Wir haben uns in Köln ins Getümmel der Gamescom 2025 geworfen, bei der überraschend viele große Marken am Start waren – von Blockbustern wie Resident Evil bis zu heiß ersehnten Genre-Lieblingen wie Hollow Knight. An dieser Stelle präsentieren wir euch unsere zwölf Gamescom 2025 Highlights im Detail. Schau dir dazu ein Video von unseren Eindrücken auf Instagram, YouTube oder TikTok an.
von Klaus Kainz, 24. 8. 2025
Bei der laut Veranstalter größten Gamescom aller Zeiten standen viele potentielle Kracher für 2026 am Programm. Vorweg: GTA 6 war leider nicht vor Ort und auch Sony sagte der Messe ab. Dafür brachten andere Publisher etliche Kult-Franchises wie Resident Evil, Pokémon und Sonic nach Deutschland. Daneben haben wir auch nach Geheimtipps und Newcomern Ausschau gehalten.
Diese zwölf Spiele und Gamescom 2025 Highlights haben uns besonders überzeugt. Übrigens: Schon kommende Woche dürfen wir über weitere Spiele berichten, die wir bei den Publishern angezockt haben.
Eines der Gamescom-Highlights kam dieses Jahr wieder von Capcom: Resident Evil Requiem hat es sogar in der sterilen Messeumgebung geschafft, so ziemlich die meisten Tester zu erschrecken – im positiven Sinne. Der neueste Ableger vom Kult-Franchise setzte in der Demo auf bekannte Elemente, allen voran den Stalker-Terror aus Resident Evil 7: Biohazard. Allerdings fühlte es sich nicht altbacken an.
Zum einen spielt nun Licht eine zentrale Rolle. Die neue Protagonistin Grace wacht an einen OP-Tisch geknebelt in einer schaurigen Anstalt auf, durch deren Halle ein gigantisches Ungetüm streift. Während der ersten Fluchtversuche wird klar, dass das Monster nur im Schatten agieren kann. Dementsprechend gibt es viele Möglichkeiten, Licht in den Räumen an- oder auszuschalten. Oft bewegt sich Grace komplett im Dunkeln, was den Stresspegel weiter in die Höhe treibt.
Der Fokus auf Schatten und Licht ergibt außerdem eine schaurig schöne Ästhetik. Diesmal kann – wie in der Zweitfassung von Resident Evil Village – im Menü zwischen Egoperspektive und Third Person gewechselt werden, wobei die Cutscenes in der Demo immer in Egosicht abgespielt wurden. In der dritten Person sieht die gemächliche Bewegungsanimation von Grace fast etwas ulkig aus, aber erinnert damit an alte PS2-Titel aus dem Genre, weswegen wir kein Problem damit haben.
Hollow Knight Silksong mag nicht wie ein klassischer Blockbuster aussehen, aber das Sequel zum Indie-Hit zählt unter Fans vom Metroidvania-Genre zu den am heißesten begehrten Titeln . Der schaurige Sidescroller wurde nämlich bereits 2019 angekündigt, ging dann aber in Funkstille. Am 4. September soll es nun soweit sein und wir konnten bereits das Intro und eine fortgeschrittene Stage spielen.
Grundlegend bleibt alles beim Gleichen: Es gilt ein riesiges 2D-Labyrinth zu erforschen und dafür stetig neue Fähigkeiten wie Doppelsprünge zu sammeln und möglichst agil gegen taffe Gegner vorzugehen. Die Grafik ist ein bisschen bunter, da es vor der großen Zerstörung im Originaltitel spielt. Deutlich ausgebaut wurde dagegen der Sound. Hollow Knight war für seine melancholische Musik bekannt, aber diesmal ist auch der Umgebungssound besonders atmosphärisch. In einer Art Fabrik-Gegend ist das Knirschen der rostigen Wände zu hören, Glockenspiele geben Töne ab und der Wind weht durch die Hallen.
Bei der Steuerung blieb man überraschend konservativ. Protagonistin Hornet war zuvor ein ziemlich agiler Bossgegner, aber bewegte sich in den Gamescom-Gebieten gemächlich wie im Erstling. Hollow Knight bleibt wie Dark Souls, teilt also vorsichtig Treffer aus und bleibt bestenfalls in der Defensive.
