispielsweise an Luftballons hängen zu bleiben.
Die laut dem Entwickler 15 bis 20 Stunden lange Reise von Goldman soll ohne einen künstlichen Level-Auswahl-Screen auskommen und sich durch die handgezeichnete Grafik an keiner Stelle wiederholen. Backtracking will man aber vermeiden. Zur Story wurde noch nicht viel verraten, außer dass es Goldman auf eine mysteriöse Insel verschlägt, um eine Gottheit zu vernichten. Erscheinungsdatum hat das Spiel, das für alle möglichen Systeme herauskommen soll, noch nicht.
Für viele kommende Xbox-Games wie Indiana Jones und Avowed gab es auf der Gamescom zwar leider nur Video-Präsentationen – und vom neuen Doom The Dark Ages sogar noch eine Statue. Dafür durften wir Hand an einen potentiellen Geheimtipp unter dem Microsoft-Banner anlegen. Towerborne gibt sich oberflächlich als klassisches Prügel-Game, in dem bis zu vier Spieler endlose Gegnerscharen von links nach rechts wegschmettern. Allerdings will Towerborne spielerisch über die alten Arcade-Münzenfresser hinausgehen und mischt das Gekloppe mit Diablo.
Sprich, ihr wählt eine spezifische Klasse, die sich je nach Waffengattung unterschiedlich spielt und sammelt in den Levels viel Loot mit unterschiedlichen Eigenschaften. Während etwa der Charakter mit Dolchen ninja-artig und flink kämpft, war das Großschwert deutlich langsamer. Etwaige Defizite können dann durch eine Vielzahl an Buffs und Fähigkeiten eures Equipments wettgemacht werden.
In einer relativ großen Oberwelt gibt es dabei eine riesige Anzahl an Levels zu bewältigen und nach gutem Loot mit den besten Buffs zu durchforsten. Online könnt ihr dabei stets in die Oberwelten eurer Freunde einsteigen. Im Herbst soll die Early-Access-Version bereits rund 40 Stunden in Anspruch nehmen. Trotz einem knuffigen Look hat es Towerborne ganz schön in sich – der Boss-Kampf in der Demo hat unserer Truppe ganz schön zu schaffen gemacht. Apropos, Towerborne hat obendrauf eine sehr stimmige Atmosphäre. Mit malerischen Fantasy-Kulissen erinnert es ein wenig an alte Samstagmorgen-Zeichentrickserien und vom Komponisten von Banner Saga gibt es einen idyllischen Soundtrack.
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Der Redakteur (APA, Helden der Freizeit) und Videospiel-Blogger reviewed für uns vor allem Games, Serien und Filme - ist aber auch so manchem Naturausflug nicht abgeneigt.