Der ORF zeigt heute eine vielprämierte Doku mit viel Zündstoff. Es geht um das Glaubensgefängnis Scientology. Zahlreiche Ex-Mitglieder kommen zu Wort.
1. Februar 2017: Der ORF zeigt im Zuge seiner DOKeins-Reihe heute um 20:15 Uhr (ORFeins) die hochinteressante Dokumentation “Scientology – ein Glaubensgefängnis”- im Orginal “Going clear: Scientology and the prison of belief.” Der Film erzählt von der Entwicklung der Scientology-Gemeinde. Von den Ideen des geistigen Vaters L. Ron Hubbard bis hin zur enormen Popularität in Hollywood und darüber hinaus.
Im Mittelpunkt stehen eine Reihe von schockierenden Enthüllungen von ehemaligen Insidern und berühmten Mitgliedern. Die Geschichte vom Glaubensgefängnis Scientology ist eine über systematischen Missbrauch, Ausbeutung, Machtgier und willenlose Ergebenheit, der selbst Hollywood-Superstars wie John Travolta oder Tom Cruise verfallen sind.
Er basiert auf dem Buch von Pulitzer-Preis Gewinner Lawrence Wright “Im Gefängnis des Glaubens: Scientology, Hollywood und die Innenansicht einer modernen Kirche. Regisseur Alex Gibney lässt dabei frühere Mitglieder wie Paul Haggis, Mike Rinder, Silvia „Spanky“ Taylor oder Mark Rathbun, einst rechte Hand des heutigen Oberhaupts David Miscavige, zu Wort kommen.
Scientology reagierte auf den Streifen, der im Jänner 2015 beim Sundance Filmfestival seine Premiere feiert, natürlich sehr verschnupft. Man versuchte die Reaktion der Kritiker zu beeinflussen und schaltete auch noch ganzseitige Anzeigen in US-Tageszeitungen wie der New York Times, um den Film als nicht korrekt hinzustellen.
Nichtsdestotrotz wurde die Dokumentation ein großer Erfolg. Sie gewann drei Emmy Awards (darunter “Beste Dokumentation”), war für sieben nominiert und wurde von 5,5 Millionen Menschen auf HBO gesehen. Immerhin soll die aggressive Kampagne von Scientology (sogar ein Anti-Gibney-Film wurde gedreht) aber dazu geführt haben, dass der Film nicht für einen Oscar nominiert wurde. (ak)