Hilflos im All! Dieses Spiel versetzt dich in Panik

ALIEN ISOLATION hat den Charme des Filmklassikers fantastisch eingefangen. Endlich hat mich ein Spiel wieder in Schockstarre versetzt.

von Anaking

Als langjähriger Zocker hatte ich mit Alien Isolation zunächst meine Probleme. Ich bin es ja gewohnt in Spielen manchmal zu schleichen (Splinter Cell, Metal Gear), mich hinter Vorsprüngen zu verstecken (Mass Effect, div. Shooter) oder möglichst wenige Gegner aufzuscheuchen (Dark Souls, RPGs). Dem Horror mache ich gewöhnlich mit Messern, Schwertern und Wummen (Silent Hill, Resident Evil) den Garaus oder laufe einfach mal davon – allerdings nur, wenn es unbedingt sein muss!

Nervenzerreißendes Katz & Maus-Spiel

In Alien Isolation ist auch Ripleys alte Crew aus dem ersten Film mit von der Partie.

Bei diesem Game geht das nicht. Kaum selbstbewusst durch die Gänge gestapft, schon im Rachen des unheimlichen Wesens aus einer fremden Welt verschwunden. Es braucht schon mal 10, 12 grausame Tode ehe man checkt, wie dieses Spiel tickt. Es ist anders, und das ist genau das, was es für mich so genial macht.

Abgehärtet durch unzählige Horrorspiele, – bücher und -filme dachte ich, dass ich mit Mitte 30 relativ Schreck-immun bin. Dieses Game hat mich eines Besseren belehrt! Denn hier fühlt man sich wie in einem Katz & Maus-Spiel. Hier ist man – oder besser Frau Amanda Ripley – hilflose Beute eines Jägers, der hinter jeder Ecke lauert. Das Alien ist schneller als du, es ist viel stärker als du, es kann sich auf mehr Ebenen bewegen als du (auch in Schächten ober dir) und es hat immer Hunger.

Gefangen in der Schockstarre

Die Waffen, die man sich am Weg durch die Raumstation aus gefundenen Teilen zusammenbastelt, schauen zwar cool aus und können (richtig kombiniert) ebenfalls feindselige Menschen oder Androiden töten, dem Alien sind sie relativ wurscht. So starrt man gepannt auf seinen Bewegungssensor, der zwar kultig ausschaut, aber halt nur genauso funktioniert wie es sich ein Filmemacher der 70er als Zukunftsvision ersponnen hat.

So ist das böse Viech meist schon in Sichtweite, wenn man es am Rader als piepsenden grünen Warnpunkt entdeckt. Wenn einen das Alien sieht und es brüllend und stampfen auf einen zu rennt, ist es bereits zu spät. Da stellet es mir mehrfach die Nackenhaare vertikal auf, ich verfiel in Schockstarre, unfähig mich mit irgendeiner Joypad-Bewegung noch zu retten und konnte nur zusehen wie mein Charakter, die schöne Ripley-Tochter, in Fetzen gerissen, gefressen oder durchbohrt wurde.

Wie also dieses Spiel überleben?

Diese Tipps sollten etwas dabei helfen.

Der Charme des Originals

Für Fans der Alien-Filme – solche werden das Spiel sofort lieben – kann ich nur empfehlen, sich vor dem Losspielen unbedingt nochmal den ersten Alien-Film reinzuziehen. Am Besten gleich die DVD inklusive Making of. Denn! So liebevoll wie in Alien Isolation wurde noch nie ein Film in die digitale Welt verfrachtet. Es ist ohne Zweifel das beste Alien-Spiel, das je erschienen ist.

Das Schiff “Sevastopol” enthält alle Schauplätze in dem man sich im Film gruselt – bis ins kleinste Detail. Die Retro-Technik hat einen gewaltigen Charm. Und viele Ereignisse des Films spielt man ähnlich nach – nicht nur einmal lässt einen die gelungene Umsetzung zufrieden schmunzeln. Selbst die Lichteffekte sind originalgetreu umgesetzt. Ebenso die Musik, die aus nichtveröffentlichten Originalstücken komponiert wurde. Je näher das Alien oder ein Feind sind, desto dramatischer wird sie und lässt dir Blut in den Adern gefrieren.

Luft anhalten

Es sind für mich absolute “Magic Moments”, wenn ich den Körper an die Wand gedrückt vorsichtig aus einem Spind schiele und das Alien mit bombastischem Soundtrack unterlegt wenige Zentimeter von mir entfernt vorbeistampft. Du bist dumm wie Stroh, denke ich mir, kicke die Spindtür auf, weil ich denke ich habe es abgeschüttelt. Doch ein plötzlicher Schmerzensschrei von Amanda belehrt mich eines besseren, ich schaue an mir herunter. Da haben wir den “Gedärme”-Salat. Das Alien hat mich gehört und mit seinem Schwanz durchbohrt. Vorsicht ist halt doch die Mutter der Raumschiffkiste.