Warhammer 40.000 Space Marine 2 hat eingeschlagen wie eine Bombe, satte 200.000 Spieler gleichzeitig zählte der Shooter nach Launch allein auf Steam. Das brachiale Alien-Gemetzel ist nämlich nicht nur für Tabletop-Fans gemacht, sondern folgt Shooter-Klassikern wie Gears of War. Dank etlichen Multiplayer-Modi setzt das Spiel noch einen drauf. Aber lohnt sich auch der Space Marine 2 Singleplayer-Modus? Wir haben es auf seine Offline-Qualitäten getestet. Ein paar Videoimpressionen findest du hier auf TikTok.
von Klaus Kainz
Bis zu drei Spieler gleichzeitig dürfen bei Warhammer 40.000 Space Marine II in die Schlacht ziehen, oder sich in PVP-Matches an den Kragen gehen. Und jetzt schon sind viele weitere Modi in der Pipeline. Wer einen traditionellen Offline-Shooter spielen möchte, muss aber nicht auf der Strecke bleiben.
In der Rolle von Lieutenant Titus übernehmt ihr einen Squad an Space Marines, also genveränderten Supersoldaten, um eine groß angelegte Attacke der reptilienartigen Tyraniden abzuwehren. Das geht als linearer Shooter relativ pragmatisch vonstatten. Es gilt die Magazine eurer Boltguns in unzählige Gegnerhorden zu jagen oder die Aliens mit eurem Säbel zu zerhacken. Dabei sind Nah- und Fernkampf in etwa gleichwertig. Kommen euch die Reptilienmassen zu nahe, sind Schwertkonter und Kombis eure stärkste Abwehr. Für den Fernkampf dürft ihr jeweils eine leichte und eine große Knarre einpacken, die aber in den Levels oft austauschbar sind.
Vorweg, Space Marine 2 zeigt sich beim Singleplayer-Modus durchaus vorbildlich. Die gesamte Kampagne sowie schnelle Replays von Missionen mit sechs verschiedenen (levelbaren) Klassen sind nämlich komplett ohne Internetverbindung spielbar und selbst ohne Patches läuft das Spiel ohne Probleme. Das kennt man von diversen Mainstream-Spielen inzwischen leider auch anders. Ein Sahnehäubchen wäre Couch-Coop an einer Konsole gewesen, hier enttäuscht das Spiel leider.
Egal ob allein oder zu mehrt, das Gameplay in Space Marine 2 haut rein. Dank wuchtigen Animationen und einer intuitiven Steuerung macht es auch im Alleingang Spaß, Alienscharen zu zerballern oder zu Brei zu schlagen. In den sehr linearen Levels gibt es zwischen den Gefechten immer wieder Checkpoints, an denen ihr euch im Multiplayer zusammentun müsst, um den nächsten Level-Abschnitt zu öffnen. Offline werdet ihr stattdessen von zwei Bots begleitet, die glücklicherweise nie zicken.
Die computergesteuerten Kameraden bleiben nämlich nirgends hängen und helfen auch im Gefecht gut aus. Geht man K.O., sind die NPCs üblicherweise gut darin, euch rechtzeitig (bis zu drei Mal) wiederzubeleben – aber keine Sorge, der Schwierigkeitsgrad hat es selbst auf Normal schon in sich. An manchen Stellen gilt es bestimmte Posten zu schützen oder große Objekte rechtzeitig von den Aliens zu befreien, während gleichzeitig aus anderen Ecken kleinere Gegner kriechen oder Bosse euch das Leben schwer machen. Zu dritt können sich Mitspieler das Kampfgeschehen aufteilen, aber auch offline verliert das nicht an Reiz, weil das Game so zur Multitasking-Aufgabe wird.
Die Geschichte von Titus fährt mit zehn Stunden Spielzeit eine grundsolide Kampagne auf, die obendrauf ganze vier Schwierigkeitsgrade bietet. Daneben gibt es im Singleplayer auch den sogenannten Operator Mode. Dort könnt ihr einerseits dieselben Level mit einer alternativen Nebengeschichte und neuen Gegnerplatzierungen spielen. Oder in Quickmatches einen Charakter aus insgesamt sechs Klassen hochleveln, die alle eine individuelle Waffenauswahl und Spezialfähigkeiten haben – etwa ein Sniper, oder ein Heavy mit Gatling Gun und Schutzschild.
Allerdings ist bereits die normale Kampagne im Alleingang etwas monoton. Das muss grundlegend nicht schlecht sein, immerhin ist das Gameplay spaßig genug. Aber leider ist die Gegnervielfalt gering und das Leveldesign besteht überwiegend aus Korridoren mit wenig spielerischer Abwechslung. Zwar gibt es immer wieder mal kleine Spezialaufgaben. An drei Stellen im Spiel etwa aktivieren die Space Marines ihre Fluggeräte, mit denen deftige Sprungattacken möglich sind. Solche Spielereien werten Space Marine 2 durchaus auf, kommen aber leider zu selten vor.
Darüber hinaus sind die in den Trailern gezeigten Massenschlachten mehr Schein als Sein. Während in den Hintergründen oft abertausende Tyraniden toben und andere Space Marines schweres Geschütz oder Raketenfeuer auffahren, bleibt es bei Titus & Co. vergleichsweise überschaubar. Es gibt zwar durchgehend große Horden zu bewältigen, die durchaus Stress machen und gekonntes Multitasking erfordern. Die eigentlichen Gefechte sind aber immer ganz klar portioniert und traditionell strukturiert – wie Gears of War, nur mit etwas mehr Gegnern.
Die Story wiederum ist als Nicht-Kenner der Tabletop-Vorlage etwas schwer zu bewerten. Für Fans des Letzteren mag einiges an Fanservice im Game stecken und auch wir haben vor allem die imposanten Kulissen in gigantischen Space-Kathedralen und metallisierten Schlachtfeldern genossen. Beim Storytelling gibt es aber leider viel Geplapper in der Missions-Halle, das oft nicht überspringbar ist und wenig mitreißt. Lediglich zu Beginn und Ende gibt es aufwendige CGI-Cutscenes.
Das neue Space Marine bietet gewissermaßen das Beste aus beiden Welten. Ähnlich wie Monster Hunter & Co. liegt es ganz an der Vorliebe jedes Zockers, ob man Missionen lieber alleine oder zu mehrt angehen möchte. Und selbst ohne Internetverbindung läuft das Spiel tadellos.
Es sollte aber klar sein, dass ohne Multiplayer-Matches und DLC kein Dauerbrenner in Warhammer 40.000 Space Marine 2 steckt. Zwar ist die grundlegende Mischung aus Shooter, Brawler und Horden-Gameplay sehr gelungen. Durch die geringe Abwechslung in den Missionen könnten Replays aber schnell etwas dröge werden.
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Der Redakteur (APA, Helden der Freizeit) und Videospiel-Blogger reviewed für uns vor allem Games, Serien und Filme - ist aber auch so manchem Naturausflug nicht abgeneigt.