Ein bisschen dünn gesäht an Filmstarts ist der November. Aber das bedeutet nicht, dass sich hier nicht auch wieder ein paar durchaus spannende Filme tummeln.
Filmexpertin Susanne Gottlieb checkt für dich jedes Monat das Kinoprogramm und stellt dir die größten Schmankerl vor – inklusive Geheimtipp.
Schnell ist es gegangen. In punkto Kinojahr sind wir bereits auf der Zielgeraden. Aber das bedeutet nicht, dass es nicht auch nochmals ein paar tolle Filme zum Entdecken gibt.
Achtung: Hier geht’s weiter zu den Kinostarts Dezember!
Bis jetzt hatte sich die Luxemburgerin Eileen Byrne vor allem mit Kurzfilmen wie Was bleibt einen Namen gemacht. Mit der Romanadaption Mariannengraben nach der Vorlage von Jasmin Schreiber gibt sie ihr Spielfilmdebüt. Der Film erzählt von der jungen Paula (Luna Wedler), die nach Italien reisen will, um dort ihrem im Meer ertrunkenen Bruder näher zu sein. Unterwegs lernt sie den verbitterten Pensionisten Helmut (Edgar Selge) kennen, der um Frau und Sohn trauert. Gemeinsam werden die beiden erst zu einer Fahrgemeinschaft wider Willen, doch dann zu Vertrauten, die einander Halt geben.
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Mehr InformationenEin weiteres Spielfilmdebüt bietet der somalisch-österreichische Regisseur Mo Harawe, das sogar im Wettbewerb in Cannes lief. Seine Hauptfigur Mamargrade (Ahmed Ali Farah) kämpft damit, den Sohn Cigaal (Ahmed Mohamud Saleban) inmitten eines von Konflikt und Naturkatastrophen überwältigten Somalia großzuziehen. Als auch noch Marmargrades Schwester Araweelo (Anab Ahmed Ibrahim) auftaucht, die nach ihrer Scheidung neu anfangen will, kommt es zu weiteren Konflikten.
Der erste Film ist ein moderner Klassiker (zählt für uns zu den 100 Kultfilmen, die man nicht oft genug sehen kann) und löste ein wahres Revival des Sandalen-Films aus. Nun, 24 Jahre später, zieht Regisseur Ridley Scott mit der Fortsetzung zu seinem legendären Gladiator nach. Russell Crowe und Joaquin Phoenix werden natürlich nicht mehr dabei sein. Aber dafür Connie Nielsen als Lucilla. Ihren Sohn und die diesmalige Hauptfigur Lucius Verus verkörpert diesmal nicht der ehemalige Kinderstar Spencer Treat Clark, sondern der irische Frauenschwarm Paul Mescal. Dieser lebt nach den Ereignissen in Gladiator mit seiner Familie in Numidien (heutiges Nordafrika), als der römische General Marcus Acacius (Pedro Pascal) in seinem Dorf einfällt. Er gerät in die Sklaverei und will wie einst Maximus mittels Gladiatorenkämpfen gegen die Kaiser Geta (Joseph Quinn) und Caracalla (Fred Hechinger) rebellieren. Ob der Film mindestens so kultig ist? Wir verraten es euch, hier in unserer Gladiator II Kritik.
Nach Cannes und Venedig im Oktober startet nun auch der Berlinale-Gewinner bei uns im Kino. Der Siegerfilm Dahomey mag mit einer Laufzeit von knapp über 60 Minuten nicht lang sein, aber er beschäftigt sich mit einem schweren Thema. Konkret geht es um die Rückgabe von 26 der königlichen Schätze des Königreiches Dahomey an Benin. Diese waren während der Kolonialzeit geraubt und jahrhundertelang in Frankreich ausgestellt worden. Regisseurin Mat Diop mischt dabei Dokumentarfilm mit Experimentalfilm und Kunstelementen, um den Objekten selber eine Stimme zu geben und taucht in die komplexe Diskussion rund um Dekolonialisierung und die Bedeutung der Rückgabe solcher Objekte ein.
Der Franzose Jaques Audiard, der eher für harte Kost wie Ein Prophet bekannt ist, hat diesmal ein Musical gedreht. Dennoch, ganz ohne dramatische Elemente geht auch hier nichts. Die Anwältin Rita (Zoe Saldaña) bekommt den Fall des Drogenbosses Juan “Manitas” Del Monte (Karla Sofía Gascón) zugeteilt, der bisher als Anführer eines mexikanischen Kartells agierte. Er möchte sich aus dem Geschäft zurückziehen, und endlich seiner wahren Bestimmung folgen: Als Frau zu leben und sich einer geschlechtsangleichenden Operation zu unterziehen. Name dieser neuen Identität: Emilia Pérez. In Cannes wurde der Film, darunter die vier Hauptdarstellerinnen, mehrfach ausgezeichnet.
Ebenfalls am 28. 11. startet Vaiana 2 – ob der Nachfolger auch so ein Hit ist, wie sein Vorgänger?
Lies hier unsere Kritik.
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Mehr InformationenEin weiterer österreichischer Beitrag, der sich auf einfühlsame Weise mit einem sehr wichtigen Thema auseinander setzt: Unserem Körper und seinen Bedürfnissen. Anatol Bogendorfer begleitet dabei vier Menschen bei der Ausübung ihrer Berufe, eine Hebamme, eine Ärztin, eine Sexualbegleiterin und ein Bestatterehepaar. Dabei scheut er keine emotionalen wie auch dramatischen Berührungspunkte.
1. 11. 0000 Kilometre, Singham Again
3. 11. U Pana Boga W Króglowym Moscie
4. 11. Corpus Homini
7. 11 Niko – Reise zu den Polarlichtern, Marianengraben, Die Witwe Clicquot, Red One – Alarmstufe Weihnachten, Weihnachten in der Schustergasse, Illegal Hayatlar: Meclis
8. 11. The Village Next to Paradise, Bergfahrt, Izolacija
14. 11. Gladiator II, Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt, Neuigkeiten aus Lappland, Husky Toni – Go Ahead
15. 11. Weisheit des Glücks
21. 11. Weihnachten der Tiere, Thelma – Rache war nie süßer, Konklave
22. 11. Dahomey, Gina, Listy do M. Pozegnania
28. 11 Vaiana 2 – unsere Filmkritik, Der Vierer, Emilia Perez
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Aufmacherfoto: (c) Constantin Film, Stadtkino Filmverleih, Filmladen
Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.