Beim neuen Abenteuer der Nintendo-Kopfgeldjägerin Samus Aran durften wir das Intro für die Switch 2 spielen. Ursprünglich wurde das Space-Abenteuer bereits vor acht Jahren für die Switch angekündigt, litt aber unter starken Entwicklungsproblemen. Jetzt kommt eine optimierte Version für die neue Konsole. Das große Verkaufsargument der Serie ist die Erkundung von verlassenen Planeten mit den Spezialfähigkeiten eines Allzweck-Raumanzugs, aber das Intro von Metroid Prime 4 Beyond macht zuerst auf Action.
Die Switch 2 liefert einerseits mehr Grafikpower als die normale Switch. An bestimmten Stellen außerhalb der Station könnte der Titel durchaus als PlayStation- oder Xbox-Shooter durchgehen, wobei es innerhalb der Basen auf solidem Last-Generation-Niveau bleibt. Daneben liefert die Mausfunktion der Joy-Cons eine neue Steuerungsvariante. Auf einer glatten Oberfläche reagiert das Fadenkreuz zuverlässig und die Buttons für Funktionen wie Raketenschüsse sind gut erreichbar. In der Standardeinstellung waren unsere Test-Joy-Cons aber etwas träge, weswegen man sie öfters kurz heben und neu aufsetzen musste.
Gleichzeitig hat die Switch 2 wieder eine Gyro-Funktion mit Pointer, die äußerst rasch und flexibel agiert. Seltsamerweise war die Option aber nur während eines Lock-On aktiviert, nicht während des restlichen Gameplays. Wir hoffen, dass der Cursor final auch über das ganze Spiel mit Bewegungssteuerung gespielt werden kann.
Die Pokémon scheinen sich weiterzuentwickeln. Auf der Switch legte Pokemon Legenden Arceus den Grundstein für Open World und Echtzeitkämpfe – jetzt legt Pokémon Legenden Z-A noch einen drauf. Diesmal gehen Kampfbefehle nämlich komplett in Echtzeit an die Sammelmonster. Angenehm im vorherigen Legenden war außerdem der etwas knackigere Schwierigkeitsgrad, der hoffentlich erhalten bleibt. Zwar gab es im Tutorial noch viel Händchenhalten, aber es wurde bereits angedeutet, dass bei einem KO aller Pokémon die Hälfte der eigenen Währung verloren geht. An einer falschen Ecke vorbei teilte außerdem ein Tauboss mit einem hohen Level hart gegen das eigene Team aus.
Die Bosskämpfe beinhalten diesmal wieder Action-Elemente mit dem Trainer, wobei glücklicherweise nun das eigene Pokémon eine größere Rolle spielt. Der Trainer muss nun spezielle Drops während dem Kampf sammeln, um die Mega-Evolution zu aktivieren. Der Kampf gegen ein Absol war zwar nicht extem anspruchsvoll, aber es hat durchaus eingesteckt. Grafisch ist Pokémon leider weiter kein Burner, aber auf der Switch 2 sieht die Welt der von Paris angehauchten Hauptstadt trotzdem spürbar besser aus als vorherige Open World Ableger.
Leider nicht anspielbar war das neue Vampir-RPG Blood of Dawnwalker von Rebel Wolves, das sich aus Lead-Entwicklern von The Witcher zusammensetzt. Vom Look sieht es Witcher 3 an manchen Stellen zum Verwechseln ähnlich, hat aber ein gothisches Setting, das im „echten“ Mittelalter (mit Vampiren) angesiedelt ist.
Ähnlich wie das Vampir-Urgestein Blade kann der Protagonist auch tagsüber durch die Lande streifen. In Blood of Dawnwalker soll das allerdings starken Einfluss auf das Gameplay haben. Präsentiert wurde ein Quest mit dem Ziel, ein Ungetüm in Katakomben unter einer Kathedrale zu vernichten. Bei Nacht war es mit den vampirischen Fähigkeiten möglich, die Kirche zu erklimmen, sich in die Kerker zu schleichen und Wachen auszuschalten. Tagsüber wurde der Quest deutlich komplizierter: Der Dawnwalker muss mit anderen Charakteren verhandeln, Räumlichkeiten auf Hinweise untersuchen und verhandeln. Gleichzeitig verbrauchen alle Aktionen Zeit und ihr habt nur eine begrenze Anzahl an Tagen, um eure Familie zu retten.
