Von echten Größen bis zu Newcomern – der Sommer bietet auch heuer beste neue Musik made in Austria. Mit diesen Alben, EPs und Singles ist Vielfalt garantiert. Wir präsentieren dir die spannendsten neuen Releases – für das Schwimmbad, für den Urlaub, für den Sport im Freien oder wo auch immer.
von Patrick Meerwald
12. Juli 2021: Österreichs Musikschaffende sind wieder voll am Zug. Für den heurigen Sommer haben sie ganz viel neue Musik für ihre Hörerinnen und Hörer. Sie liefern uns neue Alben, EPs, aber auch genauso sind sie mit vielen verheißungsvollen Singles mit von der Partie.
Achtung! Hier gibt es bereits unsere brandneue Releaseübersicht vom Herbst 2022.
Neue Musik: Das sind die neuen Alben
Die Helden der Freizeit präsentieren euch wie in jedem Quartal die große Übersicht, was es an Neulingen gibt. Am Programm stehen dieses Mal die besten Neuerscheinungen aus Juni, Juli und August. Achtung: Und: Hier bereits die neueste für Frühling 2022.
LAMILA – Withered Dream (11. 6.)
Lamila schaffen es bei ihrer Musik das Traditionelle aus dem Folk mit dem aktuellen Indie Pop erfolgreich zu vereinen. Anfang Juni hat die Band ihr Debütalbum released. Als wichtiges Fundament und auch als Brückenbauer der beiden Genres dient der Kontrabass, der bei keiner Nummer fehlen darf. Ab und zu vibed auch ein Hauch Jazz mit oder sanfte Chöre, die der Musik noch mehr Tiefe geben. Withered Dream ist ein wirklicher Hinhörer.
ANSA: Liebe/Hass/Segen/Fluch (VÖ: 16. 6.)
Der niederöstereichische Rapper ANSA ist nicht nur mit seinen Freunden von die Vamummtn wieder voll im Geschäft. Er bringt noch dazu in diesem Sommer ein neues Solo-Album auf den Markt. Da können wir uns wieder auf Lines gefasst machen, die nichts beschönigen und geradlinig rauskommen. Wer sich die neue CD Liebe/Hass/Segen/Fluch live geben möchte, kommt am besten am 9. Juli in die Szene Wien zum großen Release-Gig, der dort im Open-Air-Garten steigen wird. Was ANSA alles spannendes zur Reunion der Vamummtn und sonst zu sagen hat, gibt es hier in einem großen Interview nachzulesen.
Josh. – Teilzeitromantik (VÖ: 25. 6.)
Josh. bringt sein zweites Album raus! © WMGc
Sang er noch bei seinem Debütalbum Von Mädchen und Farben gehts bei Josh im Zweitling unter anderem darum, den Ring in der Hand zu haben. Passend zu seinen Texten ist auch der Albumtitel Teilzeitromantik gewählt. Einerseits geht es in seinen Songs oft um die Liebe. Doch von einem klassischen Schnulzen-Helden ist er doch weit entfernt. Da hilft es öfters sich die Texte mit Augenzwinkern und Schmäh zu geben.
Lucy Dreams – Götterfunken (VÖ: Sommer)
Ende Mai beglückten uns Lucy Dreams mit Dreamland, einen vielversprechenden und zugleich sehr gelungenen Vorboten auf ihr im Sommer erscheinendes Album. Musikalisch geht es leicht verträumt bis melancholisch zur Sache, ergänzt mit einem Hauch Mystik. Beim Refrain fühlt man sich leicht an das Intro von Lynchs Twin Peaks erinnert. Da passt das selbst ernannte Genre Dreampop bestens. Wir freuen uns schon auf das, was auf dem fertigen Record sein wird.
Ima Nuori – All I Want Is Out Remixed (VÖ: 13. 8.)
