Patrick Wilson und Vera Farmiga kämpfen im letzten The Conjuring-Film noch einmal gegen das Böse. Einen letzten Auftritt hat auch die Gang von Downtown Abbey, die Zeit der großen Multi-Generationen-Anwesen ist wohl endgültig vorbei. Eine Premiere gibt es dafür bei One Battle After Another: Leonardo DiCaprio arbeitet erstmals mit Paul Thomas Anderson zusammen. Das sind die spannendsten Kinofilme im September. Übrigens: Unsere neueste Programmübersicht des aktuellen Monats findest du immer hier.
Filmexpertin Susanne Gottlieb checkt für dich jedes Monat das Kinoprogramm und stellt dir die größten Highlights vor – inklusive Geheimtipp.

Nach 12 Jahren sehen wir wohl ein letztes Mal Patrick Wilson und Vera Farmiga als Ed und Lorraine Warren in dem von James Wang ins Leben gerufenen Horror-Universum. Der Film spielt im Jahr 1986. Ed und Lorraine kehren nach ihrem offiziellen Rückzug aus dem Ermittlungsdienst für einen letzten Fall zurück: Die Familie Smurl wird seit über einem Jahrzehnt von finsteren, übernatürlichen Kräften heimgesucht – darunter körperliche Angriffe, unerklärliche Geräusche und üble Gerüche. Bei den Ermittlungen entdecken die Warrens ein Artefakt, das mit der Geburt ihrer Tochter Judy verbunden ist und Erinnerungen an ihren ersten Fall weckt. Es kommt zur finalen Konfrontation mit einem rachsüchtigen Dämon. Der Film basiert wie so oft auf dem realen Fall der Smurl-Familie – einer der bekanntesten und verstörendsten Fälle der Warrens.
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Mehr InformationenErneut haben sich Filmemacher, in diesem Fall Hunger Games-Alumn Francis Lawrence, an einem Steven King-Roman versucht. Und wenn man den ersten Kritiken aus den USA glauben kann, dann dürfte er auch ganz gut geworden sein. Würde man meinen, immerhin weiß Lawrence, was dystopische YA-Bücher in der Adaption. brauchen. Obwohl, die ersten Reaktionen ja sowieso immer mit Vorsicht zu genießen sind. Worum geht es? In einer dystopischen Zukunft der USA wird jedes Jahr ein brutaler Wettbewerb, der sogenannte „Long Walk“, veranstaltet. 100 jugendliche Teilnehmer müssen ununterbrochen eine festgelegte Mindestgeschwindigkeit von ungefähr 6,4 km/h halten. Wer zu langsam wird und dreimal verwarnt wird, wird hingerichtet. Hauptfigur ist Teilnehmer Nr. 47, Raymond „Ray“ Garraty (Cooper Hoffman). Während des Marsches schließt er einerseits Freundschaften, andererseits ist jeder Freund zugleich auch ein möglicher Konkurrent. Ebenfalls mit dabei als der Major, der autoritäre Aufseher des Marsches: Mark Hamill!

Auch hier legt sich ein Dinosaurier der Unterhaltungsindustrie zur Ruhe. Wir sind, offiziell, beim letzten Teil der Downton-Abbey-Filme angekommen. Er spielt in den frühen 1930er Jahren, zwei Jahre nach dem Tod von Violet Crawley, der „Dowager Countess“, deren Darstellerin Maggie Smith 2024 verstorben ist. Aber auch die ständige Abwesenheit von Matthew Goodes Henry Talbot wird erklärt. Er und Protagonistin Lady Mary (Michelle Dockery) haben sich scheiden lassen. Nun muss sie sich nicht nur mit einem öffentlichen Skandal rund um ihre Scheidung auseinandersetzen, sondern auch die Leitung von Downton Abbey in einer sich rapide wandelnden Gesellschaft übernehmen. Dazu kommen noch die üblichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche sowie finanzielle Schwierigkeiten. Um viel ist es ja in Downton Abbey nie gegangen – es war stets Wohfühlunterhaltung. Wieder mit oder neu dabei: Paul Giamatti, Dominic West, Joely Richardson, Alessandro Nivola und Simon Russell Beale.
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Mehr InformationenWie schwer kann es sein, Österreicher zu werden? Sehr, wie man im österreichischen Dokumentarfilm von Olga Kosanović sieht. Der provokante Filmtitel stammt aus einem Kommentar zu ihrem Einbürgerungsversuch: “Wenn eine Katze in der Hofreitschule Junge wirft, sind das noch lange keine Lipizzaner.” Der Filmemacherin, die in Wien geboren und aufgewachsen ist, wurde die österreichische Staatsbürgerschaft bisher verweigert, weil sie insgesamt 58 Tage zu lange im Ausland war. Diese Erfahrung löste in weiterer Folge ein tiefes Gefühl der Fremdheit im eigenen Land aus. Auf Basis davon setzt sich die Regisseurin mit der Frage auseinander: Wer zählt zu “Wir”? Und wer wird als “Andere” betrachtet? Dabei verbindet sie bürokratische Absurditäten mit satirischen Szenen.
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Mehr InformationenHier mal wieder ein bisschen Festivalware. Der brasilianische Das tiefste Blau gewann auf der Berlinale 2025 den Silbernen Bären für den Großen Preis der Jury, den Preis der Ökumenischen Jury und den Leserjury-Preis der Berliner Morgenpost. Worum geht’s? In einer dystopischen Zukunft verhängt die Regierung eine radikale Maßnahme: Menschen ab 75 Jahren sollen in abgelegene Seniorenkolonien umgesiedelt werden. Die 77-jährige Tereza (Denise Weinberg) lebt in einer Industriestadt im Amazonasgebiet. Als sie die behördliche Anordnung erhält, sich diesen Zwängen zu unterwerfen, weigert sie sich standhaft. Stattdessen entwischt sie dem System und begibt sich auf eine Reise durch die Amazonas-Landschaft. Dort trifft sie unter anderem auf Cadu (Rodrigo Santoro), der sie mit seinem Boot durch das Flussnetz des Amazonas begleitet.

Es schien eine Weile, als würde Leonardo DiCaprio nur noch mit Martin Scorsese drehen wollen. Doch nun beweist er, dass er durchaus für andere Regisseure offen ist. Wenn sie das Kaliber von Paul Thomas Anderson (u. A. Magnolia, There will be Blood) haben. Hier spielt er die Figur des Bob Ferguson, einem ehemaligen Bürgerrechts-Aktivisten und Revolutionär, der sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Doch 16 Jahre nach einem Gefängnisausbruch, an dem er beteiligt war, holt ihn die Vergangenheit ein. Colonel Steven J. Lockjaw (Sean Penn) führt eine rechtsextreme Miliz, die seine Tochter bedroht – ein Kind, dessen Existenz er geheim gehalten hat. Bob wird also gezwungen, sich wieder mit seinem alten Widerstandsnetzwerk “French 75” zu vereinen, um seine Tochter zu retten und sich dem Feind zu stellen. In klassischer Anderson-Manier werden hier politischer Thriller, schwarze Komödie und Generationenkonflikte kombiniert. Der Film ist eine lose Adaption von Thomas Pynchons Roman Vineland und überzeugt mit starkem Cast und starker Cinematographie. Anderson wird bereits seit Inherent Vice (2014) von Pynchons Werken inspiriert.
Und wie gehts weiter? Hier unsere aktuelle Programmübersicht
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Aufmacherfoto: (c) Warner Bros, Universal Film
Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.
