Von Overboard bis Hateful Eight. Das Repertoire der Schauspiel-Legende ist groß. Zu seinem 70er haben wir euch eine Liste der 10 besten Kurt Russell Filme zusammengestellt.
von Susanne Gottlieb, 17. 3. 2021
Wer seit über 60 Jahren auf der Leinwand zu sehen ist, der hat etwas richtig gemacht. Die Rede ist von Hollywoodstar Kurt Russell, der seit seinem Debüt 1962 als Kevin in der Sitcom Denis the Menace zu einem der größten Hollywoodstars der letzten Jahrzehnte aufgestiegen ist. Seine Filmographie ist gespickt mit Rollen, in denen er spannende historische Figuren, raffinierte Schurken, witzelnde Helden oder komplexe Antihelden spielte.
Kurt Russell ist seit fast 60 Jahren im Business und weiß eine beeindruckende Filmografie vorzuweisen. © S. Pakhrin via flickr.com/CC BY 2.0
Am besten bekannt ist er aber für seine Arbeit als Leading Men in den 80ern, wo er als Muse von John Carpenter in mehreren seiner Filme auftrat. In den letzten Jahren hat er es auch in die wiederkehrende “Crew” von Quentin Tarantino Spielern geschafft. Auch die modernsten Blockbuster-Währungen Marvel und Fast & Furious haben ultimativ an seine Tür geklopft.
Die 10 besten Kurt Russell Filme
Zum 70. Geburtstag des Superstars haben wir uns zehn der besten Kurt Russell Filme herausgepickt.
Das Ding aus einer anderen Welt (1982)
In einem von John Carpenters besten Filmen spielt Russell den rauen, trinkenden Helikopterpiloten R.J. MacReady, der mit seinen Kameraden auf einer Station in der Antarktis stationiert ist. Inmitten der Isolation werden sie mit einem gefährlichen außerirdischen Wesen konfrontiert, dass in die Körper von Lebewesen eindringt und beginnt in der Station Chaos und Verderben zu stiften.
Zunächst nicht sonderlich beliebt an der Kinokasse, gilt der Film heute als Meilenstein des Science-Fiction Horrorfilms. Die eisigkalte Isolation des Settings, die noch nie dagewesenen praktischen Effekte Carpenters und der beeindruckende Soundtrack von Ennio Morricone verwandelten diese Einzelteile in einen furchteinflößend-klaustrophobischen Film. Das Ding aus einer anderen Welt war die dritte Zusammenarbeit von Russell und Carpenter und basierte auf der Geschichte Who Goes There? von John W. Campbell Jr. Ein Karrierehighlight für alle Beteiligten, das für uns auch den 10 besten Horrorklassikern aller Zeiten zählt.
Big Trouble in Little China (1986)
In dieser Zusammenarbeit von John Carpenter und Kurt Russell drehten die beiden erstmals die sonst typische Dynamik eines weißen Helden mit einem dümmlichen asiatischen Sidekick um. Russell spielt den LKW-Fahrer Jack Burton, der zunächst ziemlich cool wirkt, aber eigentlich nur der Zuspieler von Dennis Duns Wang Chi ist. Beide sehen sich mit chinesischen Gangs und Mystikern konfrontiert, und müssen sich gegen diese übernatürlichen Kräfte aus der Situation herauskämpfen. Kein Kinokassahit, aber ein unterhaltsamer Film.
Die Klapperschlange (1981)
Noch eine Zusammenarbeit mit John Carpenter. Hier entwirft der Regisseur eine Dystopie, in der die ganze Insel New York in ein großes Gefängnis verwandelt wurde, in dem die schlimmsten Verbrecher der Nation einsitzen. Als Terroristen die Air Force One kidnappen und mit dem Präsidenten in New York abstürzen lassen, muss Russell als ehemaliger Ex-Spezialeinheit-Soldat und nunmehriger Krimineller Snake Plissken ihn da rausholen. Die Behörden setzen ihn vor die Wahl. Entweder er kooperiert und kommt frei, oder er muss sterben. Für viele Fans eine der besten Kurt Russell Rollen.
Silkwood (1983)
Silkwood von Mike Nichols zeigte, dass Russell nicht unbedingt nur großmäulige raue Actionhelden spielen konnte. Hier tritt er als Drew Stephens, Freund der nuklearen Whistleblowerin und Aktivistin Karen Silkwood, auf. Das biographische Drama, das ihn an der Seite von Meryl Streep und Cher sah, war ebenfalls ein Kritikerliebling und brachte ihn eine Nominierung bei den Golden Globes ein.
Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser (1987)
Wie bei einigen seiner Filme, wurde Overboard von Garry Marshall zunächst nur lauwarm aufgenommen. Dennoch hat er sich über die Jahre zu einem Kultklassiker entwickelt. Auch, wenn er eine durchaus eine problematische Grundprämisse hat. Eine reiche Frau verliert ihr Gedächtnis und wird von einem Tischler, den sie zuvor um seinen Lohn gebracht hat, aufgegabelt und bei ihm daheim als die Mutter seiner drei Kinder zum Arbeiten eingespannt. Der Film funktioniert vor allem wegen der sprühenden Dynamik des Real Life Pärchens Kurt Russell und Goldie Hawn. Die beiden sind seit 1983 zusammen und seitdem ein Paar – haben allerdings nie geheiratet. Der gemeinsame Sohn Wyatt ist übrigens auch Schauspieler.
Flucht aus L.A. (1996)
Nach New York durfte Russell über ein Jahrzehnt später seine Paraderolle als Snake Plissken diesmal an der Westküste aufnehmen. Diesmal hat ein Erdbeben Los Angeles vom Rest von Kalifornien abgespalten. Der neue Präsident ist zudem brutal und versetzt jeden Bürger, der seine Gesetze bricht, auf die Insel L.A. Die kommunistische Tochter des Präsidenten flieht mit einem starken elektromagnetischen Signalgeber auf die Insel und Snake wird beauftragt, sie und das Gerät zu finden. Wie schon sein Vorgänger balanciert der Film zwischen düster und lustig.
The Hateful Eight (2015)
Russells zweite Zusammenarbeit mit Quentin Tarantino nach Deathproof und vor dem kürzlich herausgekommenen Once Upon A Time in Hollywood. Dieser Film ist Tarantinos Version eines Ensemble Westerns voller Outlaws und Gesetzeshüter. Russell spielt den Revolverhelden John Ruth, der mit sieben anderen Fremden einen Blizzard in einer Kurzwarenhandlung in Wyoming aussitzen muss. Gefangen auf engstem Raum und mit Konflikten geladen kommt es bald zum Showdown zwischen den Figuren.
Tombstone (1993)
Tombstone ist ein Paradeauflauf gängiger 90er Stars. Gemeinsam mit Sam Elliott, Bill Paxton und Val Kilmer im Cast erzählt der Film von George P. Cosmato die Geschichte von Wyatt Earp. Earp, der den Westernhelden in der Pension spielt, zieht mit seinen Brüdern und Doc Holliday nach Tombstone, Arizona, das von Outlaws überrannt ist. Earp muss abermals in die Rolle des Gesetzes treten, um die sogenannten Cochise County Cowboys zu vertreiben.
Obwohl Kilmer als Doc Hollywood Russell oft die Show stiehlt, versteht Russell es als aufrichtiger Gesetzeshüter das moralisch-ruhige Zentrum des Films zu bleiben. Seine Figur wird von persönlichen Ambitionen, romantischen Hoffnungen und Familienloyalität getrieben. Ein rundum unterhaltsames sowie emotionales Stück Unterhaltung.
Miracle (2004)
In den USA kennt man den unerwarteten Sieg der U.S. Hockey Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen 1980 gegen die Sowjetunion als das „Miracle on Ice“. Disney und Gavin O’Connor verfilmten die Geschichte Anfang der 2000er als biographisches Sportsdrama mit Massenappeal. Russell spielte den ehemaligen Spieler und nunmehrigen Coach Herb Brooks, der die Amerikaner von der Rolle des Außenseiters zur Goldmedaille führte. Obwohl der Film mit Klischees nur so gespickt ist, bleibt Russell wieder einmal das emotionale Zentrum. Er fängt die Inspiration und List eines jeden idealen Coaches ein, und sprüht vor Leidenschaft und Antrieb.
Bone Tomahawk (2015)
In S. Craig Zahlers Debütfilm begibt sich Russell abermals in die Welt der Western. Er spielt Sheriff Franklin Hunt, der Angesicht zu Angesicht mit einigen schlimmen Verbrechen gegen die Menschheit kommt. Im Gegensatz zum exzessiveren überstylten Tarantino Film, der im gleichen Jahr herauskam, ist Bone Tomahawk ein dunkles Epochendrama, das mit offen ausgespielten Horrorelementen arbeitet. Entführungen, Mord und Kannibalismus sind die Themen, um die Zahler inhaltlich kreist. Russell versteht es, seiner abgehärteten und in die Jahre gekommenen Figur wieder die stoische Stärke eines unverrückbaren Helden zu gebe. Eine der besten Rollen in seinem späteren Schaffen. Und daher ein würdiger Abschluss für unsere Top-10 der besten Kurt Russell Filme.
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