Die Releases von diesem Duo sind dieses Mal ganz besonders. Seit dem Frühjahr bis mitten in den Sommer hinein bringen Ima Nuori alle elf Songs aus ihrem bestehenden Album ALL I WANT IS OUT in völlig neuem Gewand an ihre Hörerschaft und danach als Ganzes im Bundle. Die Songs werden von unterschiedlichen Künstlern remixed, ohne die ursprüngliche Essenz der Originale zu zerstören. Aktuellster Mix ist mit Glasskey eine der ältesten Ima Nuori Nummern. Cooler Sidefact: Alle Erlöse dieser Neuversionen gehen an die karitative Einrichtung: SOS Balkanroute.
EPs – mehr als kleine Geschwister von Alben
Es müssen nicht immer lange andauernde Scheiben sein, die repräsentativ für das neue Schaffen von Musikern stehen. Bei EPs gilt oft erfolgreich das Motto, weniger ist mehr. Weniger Songs, dafür viel Qualität. Und auch hier gibt es natürlich neue Musik!
Gini – Gini Tonic (VÖ: 10. 6.)
Bei unserer nächsten Vorstellung gibt es viel mehr als das zuerst auffallende quietschig-pinke Outfit. Gini heißt die Musikerin, von der wir in Zukunft hoffentlich noch ganz viel hören werden. Der Faktor Satire kommt bei ihr absolut nicht zu kurz. Gini Lampl (wie sie bürgerlich heißt) hat Witz, aber genauso auch Tiefgang. Sie singt von toxischen Beziehungen, erhebt ihre Stimme für Selbstbestimmung und Emanzipation. Dabei nimmt sie sich bei ihrer Musik definitiv kein Blatt vor den Mund. Behaltet sie unbedingt am Schirm!
Glazed Curtains – Mother (VÖ: August)
Diese Gruppe besticht grundsätzlich mit einem extrem stark ausgeprägten Wir-Gefühl. So können die Curtains on und off Stage aus ihren sehr fetzigen Songs nochmal extra Prozent rauskratzen. Das macht richtig Bock. Grundsätzlich ist die Band im Rock ‘n’ Roll beheimatet und packt auch härtere Riffs aus. Doch aktuell zeigen sie mit Acoustic Nummern, dass noch viel mehr in ihnen schlummert. Bei dem bald anstehenden Release ihrer EP geht es sicher qualitativ hochwertig weiter. Wir können es kaum erwarten.
The Rumperts – (VÖ: August)
Die heimische Punkband kommt mit einer ordentlichen Wucht daher. Dreckige Riffs, harte Rhythmen an den Drums und ein Text, der nicht besser zu diesem Genre passen könnte. The Rumperts sind zweifellos eines der größten Versprechen der österreichischen Punkszene. Da kommt sicher noch einiges Großes auf uns zu!
Interstellar Bungalow – Primer (VÖ: 2. 7.)
Melodiös und sanft geht es bei Primer der kommenden EP von Interstellar Bungalow zu. Doch schiebt sich dann immer wieder eine verzerrte E-Gitarre hinein oder Harmonien ploppen Elemente aus dem Indie-Rock und schon entsteht der sogenannte Bedroom Pop. Textlich nehmen uns Thomas Hammer und Mattheo Sattler mit in die Zeit kurz vor ihrer Volljährigkeit. Beeindruckend: Von Musik, Gesang, Texten, bis zu Aufnahme und Mix war das Duo für das Gros der Produktion ganz alleine am Tun.
Wendja – Wenn ich lauf (VÖ: 2. 7.)
Ein Stammgast bei unseren Neuerscheinungen ist Wendja. Der Wiener bringt regelmäßig neue Musik raus, die vor allem mit sehr genialen Texten daherkommt. Anfang Juli veröffentlichte er seine neueste EP. Sie hört auf den Titel Wenn ich lauf und hat ordentlich motivierende Nummern darauf. Besonders blieb uns der Song Energie hängen. Er ist, wie der Titel schon erahnen lässt, richtig powerful. Der Aufbau bis zum jeweiligen Drop ist episch und kann einiges an Klasse vorweisen. Energie motiviert, spornt und treibt an. Starke Leistung! Aber wen wundert’s, ist Wendja alias Lukas Plöchl doch selber ein Mann, dessen Akku scheinbar ewig hält. So ist er gerade diese Woche erst 210 Kilometer am Stück von seinem Wohnort Wien bis zu seiner Heimatstadt Freistadt gelaufen.
