Phänomen Facebook: Heute vor 13 Jahren hat Mark Zuckerberg Facebook gegründet. Wie es vom Uni-Projekt zum Milliarden-Netzwerk wuchs. Boom, Gefahren und Zukunft.
4. Februar 2017: Heute vor 13 Jahren wurde das soziale Netzwerk Facebook gegründet. Damals noch unter dem Namen thefacebook.com. Dabei war die Erfolgsgeschichte das Milliarden-Netzwerk nicht vorhersehbar.
Das Uni-Projekt wurde von Harvard-Student Mark Zuckerberg, Sohn eines Zahnarztes und einer Psychotherapeutin, selbst eher ein Außenseiter mit wenigen sozialen Kontakten, Dustin Moskovitz, Eduardo Saverin, Andrew McCollum und Chris Hughes ins Leben gerufen. Auch der Mitbegründer von Napster, Sean Parker, stieg 2004 in das Team ein, musste es aber aufgrund von Kokainbesitz bald wieder verlassen.
Sieben Jahre später waren auf Facebook schon rund 800 Millionen Mitglieder aktiv. 2012 folgte dann der Börsengang. Interessantes Detail: Der Aktienkurs sank in der ersten Woche von 38 auf 33 US-Dollar. Derzeit hält er bei beachtlichen 130 US-Dollar. Der Gewinn betrug im Geschäftsjahr 2016 satte 10,2 Milliarden Dollar.
Online-Netzwerke befriedigen das grundlegende Bedürfnis des zoon politikon nach Kontakt zu seinen Mitmenschen. Wir fühlen uns begehrt, beliebt und interessant. Psychologen haben aber auch große Bedenken hinsichtlich des Entwicklung der menschlichen Sozialkompetenzen, die Freundschaftsnetzwerke, wie Facebook mit sich bringen.
Die Gefahren
Die Anonymität bewirkt, dass wir uns weniger kontrollieren und uns entsprechend weniger um passendes Sozialverhalten bemühen müssen. Wer seine sozialen Kompetenzen bereits auf gewohntem Wege erworben hat (“face to face”), wird daher durch soziale Netzwerke kaum Schaden nehmen und sie nutzen wie Telefon, Fax oder E-Mail. Wenn aber Kinder und Jugendliche den größten Teil ihrer Sozialkontakte im Internet abwickeln, lassen ihre Verhaltensweise im direkten Umgang oft zu wünschen übrig. Das Internet ist zwar voller Sozialkontakte, die es einem aber leicht machen zu betrügen, zu belügen, zu mobben und abzuzocken.
Facebooks Zukunft
Facebook ist nach der aktuellen JIM-Studie (Deutschland 2016) gerade bei den Jugendlichen auf dem absteigenden Ast. So geben nur mehr 26% der 14 bis 19-jährigen an, soziale Netzwerke wie Facebook regelmäßig zu nützen. Sie bevorzugen Kontakt mit ihren Freunden über Instagram oder WhatsApp. Während das Durchschnittsalter in Nordamerika, Ozeanien und Europa zunimmt, wird das weltweite Durchschnittsalter durch die hohen Wachstumsraten in Asien und Süd-/Mittelamerika aber voraussichtlich in den nächsten Jahren trotzdem sinken. (wur/kla)
Aufmacherfoto: Brian Solis via Flickr