Trainieren, wo man will und wie man will – der selfmade Slingtrainer machts möglich!
von Christian Wurzer
Wie toll Slingtraining ist und was damit für lässige Übungen möglich sind, kannst du in unserer Videostory sehen. Das Trainingsgerät kann man sich entweder kaufen oder (noch besser), man bastelt sich den perfekten selbst zusammen. Und so geht’s:
Trainingsutensilien aus dem Baumarkt
„Grüß Gott, ich bräuchte bitte Griffe für meinen Slingtrainer.“ „Die sind im vierten Gang rechts“ antwortet der Hornbachverkäufer nicht, denn er weiß ja noch gar nicht, wie ich mir meine Griffe vorstelle. So folgt also meine Zusatzbemerkung, dass ich auf der Suche nach einem Wasserrohr aus Kunststoff bin. Jetzt ist dem Verkäufer alles klar und nach fünf Minuten liegt ein vier Meter langes PPR-Rohr (25 mm Durchmesser) in meinem Einkaufswagerl.
Seile, Gurte, Bandschlingen und Karabiner
Im Gang 5 der Eisenwarenabteilung schneide ich mir ein 4 Meter langes blaues Polyesterseil (10 mm Durchmesser) zurecht. Alternativ kann man natürlich auch ein Kletterseil aus einem Sportgeschäft verwenden. Zu guter Letzt wandern noch zwei Stück je ein Meter lange Möbelgurte in den Einkaufswagen. So pilgere ich zur Kasse, danach geht’s gleich weiter zum Gigasport um die Ecke.
Hier suche ich mir zwei Universalkarabiner und einen Schraubkarabiner aus. Als Meterware kaufe ich ca. vier Meter der 5 mm starken, runden Reepschnur. Die lasse ich mir gleich in unterschiedlich lange Teilstücke zerschneiden:
Auf dem Weg zur Kasse komme ich bei den Bandschlingen vorbei – ich kann nicht widerstehen – zwei Stück davon wandern in den Einkaufskorb. Die sind für unterwegs gedacht, wenn man seinen Slingtrainer und sich einmal auf einem Baum aufhängen möchte. Auch bei der Seilrolle, die dort hängt, werde ich schwach – ganz oben am Slingtrainer montiert, sorgt sie für Instabilität und auch dafür, dass ich richtig stark werde.
Auf nach Hause – dort kann das Zusägen und die Knoterei beginnen.
Als erstes werden vom Wasserrohr mit einer Säge zwei 15 Zentimeter lange Stücke runtergeschnitten, die vier Enden werden mit einer Feile leicht abgerundet. Somit sind die Handgriffe fertig.
Als nächstes werden aus den sechs Reepschnüren Schlingen gemacht. Dazu verwendet man den doppelten Spierenstich – wer damit nichts anfangen kann, der kann sich im Video ansehen, wie dies geht.
https://www.youtube.com/watch?v=so_8w17lQyE
Achtung: die beiden längsten Reepschnüre werden zuerst durch die Handgriffe gesteckt, danach schließt man die Schlaufen.
Jetzt die beiden Enden der Möbelgurte jeweils mit einem einfachen Knoten (Sackstich) zu einer Schlaufe formen. Diese dienen später als Beinschlaufen.
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Mehr InformationenDamit hat man eigentlich schon alle Vorarbeiten erledigt – jetzt kommt das große Finale: dazu legt man zuerst das vier Meter lange Polyesterseil am Boden auf und macht an den beiden Enden einen Sackstich als Stopper.
Etwa 1 Meter von den Seilenden entfernt befestigt man jeweils die 0,4 Meter langen Reepschnurschlaufen mit einem Ankerstich (= Prusikknoten).
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Mehr InformationenIn diese Schlaufen hängt man jeweils einen Universalkarabiner. Auch die 50 Zentimerter langen Reepschnurschlaufen mit Handgriff kommen nun in den Karabiner hinein. Die letzten beiden Schlaufen (je 0,4 m lang) werden mit einem Ankerstich in den Möbelgurt eingebunden, danach werden die beiden Schlaufen jeweils in den Karabiner eingehängt.
Das wars! Okay, man muss sich noch eine geeignete Deckenbefestigung oder einen Baum suchen, an dem man trainieren kann. Aber das sollte für einen Helden der Freizeit ja kein Problem darstellen ,-)
Facts: Eine Säge und eine Feile, mehr Werkzeug braucht man nicht, um sich seinen eigenen, unglaublich flexiblen Slingtrainer zu basteln.
Preis: Zirka 85 Euro.
Fazit: Selbstgebastelt ist einfach besser als schnell gekauft!
Fotos: heldenderfreizeit.com
Christian ist ein technisch versierter Bastler und Heimwerker - der mit seiner Familie auch actionreiche Abenteuer und Hotels für die Helden testet.