Neue Singles aus deiner Nähe
Allein sein kann fein sein. Dieses Motto passt auch zu den Singles, die es als neue Musik hierzulande zu hören gibt. Welche Neuerscheinungen aus Österreich wir euch empfehlen:
Atzur – Home to Home (VÖ: 4. 6.)
Das war mal ein Teaser für die im Herbst angesetzte EP. Atzur veröffentlichten mit Home is Home starke neue Musik. Da geht es stimmgewaltig zur Sache. Besonders gefällig sind die Rhythmen und die Melodie im Wechselspiel mit dem Gesang. Diese Kombi hat den Begriff episch verdient. Wir freuen uns schon sehr auf das, was da noch kommen mag!
Seiler und Speer – Hödn (VÖ: 4. 6.)
Mit einer sehr unter die Haut gehenden Ballade meldeten sich Seiler und Speer eindrucksvoll im österreichischen Musikbusiness zurück. Sogar eine Violine hat es bei dem sonst doch sehr rockigem Duo ins Lied hinein geschafft. Hödn kommt mit einem ähnlichen Vibe wie Ala bin daher, ist aber nicht so melancholisch angehaucht und durchaus positiver. Live werden da sicher die Feuerzeuge geschwenkt oder Handytaschenlampen angedreht. Gänsehaut vorprogrammiert.
Alf Poier – Die Lieder unsrer Jugend (VÖ: 4. 6.)
Dass er es musikalisch ordentlich drauf hat, wissen wir von Alf Poier schon lange. Aber er und Schlager? Kann das zusammen passen? Ja, kann es. In seinem neuesten Song huldigt er nationale oder internationale Granden wie Rainhard Fendrich, Status Quo oder Roland Kaiser. Das gewählte Genre wählte Poier nicht von ungefähr. Damit möchte er seine Ablehnung gegenüber der ihm viel zu weit fortgeschrittenen Cancel Culture zum Ausdruck bringen.
Desert May Bloom – Prince Cloud (18. 6.)
Mit einem sehr chilligen Song gibt es aus dem Hause Desert May Bloom auch starken Nachschub von neuem Material. Das Quintett zeigt einmal mehr bei dieser Nummer, dass es in gleich mehrere Musikrichtungen zuhause sind. Soundtechnisch erinnert das Lied an einen Mix aus Jack Johnson mit einem Gesang ala Chris Martin von Coldplay. Macht einiges her. Mit so einem feinen Track geht es sehr gemütlich in den hoffentlich bald anstehenden Sommerurlaub.
Gazal – Regenbogenlove (18. 6.)
Gazal bringt mit dem Titel Regenbogenlove eine richtig ins Ohr gehende Nummer. Sie bringt damit ihre zweite Single-Auskoppelung von dem Album Irgendwann. Rein von der Melodie ein perfekter Titel für feinste Parties. Der Text macht Spaß und passte einfach wie angegossen in den Pridemonth Juni, in dem das Lied erschien.
Wolfgang Ambros – Aktezeichen 7_21 (VÖ: 21. 6.)
Die Geschichte vom Hofa ist noch nicht zu Ende. Sie findet nach 50 Jahren nun eine Fortsetzung. Produziert von Matthias Ambros gemeinsam mit Daniel Fellner gibt es endlich eine neue Wolfgang Ambros Single. Der Text stammt wieder aus der Feder vom großartigen Joesi Prokopetz. Taugt was! Wer sich noch einmal durch Wolferls legendärsten Hits hören will – hier unsere Ambros Top-10.
Wanda – Die Sterne von Alterlaa (VÖ: 25. 6.)
