Better Call Saul geht in die sechste und letzte Runde. Endet eine der besten Netflix Serien mit einem K.o.? In unserer Vorschau lest ihr alles über die Rückkehr von Jimmy McGill und Co.
von Christoph Geretschlaeger
17. April 2022: Alles wird gut? It’s all good man. Saul Goodman. Für Jimmy McGill ist die Wandlung zum windigen Anwalt für die Drogenproduzenten Neu-Mexikos quasi abgeschlossen. Zwei Jahre mussten wir, coronabedingt, auf die finale Staffel von Better Call Saul warten. Auf das verbindende Element zwischen der großartigen Serie und ihrem großartigen „Sequel“ Breaking Bad. Zeit für ein Wiedersehen. Am 19. April ist es endlich so weit.
Am Ende der 5. Staffel sind Jimmy (Comedian Bob Odenkirk in der Rolle seines Lebens) und Kim (Rhea Seehorn) gebeutelt von einem überraschenden Besuch. Während er noch an seinem Wüsten-Martyrium nagt (keine Sorge, wir spoilern nicht viel), versucht sie der Welt der großen Firmen mit ihrer Rolle als Pflichtverteidigerin zu entfliehen. Gustavo Fring (Giancarlo Esposito als genialer Bösewicht) und Mike Ehrmantraut (wie Esposito in Breaking Bad schon grandios) machen gemeinsame Sache gegen die Salamancas. Und Lalo (Tony Dalton – in Hawkeye köstlich) und Nacho (Michael Mando) haben sowieso noch eine Rechnung offen.
Was ist noch neu auf Netflix? Lies hier unsere Übersicht mit dem Programm für April.
Kim Wexler ist das gute Gewissen von Jimmy McGill. Wie lange bleibt das noch so?
Wann kann ich Better Call Saul sehen?
Soweit zur Ausgangslage am Anfang der 6. Staffel, die in zwei Teilen ausgestreamt wird. Die ersten sieben Folgen werden mit einer zweifolgigen Premiere ab 19. April wöchentlich auf Netflix zu sehen sein. Am 11. Juli geht es mit den restlichen sechs Folgen weiter. Worauf müssen wir uns gefasst machen?
Wie die Saga von Jimmy McGill ausgeht, wissen wir natürlich noch nicht. Nur, dass er heute Manager einer Cinnabon-Filiale in der Mitte von Nirgendwo ist – gut 15 Jahre nach den Ereignissen von Better Call Saul und rund 10 Jahre nach Breaking Bad. Aber wie kommt es dazu?
Kim Wexlers Schicksal bereitet Fans am meisten Sorge. Wo ist sie in Breaking Bad? Wird Jimmy McGill endgültig zum gewissenlosen Saul Goodman, weil sie nicht mehr in seinem Leben ist? Ist sie vielleicht sogar tot? Fragen die hoffentlich spätestens Mitte August im Serienfinale geklärt werden.
Ein Wiedersehen mit alten Bekannten
Mike ist nur einer von vielen völlig realisierten Nebencharakteren, die Better Call Saul so lebendig machen.
Breaking Bad Schreiberling und Better Call Saul Produzent Peter Gould kündigte Anfang April die Rückkehr von Jesse Pinkman (Aaron Paul) und Walter White (Bryan Cranston) an. Das kongeniale Drogenproduzenten-Duo wird in Better Call Saul aber wohl keinen gemeinsamen Auftritt haben. Wenn man sich die Zeitleiste und das Alter der Protagonisten anschaut, geht sich das schwer aus.
Aaron Paul ist jetzt Anfang 40, während der jugendliche Jesse sicher einen Anwalt benötigen könnte, wird der Schauspieler ihn nicht spielen können. Außer Better Call Saul nimmt sich ein Vorbild an amerikanischen Teenie-Dramen der späten 90er, als Mitdreißiger gerne mal Teenager spielten. Und Walter White war zu dem Zeitpunkt auch noch ein kreuzbraver Lehrer.
In der Jetztzeit ist Jesse Pinkman (wie in El Camino zu sehen) auf freiem Fuß. Walter White aber nur schlecht erreichbar.
Das Ende
Whatever happens next, it’s not gonna go down like you think it is. Die Zeile aus dem Trailer wirkt so bedeutungsschwanger wie verheißungsvoll. Die unbestritten – für mich zumindest – beste Serie neigt sich dem Ende zu und ich könnte nicht glücklicher sein. Zu oft wurden Serien wegen ihres Erfolgs hinausgezögert und mindestens so oft werden Serien mittlerweile nach einer Staffel abgesetzt, weil ein Streamingdienst mit was Neuem mehr Abonnenten bekommt. Selten können Kreative ihre Vision so vollends realisieren, wie es Vince Gilligan und Peter Gould gelungen ist. Noch ist die letzte Staffel von Better Call Saul nicht draußen, ich habe aber volles Vertrauen in die Showrunner. Was ich vor der vierten Staffel gesagt habe, hat immer noch Gültigkeit: „Glaubhafte Charaktere, großartige Skripts und grandiose Schauspieler“, mit diesen drei Elementen kann nichts schiefgehen.
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Fotos: (c) Netflix
