Ritterrüstungen, ein Fridays for Future Schild, oder Gemälde von Sissi und Franz – all das siehst du im neu eröffneten Wien Museum. Wir zeigen dir jetzt, was dich alles erwartet – inklusive Video mit den schönsten Impressionen und einem spannenden kurzen Interview mit Kuratorin Elke Doppler.
von Kirstin Kriz
Drei Jahre Baustelle, jetzt ist es fertig! Das Wien Museum hat seit 6. Dezember 2023 im modernen Stil wieder seine Türen für Besucher:innen geöffnet. Welche Räume besonders beeindruckend sind, für wen die kostenlose Dauerausstellung definitiv ein Highlight ist und wie für Inklusion gesorgt ist, haben wir für dich bei einem exklusiven Vorab-Rundgang herausfinden dürfen.
Übrigens: Das Museum Wien Team kurartiert auch das neue Pratermuseum. Schau dir hier mit Video an, was dich dort erwartet. Ebenso wie das KunstHausWien mit der weltgrößten Hundertwasser Sammlung – lies hier, was es alles zu bieten hat.
Ursprünglich wurde das Wien Museum 1959 nach den Entwürfen von Oswald Haerdtl gebaut und war seit den 1980ern sanierungsbedürftig. Das Architektenteam Certov, Winkler + Ruck hat der Konstruktion für das neue Wien Museum einen gelungenen Relaunch verpasst. Eine Beton- und Stahlkonstruktion ermöglicht jetzt einen scheinbar schwebenden Neubau, der zwei Stockwerke hinzufügt. Von außen und von innen sieht das Gebäude, das zuvor optisch eher ein steifmütterliches Dasein fristete, jetzt moderner aus und ist zusätzlich mit einer Terrasse ausgestattet, die einen freien Blick auf die Karlskirche gibt. Sicherlich ein Top-Fotospot für jeden Wien-Besucher. Außerdem besteht der Eingangsbereich aus riesigen Glaswänden, die einen schönen Lichteinfall in den Raum erlauben.
Auf drei Ebenen entfaltet das Wien Museum die neue kostenlose Dauerausstellung (hier noch mehr Gratis-Tipps für Wien). Bei „Wien. Meine Geschichte“ wirst du in vielen verschiedenen Räumen chronologisch durch die Geschichte von Wien geführt. Das „Herz des Museums und auch das Herz der Dauerausstellung“, wie es Kuratorin Elke Doppler nennt, ist definitiv die zentrale Halle, in der sich die größten Schaustücke versammeln. Der Praterwahlfisch Poldi, ein Modell vom Stephansdom oder der Galawagen der Wiener Bürgermeister sind neben dem kultigen Südbahnhof-Schild hier ausgestellt. Dieser Raum unterstreicht nochmal besonders, wie vielfältig die Geschichte Wiens ist.
Mit 1.700 Objekten ist die Sammlung groß und bietet von Römerüberbleibseln in Vindobona, Gemälden, Skulpturen, Kleidung, Stadtmodellen und interaktiven Stationen viel Variation im Museumsbesuch. Neben Hörstationen und QR Codes, die du scannen kannst, gibt es auch eine Wand mit Fragen an die Besucher:innen. Wo triffst du in Wien am liebsten deine Freund:innen? Wo bist du in Wien gern allein? Anschließend werden die ausgefüllten Zettel dann aufgehängt und gesammelt.
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Mehr InformationenElke Doppler sagt über die Inklusion, die das neu eröffnete Wien Museum jetzt bietet: „Das war eine der Grundhaltungen, die wir von Anfang an für das ganze Haus und auch für die Dauerausstellung hatten, dass wir wirklich versucht haben, möglichst inklusiv, möglichst barrierefrei auf allen Ebenen zu sein.“ Daher ist das gesamte Gebäude mit Leitstreifen auf dem Boden, Blindenschrift, Hörstationen, Liften und genügend Platz in den einzelnen Ausstellungsräumen für jeden leicht zugänglich. Gespannt darf man auch schon auf die Sonderausstellungen sein, die ab 2024 dann im Obergeschoss einziehen. Diese sind dann allerdings nicht mehr gratis.
Sich so eine große Ausstellung kostenlos anzuschauen, ist wirklich ein riesiger Pluspunkt. Die Räume sind alle übersichtlich und hell gestaltet worden und bieten mit den vielen unterschiedlichen Objekten ein abwechslungsreiches Erlebnis. Zusätzlich macht der chronologische Aufbau das Erlebnis der langen Stadtgeschichte einfacher. Und durch den offeneren Aufbau und Verwendung von Glas werden den Besucher:innen immer wieder unterwartet, schöne Ausblicke auf andere Bereiche oder die Karlskirche ermöglicht.
Schön ist auch, dass hier in unterschiedlichen Aspekten sehr auf Inklusion geachtet wurde. Besonders für Tourist:innen, die etwas über Wien lernen wollen, ist die Ausstellung ein Muss. Außerdem können auch die Einheimischen die Geschichte ihrer Stadt hier erleben und sie vielleicht sogar noch besser kennenlernen. Nostalgische Aha-Momente, wenn man ein altes Einbahnschild oder urige Donauinselfest-Plakat aus den 70ern zu sehen bekommt inklusive.
Factbox Wien Museum:
Adresse: Karlsplatz 8, 1040 Wien
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 09:00–18:00, Samstag und Sonntag 10:00–18:00, 24.12. und 31.12. von 10:00–14:00
Eintritt: kostenlos
Hier noch weitere Gratis-Erlebnisse für Wien. Darunter beispielsweise diese Führung durch das Parlament, die ebenfalls kostenlos ist
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Mehr InformationenAlle Fotos: (c) heldenderfreizeit.com
Kirstin Kriz aus Wien-Liesing berichtet bei den Helden der Freizeit vor allem über Ausstellungen, Ausflugstipps und Sportaktivitäten. Die Journalistin und Kommunikationswissenschaftlerin produziert außerdem Social Media Content.