Ab 15.2. ist Guillermo del Toros Fantasy-Drama endlich auch in Österreichs Kinos zu sehen. Der Film ist mit insgesamt 13 Nominierungen der Top-Favorit bei den Oscars und wurde mit Lob und Preisen bisher regelrecht überschüttet. Ist der Hype gerechtfertigt? Das und mehr lest ihr in unserer Shape of Water Kritik.
14. Februar 2018: Guillermo del Toro (Hellboy, Pans Labyrinth, Pacific Rim) hat einen Faible für Fantasy und Sci-Fi Filme. Sein neuester heißt Shape of Water und wird von Kritikern weltweit mit Lob und etlichen Auszeichnungen überschüttet. Das letzte Highlight: Insgesamt 13 Oscar Nominierungen und zwölf bei den British Academy Film Awards.
Die Helden der Freizeit konnten den Film vorab sehen. Worum es geht, in welchen Punkten er überzeugt, was wir über den Hype denken – das und vieles mehr erfahrt ihr jetzt in unserer Shape of Water Kritik!
Die stumme Elisa (Sally Hawkins) arbeitet zur Zeit des Kalten Kriegs in einem geheimen Labor der amerikanischen Regierung, wo sie als eine von mehreren Putzkräften angestellt ist. Sie durchlebt einen sehr routinierten Tagesablauf: Aufstehen, Frühstücksei kochen, in die Badewanne, in die Arbeit und nachher mit ihrem Nachbarn und besten Freund, dem schrulligen Eigenbrötler Giles fernsehen. Als sie aber eines Tages mit der sehr redseligen Zelda – gespielt von Octavia Spencer – das neueste Experiment entdeckt, ist es mit der Routine vorbei. Denn dabei handelt es sich um ein Amphibienwesen, das in einem Tank festgehalten und für verschiedene Zwecke erforscht werden soll.
Anfangs empfindet Elisa Angst und Abscheu, was sich aber zunehmend zu einer innigen Zuneigung entwickelt. Gemeinsam mit Giles plant sie das Wesen aus dem Labor zu befreien. Ein gefährliches Unterfangen: Denn sowohl die Amerikaner als auch die Sowjetunion wollen dieses faszinierende Geschöpf als Waffe gegen den Kontrahenten nützen.
Über die schauspielerischen Leistungen gibt es nichts zu meckern. Die sind durch die Bank hervorragend. Die Oscar Nominierungen als beste Hauptdarstellerin für Sally Hawkins, beste Nebendarstellerin (Octavia Spencer) und dem besten Nebendarsteller (Richard Jenkins) untermauern das.
Die brillante Leistung von Hawkins, für die Darstellung der Elisa, sticht dabei trotzdem noch hervor. Sie überzeugt in ihrer Rolle zwischen naiv-süß und – im nächsten Moment – resolut und taff. Und das, ohne ein Wort zu sprechen, alles mit tollster Mimik und Gestik. Dabei erinnert sie in manchen Szenen an die von Audrey Tautou gespielte Amelie aus die fabelhafte Welt der Amelie. Angefangen mit ihren Ticks, bis hin zu ihrer bedingungslosen Freundschaft zum Katzenfreund Giles gibt es viele Ähnlichkeiten zu dem Meisterwerk von Jean-Pierre Jeunet. So viele, dass der französische Regisseur Shape-of-Water-Director Guillermo del Toro vor kurzem sogar vorwarf, so manche Szene frech kopiert zu haben.
Neben Hawkins verdienen auch die Nicht-Nominierten Schauspieler großes Lob. Allen voran Michael Shannon als Richard Strickland, bei dem es man Zuschauer richtig Spaß ihn als Bösewicht zu hassen. Erschreckend gut spielt er einen Mann, dessen Antrieb es ist, das Amphibienwesen auf sadistische Art ihm gefügig zu machen.
Einen weiteren Pluspunkt gibt es von uns für die Gestaltung des Wesens. Die Maskenbildner und Animationsproduzenten haben eine sehr erhabene, aber trotzdem Respekt einflößende Kreatur erschaffen. Dargestellt wird sie von Doug Jones. Er ist im Business bekannt dafür, verschiedenste Sci-Fi, Fantasy oder Comic Figuren zu verkörpern. Wahrscheinlich habt ihr ihn als Abe Sapien, Silver Surfer, Cmdr. Saru oder Faun bereits gesehen und gar nicht gewusst, dass er in diesen Figuren steckt.
Der über zwei Stunden lange Film ist jede Sekunde wert. Spannung, Romantik und auch etwas Komik: Shape of Water bringt alles in der richtigen Dosis mit. Die durchwegs starke Performance des gesamten Casts, gepaart mit dem tollen Drehbuch und den starken Bildern macht ihn zu einem Film der Marke absolut sehenswert!
Eine gewisse Analogie zu dem mehrfach verfilmten Volksmärchen die Schöne und das Biest ist nicht von der Hand zu weisen, was aber auf keinen Fall schlecht ist. In den wesentlichen Handlungssträngen hebt sich der Streifen klar von dem Märchen ab.
Den Goldenen Löwen von Venedig, zwei Golden Globes und einige andere amerikanische Filmpreise konnte Shape of Water schon einheimsen. Wir sind fest davon überzeugt: Die Sammlung an Auszeichnungen wird sich noch ordentlich erhöhen – spätestens bei der Oscar-Verleihung am 4. März. Verdient hat es sich dieser Film auf jeden Fall. (lv)
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Aufmacherfoto: © 20th Century Fox