Ab heute ist Phantastische Tierwesen 2 in Österreichs Kinos. Lest hier die ausführliche Kritik und gewinnt ein tolles Newt-Scamander Fan-Paket.
von Lord Volumore
14. November 2018: Der magische Zoologe packt wieder seinen Koffer. Newt Scamanders neuestes Abenteuer kommt heute in die österreichischen Kinos. Die Helden der Freizeit durften Phantastische Tierwesen Grindelwalds Verbrechen schon vorab sehen. In unserer Kritik erfahrt ihr, ob wir es vorziehen würden in der Zaubererwelt zu bleiben oder uns am liebsten einem Vergessenszauber ausgesetzt hätten.
Dazu verschenken wir in Kooperation mit Elbenwald ein tolles Newt Scamander Goodie-Paket! Zum Mitspielen einfach ganz unten eintragen und Teilnahmebedingungen erfüllen. Apropos Zauberer: Da haben wir aktuell gerade hier noch ein tolles Gewinnspiel für euch.
Achtung: Wir werden keine Plottwists oder zu viel über den Inhalt preisgeben. Eine Spoiler-Warnung gibt es allerdings für alljene, die Teil 1 noch nicht gesehen haben und sich überraschen lassen wollen.
Am Ende des ersten Streifens wurde der mächtige Gellert Grindelwald mit großer Unterstützung von Newt Scamander gefasst und hinter Gitter gebracht. Doch der dunkle Zauberer schafft es mit einer gefinkelten List dem Gefängnis zu entfliehen. Nun schart er sein Gefolge um sich, damit er seinen diabolischen Plan verwirklichen kann: Die Herrschaft reinblütiger Zauberer und Hexen über alle nichtmagischen Wesen. Albus Dumbledore (Jude Law) wendet sich an Scamander, damit der den Machenschaften ein Ende setzt. Für Newt ein Weg voller Hürden bei dem Liebe und Loyalität auf die Probe gestellt werden, während sich die Welt der Hexen und Zauberer immer mehr in zwei Seiten spaltet.
Eines vorweg: Wer Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt tun. Ansonsten ist es eher schwierig, dem Film zu folgen. Während wir im ersten Fantastic Beasts am Anfang noch eine sehr lustige und bunte Welt präsentiert bekommen, in der sich rasch viele Fabelwesen austoben, beginnt die Fortsetzung bedrückend und wird bald mal sehr ruppig. Der rasanten Ausbruchsszene folgt eine generell viel düstere Stimmung, die sich fast über den ganzen Film zieht.
Mittlerweile sind unter anderem Ermordungen von Kleinkindern kein Tabu mehr. Ein solcher wird zwar nicht direkt gezeigt. Wer aber etwas mit dem Harry Potter Universum vertraut ist, weiß ganz genau, was passiert, wenn hinter einer angelehnten Tür ein grüner Strahl aus einem Zauberstab entweicht. Genauso sind auch die vielen Handlungsverläufe und Verstrickungen wahrscheinlich etwas viel für Jüngere, weshalb der Film auch erst ab 12 Jahren freigegeben ist. Wir finden, dass diese Erwachsenwerdung dem Franchise einen ordentlichen Qualitätsschub gebracht hat.
Bei den Filmen, bei denen Joanne K. Rowling ihre Finger im Spiel hatte, konnten wir stets auf eine Riege toller Schauspieler zählen. So auch diesmal. Jude Law als junger Albus Dumbleore passt perfekt in seine Rolle. Die Figur des späteren Schulleiters von Hogwarts, der oft seine Schützlinge mehr mit Rätseln als mit konkreten Hilfeleistungen unterstützt, steht ihm gut zu Gesicht. Toll inszeniert wurde aber auch seine traurige, schwache Seite. Sinnbildlich dafür steht eine besonders berührende Szene mit dem Spiegel Nerhegeb (orig.: Erised) – Gänsehaut-Feeling pur! Wir hätten uns allerdings noch mehr Screen-Time für diesen tollen Charakter gewünscht.
Gellert Grindelwald (Johnny Depp) ist ein wirklich würdiger Antagonist in Fantastic Beasts. Er verkörpert nicht ausschließlich das pure Böse. Sondern vielmehr einen Anführer eines immer größer werdenden Kults. Sein Gefolge nennt er Brüder und Schwestern und gibt sich mehr als ein Gleichgesinnter.
Damit unterscheidet er sich ganz wesentlich von Lord Voldemort, der seine Herrschaft auf Schrecken aufbaute und sich sowohl nach außen als auch nach innen hin als der Oberste der Hierarchie ansah. Seine Todesser dienten ihm bis auf wenige Ausnahmen aus Furcht und nicht aus Überzeugung. Grindelwald ist der weitaus spannendere Charakter, weil seine Beweggründe auf gewisser Ebene nachvollziehbar wirken – auch wenn er als Bösewicht die nötige Düster- und Ernstheit mitbringt.
Eddie Redmayne als Newt Scamander hat uns schon im Prequel mit seiner eigenwilligen und unorthodoxen Art, Dinge zu lösen, überzeugt. Der Mann, der buchstäblich aus dem Koffer lebt und die noch im ersten Teil zuckersüße Queenie – gespielt von Alison Sudol – stehen stellvertretend für einige Charaktere, die bei Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen ein Upgrade in Sachen Tiefe bekommen haben. Dadurch werden diese Figuren mehrdimensionaler, was uns besonders gut gefallen hat.
Ebenfalls gut. In dem 134 Minuten langen Film bekommen wir tiefe Einblick in die magische Welt bevor Harry Potter geboren wurde. Wer aber denkt, er kommt gänzlich ohne den Jungen mit Narbe aus, irrt. In Phantastische Tierwesen 2 gibt es immer wieder ziemlich coole Easter Eggs und Anspielungen, die einem echten Potterhead auf keinen Fall entgehen sollten. Manche sind sehr, manche weniger offensichtlich. In jedem Fall sind sie aber gelungen, weil sie den Fans erster Stunde einen Mehrwert liefern. Gleichzeitig müssen sich Neulinge keine Sorgen machen, hier den Handlungsstrang zu verlieren.
Was aber leider einem geschulten Auge auffällt: Phantastische Tierwesen 2 hat den einen oder anderen Logikfehler. Beispielsweise ist es für anscheinend jeden nun möglich nach Hogwarts zu apparieren, was eigentlich bis jetzt immer als unmöglich galt. Solche Kleinigkeiten lassen sich leider immer wieder entdecken. Besonders schade, weil Joanne K. Rowling sogar das Drehbuch schrieb und sie selbst einmal diese “Gesetze” verfasste.
Die Fortsetzung von Fantastic Beasts ist dennoch ein weiterer sehr gelungener Abstecher in die Welt der Hexen und Zauberer. Zu seinen großen Pluspunkten zählen die Charaktere, die ein Plus an Facetten spendiert bekommen haben. Außerdem gewinnt der Streifen dadurch, dass er sich immer mehr von einem Kinderfilm entfernt. Bis auf die wenigen Logikfehler gibt es generell nicht viel auszusetzen. Vielleicht der Umstand, dass man ihn nicht unbedingt in 3D sehen muss. Sehr gelungen sind auch wieder die tollen Animationen der Phantastischen Tierwesen. Für uns zählt Grindelwalds Verbrechen zu den besten Filme des Harry Potter Franchises, den man sich sowohl als Potter Nerd als auch als werdender Potter Nerd ansehen sollte. (lv)
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Fotos: (c) Courtesy of Warner Bros. Pictures, Elbenwald