Du magst neben Oldies und Pop-Perlen aus den 80ern und 90ern auch schnellen Rock? Dann solltest du dir die „Me First and the Gimme Gimmes“ anhören.
Bei Festivals ist Me First and the Gimme Gimmes für mich immer ein Highlight. Als Oldies- und Rockfan freue ich mich doppelt und dreifach, wenn die Band nach Österreich kommt. „The Gimmes“ sind eine Coverband, die vor allem Songs aus früheren Jahrzehnten schneller, lauter und mit einem handfesten Gitarrensound zum Besten gibt. Wer kennt nicht solche Klassiker wie „Jolene“ von Dolly Parton oder „Leaving on a Jet Plane“ von John Denver? Die Ballade „Mandy“ von Scott English war beim Auftritt der Band in der Wiener Arena am 5. Mai 2016 ebenfalls zu hören. Der Song klingt bei den „Gimmes“ so:
Herrentoilette: Bitte anstehen!
Am Bild kann man es gut erkennen: Die Arena war wirklich bis auf den letzten (Steh)Platz voll.
Bei ihrer Europa-Tournee 2016 machte die Band mal wieder hierzulande halt – wegen des guten Kartenverkaufs wurde der Auftritt ins Freie verlegt. Die Arena, Open Air im Mai, was gibt es Besseres. In der Venue angekommen, ist ein Durchkommen nur schwer möglich. Als regelmäßiger Arena-Besucher kann ich sagen, dass ich noch nie so viele Menschen in der Location gesehen habe. Selbst auf der Herrentoilette (!) musste ich minutenlang anstehen.
In den 1980ern aufgewachsen, fühle ich mich dieser Band besonders verbunden, da auch Klassiker von Madonna, Elton John oder R. Kelly fetziger vertont werden. Hier eine Cover-Version von Elton John’s „Rocket Man“:
Ein Nebenprojekt macht die Welt unsicher
Außerdem besticht die Band durch Fannähe und Humor. „Our next song is a cover“, so ein Running Gag des Sängers beim Auftritt in Wien. Gute Deutschkenntnisse machen die Kommunikation zwischen Band und Publikum nicht nur besser, sondern auch witziger. Vor allem bei den „bad words“ scheint die Band enorm lernfähig zu sein.
Den Platz am Mikrofon nimmt Spike Slawson ein, Sänger der Punkband Swingin’ Utters. Prinzipiell entstammen alle Mitglieder kalifornischen Punkbands wie NoFx, Lagwagon oder No Use for a Name, die schon seit den späten 80ern des letzten Jahrhunderts die Welt auf unzähligen Tourneen unsicher machen. Die Cover-Rockband wurde 1995 als Nebenprojekt gegründet, schon damals konnten die Musiker im Untergrund auf sich aufmerksam machen. Der bekannteste der fünf ist sicher Chris Shiflett, bereits seit 1999 zweiter Gitarrist bei den Foo Fighters.
Wer die Band sehen will, braucht nicht lange zu warten. Im Ein- bis Zwei-Jahres-Rythmus beehren Me First and the Gimme Gimmes die heimischen Rockbühnen. Stay tuned!
Hier findest du die Setlist des Konzerts in Wien.
Me First and the Gimme Gimmes wurde 1995 ins Leben gerufen. Seitdem gab öfter einen Wechsel an den Instrumenten. Meistens setzen sich „The Gimmes“ aber aus Spike Slawson von den Swingin’ Utters am Mikrofon, Fat Mike von NoFX am Bass, Chris Shiflett von den Foo Fighters an der Gitarre, sowie Joey Cape an der Gitarre und Dave Raun am Schlagzeug (beide Lagwagon) zusammen. Die Alben widmen sich meist einem Motto wie beispielsweise Pop-Diven, Musicals oder R&B.
Im Kartenvorverkauf war ein Ticket für die Wiener Arena um 25 Euro zu haben – der Kauf der aktuellen CD beziehungsweise der Download auf iTunes istnatürlich wesentlich billiger 😉
Die „Gimme Gimmes“ machen live eine Menge Spaß. Die Ticket-Preise sind annehmbar. Da das Set aus einer Reihe von Klassikern besteht, spricht die Band auch ältere Semester an. Am Besten kommt die Band aber auf Festivals – nicht nur vom Sound, sondern auch vom Lebensgefühl.
Fotos: heldenderfreizeit.com