Einen Song, einem der bekanntesten Wiener Wohnkomplexe zu widmen, bietet uns Wanda mit ihrem neuesten Music Piece. Bandleader Marco Wanda erzählt zum Release, wie sehr ihn schon in Kindheitstagen die Architektur des Monsterbaus fasziniert habe. Musikalisch fetzt die Nummer ordentlich. Klassisch Wanda, mit coolem Rhythmus, eingängiger Melodie. Wenn dann auch noch Alterlaa auf Averna gereimt wird, ist der Song endgültig typisch für die Band. Die Sterne von Alterlaa hat großes Ohrwurm-Potenzial!
Irgendwien – Oben (VÖ: 30. 6.)
Irgendwien sind super schrill, aber mindestens genauso genial © Irgendwien
Diese Gruppe ist definitiv nicht 0815. Konzerte haben immer einen ordentliche Portion von Schrill, gemixt mit Performancekunst. Die Nummern selbst punkten mit poetischen Texten, die sehr viele Missstände aufzeigen und haben eine Musikalität, die sich über mehrere Genres erstreckt und immer wieder Überraschungen bereit hält. Das ist Irgendwien. Am 30. Juni feierte ihre Single Oben die digitale Weltveröffentlichung. Ein Song, der ordentlich Kritik an Obrigkeiten bereit hält. Kleiner Auszug aus den Lyrics: Gebt mir nicht die Schuld. Mein Geld, hat viel Geduld. Nur der Gewissen hat, den trifft auch die Schuld. Wer hier Bezug zu manchen politischen Geschehnissen hierzulande erkennt, liegt wohl richtig.
BÖRTMENS THUNDERJUNKIES – Track #6 (Turn Back The Time)” / “Track #9 ( Back Home in Chicago) (VÖ: 2. 7.)
Eine ordentliche Ladung Rockdröhnung gibt es ab dem 2. 7. von einem wahren Trio infernale. Die Gitarrenlegende Helmut Bibl seines Zeichens Mitglied der Falco-Liveband macht mit Günter Prangl, dem Mastermind vieler österreichischer Rock-Tributebands und dem Blind Petition Gitarristen Berl gemeinsame Sache. Was dabei rauskommt, röhrt, hat geile Riffs, kurz: es ist feinster Rock ‘n’ Roll!
SEILA – Lights down (VÖ: 23. 7.)
Nicht nur mit seinem kongenialen Partner Bernhard Speer ist Christopher Seiler momentan fleißig am arbeiten. Ende Juli bringt der vielfältige Musiker seine erste Solo-Nummer heraus. Diese entstand in Zusammenarbeit mit dem großartigen Christian Kolonovits. Mit dabei der Kinderchor der Volksoper Wien. Außer einem sehr viel versprechenden Teaser ist von dem Song noch nicht so viel bekannt, aber das bisher gehörte macht schon richtig Lust auf den bald anstehenden Release!
Die ganze neue Musik in einer Spotify-Liste
Lust in die Sommer Releases reinzuhören? Wir präsentieren euch die oben genannten Titel, ergänzt um weitere coole Empfehlungen in einer großen Spotify-Playlist!
Musik und Interviews von und mit echten Helden!
Einige der hier genannten Musiker durften wir schon vors Mikro bitten! Was sie uns erzählt haben und welche anderen tolle Neuerscheinungen die österreichische Landschaft so zu bieten hat, findest du in unserem Hörer-Channel!
Neue Musik aus Österreich: Die besten Alben, EPs und Singles im Herbst 2021
Wendja: “Neben dem Musikmachen ist Sport mein Leben!”
Ansa: “Das Autotune-Gedöns ist nicht unseres!”
Die besten Winter-Releases aus Österreich
Die besten Frühlings-Releases aus Österreich
Aufmacherbild: c) GINI, (c) Universal Music, (c) Warner Media Group, (c) Artwork: Steven Leak, Foto: Julia Weiermair
