Samurai und Gaming, das passt wie die Faust aufs Auge. Fast seit Anbeginn der Konsolenzeit durften wir die virtuellen Katanas in etlichen Game-Klassikern aus Japan schwingen – und auch darüber hinaus. Inzwischen gibt es Samurai Spiele in überraschend vielen Genres, in denen für alle Japano-Fans etwas dabei sein dürfte. Die wichtigsten Must-Haves verrät unsere Liste der besten Samurai Games für Playstation, Xbox, PC und Switch.
von Klaus Kainz
Auch bei uns sind Samurai-Geschichten schon lange fixer Bestandteil der Popkultur, was sicherlich auch Games aus Japan zu verdanken ist. Waren früher Retro-Klassiker wie Bushido Blade noch Nische, sind Spiele mit Samurai inzwischen im Mainstream angekommen. Mit dem Release von vielen neuen IPs wie Rise of the Ronin konnten wir uns daher eine Liste der Top Samurai Games nicht verkneifen. Einzige Einschränkung: Sie müssen auf aktuell erhältlichen Geräten spielbar sein.
Ghost of Tsushima, für viele eins der besten Open-World-Spiele auf Playstation 4, ist inzwischen in einer aufpolierten Fassung für die aktuelle Generation erhältlich. Im mittelalterlichen Japan seid ihr auf Rache getrimmt, nachdem die feindlichen Mongolen auf Tsushima einfallen – und es mit euch nicht gut meinen. Böse Zungen könnten behaupten, Sony hätte hier die Formel von Assassin’s Creed stibitzt und Samurai-Skins darüber gestülpt. Denn die per Pferd erkundbare Open World ist voll mit kleinen Sidequests und Gegnercamps, die ihr entweder per Stealth oder Frontal-Action auseinandernehmen könnt.
Den großen Unterschied macht allerdings die malerische Inszenierung. Tsushima erstrahlt in wundervoll kräftigen Farben, durch die das Setting selbst im Vergleich zu neueren Games seinen visuellen Reiz nicht verloren hat. Die Welt ist voll mit idyllischer Natur, Fauna und Tieren, und statt GPS zeigt euch der Wind den Weg. Während das filmreife Story-Telling das Gesamtpaket abrundet. Apropos, wer es noch filmischer will, kann mit einem authentischen Schwarz-Weiß-Filter spielen.
Nach etlichen Trips nach Europa und Amerika ist Ubisofts Meuchel-Simulator mit Assassin’s Creed Shadows endlich im feudalen Japan angekommen – im tumultartigen 16. Jahrhundert, um genau zu sein. Hier kämpfen Feldherren wie Obunaga um die Macht und ihr kommt ganz nah an die (nicht ganz akkuraten) historischen Persönlichkeiten ran.
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Mehr InformationenDabei überzeugt Shadows mit einem der bisher stärksten Kampfsysteme der Reihe. Hier könnt ihr zwischen der Ninja-Assassine Naeo und dem brachialen Samurai Yasuke wählen. Vor allem die geschichtsträchtigen Landschaften bieten eine wunderbar detaillierte Grafik. Apropos, liegt hier die einzige Krux: Nachdem andere Entwickler bereits große Open Worlds aus dem altertümlichen Japan gebastelt haben, war hier der Wow-Effekt nicht mehr ganz so groß.
Mit Rise of the Ronin setzte Sony erneut auf Open World. Im Gegensatz zu Ghost of Tsushima handelt es sich um ein Japan-Original, für das Game wurden die Veteranen von Team Ninja beauftragt. Daher ist es auch deutlich überdrehter und fühlt sich mehr nach Anime als Geschichtsstunde an. Sprich, viele abgedrehte Spezialattacken – euer Katana kann Gewehrkugeln schleudern – und eine melodramatische Story. Aber trotz Finanzierung durch Playstation: Leider ist die grafische Präsentation nicht auf dem Niveau von Tsushima. Zwar versucht sich die Open World im Japan des 19. Jahrhunderts ähnlich bunt wie sein großer Playstation Bruder, kann aber über das geringere Budget selten hinwegtäuschen.
Aber wie heißt es so schön – Grafik ist nicht alles! Umgekehrt trumpft Rise of the Ronin mit wuchtiger Action, die bei der Konkurrenz selten so ausgereift ist. Ähnlich wie in den Nioh-Spielen habt ihr eine Vielzahl an Waffen, die alle unterschiedliche Kampfpositionen und Spezialattacken besitzen. Darüber hinaus könnt ihr mit richtigem Timing Stamina regenerieren und Spezial-Konter austeilen. Die Menge an Gameplay-Mechaniken ist mal wieder überwältigend. Bei Rise of the Ronin kommen noch Enterhaken und Kampfpartner, zwischen denen ihr hin- und herwechseln könnt, hinzu. Umso mehr motiviert das Game, sein Gameplay zu meistern und rasch zum nächsten Kampf zu gelangen. Die gute Nachricht für alle, denen Nioh & co. zu hart war: In Rise of the Ronin ist der Schwierigkeitsgrad verstellbar.
Bei Sekiro schummeln wir ein bisschen. In Wahrheit handelt es sich beim gleichnamigen Protagonisten nämlich um einen Ninja, keinen Samurai. Trotzdem ist es ein Muss für alle Fans von Schwertkampf und Japan. Denn durch das gesamte Spiel hindurch habt ihr als Hauptwaffe nur ein Katana zur Verfügung. Und die Dark Souls-Macher FROM Software haben sichergestellt, dass sich jedes Schwertduell intensiv anfühlt – unter anderem dank einer inzwischen oft kopierten Stamina-Mechanik und einem wuchtigen Sound-Design. Sobald ihr das Parrieren einmal drauf habt, ist das Spiel auch nicht so schwer, wie es manchmal heißt.