Da vor Ort kein Testen erlaubt war, ist schwer zu sagen, wie sehr man die Möglichkeiten voll ausschöpfen kann. Laut den Entwicklern hat es bei vorherigen Erhebungen Beschwerden bei den Kämpfen gegeben, das zwischen vampirischen Fähigkeiten und Schwertduellen wechselt. Diese laufen in Echtzeit ab, wobei es für manche Kommandos Slow-Motion gibt. Besonders die Kamera habe wohl anfangs gezickt, weswegen es nun Optionen geben soll, diese für mehr Überblick nach außen zu Zoomen.
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Mehr InformationenNeben Hollow Knight überschattete Super Meat Boy 3D ein wenig das gigantische Indie-Aufgebot auf der Gamescom. Ein bisschen schade für die Konkurrenz, aber der neue Ableger des Kulthüpfers hat es durchaus verdient. Zum einen gibt es wenige Jump ‘n’ Runs in 3D, die das knallharte Trial-and-Error-Prinzip von Meat Boy umgesetzt haben – schließlich waren 3D-Adaptionen bereits für viele Marken eine zu große Hausnummer. Allerdings ist Meat Boy äußerst gelungen. Das rasante Movement durch die Hinderparcours und über etliche Wände und Schluchten fühlt sich genauso natürlich wie in 2D an. Dafür sorgt neben präzisen Movements eine smarte Kamera, die fixiert ist, aber immer Meatboy im Auge behält. Außerdem verstärkt zur Orientierung eine rote Markierung den Schatten unter dem Fleischklops.
In dieser Form hat wohl niemand den spirituellen Nachfolger von Batman: Arkham Knight erwartet. Tatsächlich könnte LEGO Batman: Legacy of the Dark Knight spielerisch ein neuer Ableger der Arkham-Saga von Warner Bros. Games sein, nur familienfreundlicher. Es hat die Open World, in der sich Batman über Hakenpunkte katapultieren oder mit dem Batmobil düsen, kleine Riddler-Rätsel lösen und Gegner-Camps vernichten kann. Die Prügelein gegen unzählige Gagnster funktionieren mit dem alten Rhythmusprinzip. Dabei ist für den LEGO-Appeal die Steuerung verzeihlicher, beispielsweise zeigen große Buttons immer rechtzeitig an, wenn ein Konter notwendig ist.
Dadurch hat es jedenfalls nicht die Intensität seines großen Bruders. Der große Appeal dürfte aber ohnehin der Humor sein, der zum ersten Mal die Batman-Blockbuster von Nolan, Burton & Co im LEGO-Humor nachstellt. Lustigerweise funktioniert hier derselbe Trick wie in Arkham Knight. Dank derRegeneffekte bei Nacht bekommt Gotham automatisch eine dichte Atmosphäre, die mit feuchten LEGO-Blöcken fast genauso gut rüberkommt. Die LEGO-Titel von TT Games sahen noch nie so gut aus.
Bei der Macht von Grayskull: Jetzt bekommt auch He-Man einen Retro-Prügler spendiert. Zuletzt gingen Marken wie Turtles und Power Rangers als Beat ’em Ups an den Start, ein Marvel-Titel ist auch im kommen – das Genre ist also fast etwas übersättigt. Allerdings könnte He-Man: Dragon Pearl of Destruction gemessen am Intro zu den besseren Ablegern gehören. Die Pixel-Optik ist schick und fängt das Feeling des alten Cartoons mit schönen großen Sprites ein. Noch wichtiger aber ist, dass es sich für Genre-Fans intuitiv spielt, sobald man den Controller in die Hand nimmt. He-Man und Konsorten sind etwas weniger agil als beispielsweise die Turtles, aber steuern sich trotzdem sehr flüssig und knackig. Das kennt man auch anders. Die Pixel-Variante von Bud Spencer & Terrence Hill vor wenigen Jahren sah zum Beispiel gut aus, fühlte sich aber vom Feedback im Kampf deutlich weniger wuchtig und präzise an als nun He-Man.
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Mehr InformationenMetal Gear Delta spielt sich, wie man sich an die PS2-Vorlage Snake Eater errinert, aber wie sie nie gewesen ist. Bei all der Nostalgie für den Kalten-Krieg-Klassiker von Hideo Kojima, das Gameplay war holprig. Simple Kommandos wie Ducken und Aufstehen, aus der Egoperspektive Zielen oder Hangeln war oft ein Krampf mit wenig intuitiven Button-Kombinationen. Delta behält das alte Level- und Story-Design exakt bei, aber versucht die Grafik mit Unreal aufzupolieren und bietet eine neue Steuerung.