Mit Nioh hat Team Ninja einst einen auf Dark Souls gemacht. In erbarmungslosen Levels haben euch noch härtere Gegner das Leben schwer gemacht. Verglichen mit Souls hob sich Nioh aber nicht nur durch eine Samurai-Story ab, sondern auch durch komplexes Samurai-Gameplay. Katana, Sichel, Axt & co. sind nämlich in unterschiedlichen Kampfpositionen einsetzbar und verändern sich je nach Haltung. Nioh 2 hat dem noch eine Schippe draufgesetzt und aus der Formel noch mehr Suchtpotenzial herausgeholt. Denn im zweiten Teil könnt ihr obendrauf die Fähigkeiten besiegter Dämonen sammeln und so völlig neue Skills, von Schlangenbeschwörungen bis zur Verwandlung in fiese Monster, in euer Moveset holen.
Ein Geheimtipp für alle Yakuza-Fans: Die inzwischen in Like a Dragon umbenannte Gangster-Serie hat mit Ishin! ein Spinoff im Kyoto des 19. Jahrhunderts verpasst bekommen. Statt Prügeleien in Tokios Rotlichtbezirk gilt es also den Samurai-Alltag zu bewältigen. Eure Hauptaufgabe ist zwar, euren ermordeten Vater zu rächen und Japan zu reformieren – ihr spielt eine fiktive Version der echten historischen Figur Sakamoto Ryoma. Dafür muss aber auch Geld her. Das könnt ihr euch relativ frei beschaffen, sei es durch Gartenarbeit und Holzhacken, oder doch lieber durch Glücksspiel und Schwarzmarkt. Dabei laufen euch serientypisch etliche skurrile Charaktere über den Weg, die eure Hilfe benötigen. Dank der schön intimen Atmosphäre im relativ kompakten Kyoto ist es auch nicht so schlimm, dass sich das Kampfsystem ein bisschen hölzern anfühlt.
Dynasty Warrior ist Kult – egal was man von dem Endlosgemetzel halten mag. Während ihr im Original noch die Kontrolle über chinesische Feldherren übernommen habt, sind es in Samurai Warriors die namensgebenden Katana-Krieger. Auf kleinen Maps stellen sich euch hunderte Lakaien und Soldaten entgegen, die eure Stützpunkte übernehmen wollen. Oder zumindest macht es den Anschein. In den Warriors-Spielen metzelt ihr nämlich fast im Sekundentakt Dutzende Feinde auf einmal weg, die in Wahrheit kaum Konter geben. Vielmehr geht es um ein schnell erzeugtes Erfolgsgefühl, wenn ihr euch mit spektakulären Spezialattacken durch die endlosen Gegnerscharen drescht. In Samurai Warriors 5 gibt es weniger Modi als in anderen Ablegern oder Spinoffs wie One Piece Warriors, aber dafür trumpft es mit einer schön bunten Anime-Grafik auf.
Auf Playstation 2 hat Capcom sein eigenes Resident Evil-Konzept auf ein dämonisches Samurai-Abenteuer umgemünzt. Inzwischen ist der alte Kulthit Onimusha Warlords auch in HD erhältlich. Ähnlich wie in den alten Ablegern des Zombie-Pendants setzt Onimusha auf ein Herrenhaus, das ihr unter dem Schirm fixierter Kamerawinkel erforscht. Keine Sorge, die alte Panzersteuerung gibt es nicht mehr. Im Gegensatz zu Resi ist in Onimusha aber vielmehr Dämonengemetzel als Zombie-Survival angesagt. Wermutstropfen: Es handelt sich bei der Neufassung lediglich um den ersten Teil, die zwei Nachfolger fehlen leider.
In 1-vs-1-Kampfspielen sind Samurai keine Einzelheit – spätestens mit Yoshimitsu in Tekken oder Mitsurugi in Soul Calibur. Samurai Showdown vom Entwickler SNK, der unter den härtesten Fighting-Game-Fans absoluten Kultstatus genießt, geht es voll und ganz um Katana-Duelle – allerdings mit einer satten Portion Anime. Die knallbunte Cartoon-Optik erinnert mehr an Street Fighter als an Tekken und ist daher etwas überdrehter als die Konkurrenz. Das ändert aber natürlich nichts an der spielerischen Tiefe, die für Hartgesottene weit mehr als Button Mashing bietet.
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Mehr InformationenSoll der Gaming-Abend etwas kunstvoller ausfallen? Dann könnte der Griff zu Trek to Yomi der richtige sein. Zwar ist der Schwertkampf in diesem Samurai-Sidescroller spielerisch manchmal unausgegoren und nicht ganz auf dem Level der Konkurrenz. Dafür aber überzeugt das 2D-Game mit seinem Stil: Die schwarz-weiße Grafik sorgt nämlich für ein beeindruckendes Gesamtbild, während ihr euch in die japanische Unterwelt – auch bekannt als Yomi – vorkämpft. Verglichen mit dem filmischen Schwarz-Weiß-Filter von Ghost of Tsushima wirkt der Look hier nicht wie ein Gimmick, sondern er erzeugt eine ganz eigeneAtmosphäre.
Tipp: Ihr steht eher auf Faustkampf? Kein Problem: Hier unsere Liste der besten Martial Arts Spiele!
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Aufmacherbild (c) SEGA, Sony Interactive Entertainment, Koei Tecmo
Der Redakteur (APA, Helden der Freizeit) und Videospiel-Blogger reviewed für uns vor allem Games, Serien und Filme - ist aber auch so manchem Naturausflug nicht abgeneigt.