So spielt sich der abgedrehte Agententhriller deutlich angenehmer. Außerdem wurden ein paar Unannehmlichkeiten aus dem Weg geräumt. Betäubte Wächter lassen zum Beispiel nun ihre Goodies fallen, nachdem man sie bewegt – früher musste man noch einen Extra-Schüttelknopf dafür drücken. Aber nichts davon hebelt das alte Spieldesign aus. Der Stealth ist voll intakt und ohne Vorsicht kommt man in den sowjetischen Dschungelgebieten nicht weit.
Kirby Air Riders ist wohl für jene Fans gemacht, denen Mario Kart noch zu bodenständig ist. Der Funracer mit Kirby hat auch etwas von einem Kampfspiel – wenig überraschend. Denn hinter dem Titel steckt Masahiro Sakurai, bekannt als Designer von Smash Bros. Steuerungstechnisch macht das Spiel auf einsteigerfreundlich: Kirby und Konsorten geben automatisch Gas, während der B-Knopf bremst, driftet, Boosts lädt, Gegner frisst und Attacken aktiviert. Nur gelegentlich kommt noch der zweite Y-Knopf für große Spezialattacken zum Einsatz.
Trotzdem braucht der Titel eine Lernphase. Denn das Spiel hat eine hohe Geschwindigkeit und ballert dank etlichen Schwert- und Saugattacken, Bombenhagel und eingeschobenen Minigame-Einlagen deutlich mehr Chaos auf die Strecke als andere Fun-Racer. Wir testeten den City Trial Modus, quasi das Äquivalent zum Battle Mode bei Mario. Bis zu acht Spieler offline oder 16 Spieler online sammeln zuerst in einer großen Arena Power-Ups und Angriffsgegenstände, bevor es in einer kleinen Arena voll ausgestattet zum Battle Royale kommt. Allerdings hat sich speziell der Kampfmodus durch den deftigen Countdown von fünf Minuten Sammelzeit etwas zäh angefühlt.
Wem die Souls-Likes von Team Ninja zu taff sind, könnte mit Onimusha: Way of the Sword Freude haben. Zu unserer Überraschung hat der Reboot der PS2-Samuraisaga von Capcom ein stark von Dark Souls und Nioh inspiriertes Kampfsystem, mit den typischen Lock-on-Duellen, Flasks, Boss-Arenen und Ausdauerleisten – ist aber verzeihlicher. Selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad hält Protagonist Miyamoto nämlich viel Prügel durch japanische Dämonen aus. Kombos und Ausweichmanöver sind außerdem nicht so kompliziert durchzuführen wie in der manchmal überladenen Konkurrenz. Besonders der erste Bosskampf war aber trotzdem kein Spaziergang. Klassisches Gameplay im Stile der alten Onimusha-Spiele wäre zwar anhand der großen Konkurrenz erfrischender gewesen, aber dafür setzt Capcom auf starke Produktionswerte. Soll heißen, Way of the Sword sieht besser aus als viele der Vorlagen und dürfte eine lebendigere Story bieten.
Als Retro-Fans konnten wir uns außerdem eine Test-Session mit der neuen Lightgun namens G’AIM’E nicht verkneifen. Vier Klassiker von Bandai Namco sind darauf vorinstalliert, Time Crisis, Point Blank sowie Steel Gunner 1 und 2. Außerhalb von Spielhallen sind solche Rail-Shooter oft nur noch schwer spielbar, weil die Plastikpistolen ursprünglich für runde CRT-Bildschirme kalibriert waren. Die neue durch KI gestützte Variante funktioniert tatsächlich ziemlich gut, wenn man genau kalibriert. Allerdings sind laut den Produzenten Updates nach Release geplant, die die KI der Lightgun regelmäßig verbessern soll. Eine Variante von G’AIM’E enthält ein Pedal, das in Time Crisis nötig ist, um in in Deckung zu gehen. Kauft man nur die Lightgun, gibt es auf dem Gerät einen Knopf zum Ducken, der allerdings etwas schwer zu erreichen ist.
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Der Redakteur (APA, Helden der Freizeit) und Videospiel-Blogger reviewed für uns vor allem Games, Serien und Filme - ist aber auch so manchem Naturausflug nicht abgeneigt.