Am 27.3. ist es so weit! Far Cry 5 erscheint für PC, Xbox One und PS4. Wir haben uns vorab im hügeligen Montana umgesehen, der neuesten Open-World-Spielwiese der Shooter-Reihe. Was euch bei Story, Gameplay und mit dem neuen Editor erwartet. Und ob sich die 70 Euro rentieren, lest ihr in unserer Preview.
21. März 2018: Angefangen hat alles auf einer tropischen Insel. Nach Abstechern in die afrikanische Steppe, graue Vorzeit und dem nepalesischen Hochland hat die Far Cry Reihe nun das Herz Amerikas erreicht. In bewährter Ego-Perspektive ballert man sich durch militante Gegnergruppen in einer riesigen Open World. Auch Fuchs und Igel (ich mein, die sind nicht so gefährlich – eher die Bären) wollen der Hauptfigur mehr als Gute Nacht sagen.
Joseph Seed hört Stimmen. Stimmen die ihm sagen, dass die Welt untergeht. Daraufhin beschließt er so viele Leute wie möglich zu retten, ob sie nun wollen oder nicht. Dazu gründet er mit seinen drei Geschwistern einen netten Kult, eine schöne Weltuntergangs-Sekte: Eden’s Gate. Jakob war früher im Militär und ist jetzt Herr über die bewaffneten Truppen der Sekte. John war als Anwalt maßgeblich beteiligt am großflächigen Aufkauf des Gebiets und Faith versucht als Pazifistin die Leute zum Glauben an ihren älteren Bruder zu bekehren.
Blöd nur, dass Herr Seed mit seinem Kult ein paar Leuten auf die Zehen gestiegen ist – da kommst du ins Spiel. Du bist Teil einer Task Force, die nach Hope County geschickt wird, um Seed zu verhaften. Mit Maus oder Controller bewaffnet machst du Jagd auf die üblen Schergen und ihren Anführer. Alleine bist du in deinem Kampf aber nicht. Einige Bewohner der Region stehen dir mit Rat und Tat zur Seite. Auch Piloten, Scharfschützen oder Jäger, schließen sich – gegen Bares – deinem Feldzug an. Und wenn das nicht reicht, kannst du mit einem Freund die Kampagne im Co-Op bewältigen.
Die Story war selten das Highlight von Far Cry Spielen, eigentlich noch nie. Aber die Reihe hat es verstanden wahnsinnig interessante Gegenspieler zu kreieren. Ob jetzt der verrückte Vaas mit seiner Fassung eines berühmten Zitats (“Did I ever tell you what the definition of insanity is? Insanity is doing the exact… same fucking thing… over and over again expecting… shit to change… That. Is. Crazy.”). Oder der wunderbar exzentrische Pagan Min aus dem vierten Teil.
Die Taktik und die Vorbereitungs-Elemente für das Einnehmen von Außenposten waren die großen Stärken des dritten und vierten Far Cry Teils. Schaltet man zuerst mit dem Scharfschützengewehr bestimmte Wachen aus, oder schleicht man zuerst dreimal um das Lager herum und macht einen auf Meister-Assassine. Far Cry 5 verinnerlicht dieses Prinzip. Jeder Spieler soll ein anderes Erlebnis haben, die Welt dynamisch auf einen reagieren. Die Shooter-Mechaniken schauen wie üblich brauchbar aus und die Optik ist sowieso einwandfrei, da gibt es nichts zu bemängeln.
In der Welt gibt es allerlei zu tun: Fischen, Jagen, mit dem Wingsuit durch die Lüfte fliegen. Die Fahrzeuge sind viel abwechslungsreicher als in den Vorgängern. Von Buggy, Traktor bis Wasserflugzeug und Hubschrauber ist alles dabei.
Ganz neu ist der Leveleditor Far Cry 5 Arcade. Damit können Spieler kleine Maps aus Bausteinen der bekanntesten Ubisoft-Titel (Assassins Creed, Watch Dogs sowie die vergangenen Far Cry Spiele) zusammenbauen. Mit Aufträgen für einen alleine, oder zu zweit. Über Kabinette in der Open World des Hauptspiels und über einen Menü-Eintrag kann man seine eigenen Maps spielen – oder auch die von anderen Spielern auf der ganzen Welt. Wenn da ein ordentlich kuratiertes System dahintersteckt könnte das für endlose Spielfreude sorgen.
Ja klar, aber nur wenn du wirklich willst. Nach der fortwährenden Kontroverse um Lootboxen (wir berichteten letzten November über die Pay2Win-Machenschaften in Star Wars Battlefront 2) wird es in Far Cry 5 nur kosmetische Gegenstände zu kaufen geben, die auch durchs Spielen zu bekommen sind. Und, wie mittlerweile bei größeren Titeln üblich, ist ein Season Pass erhältlich. So abgelutscht der Zombie-DLC Dead Living Zombies wirkt, so spannend könnte Lost on Mars sein. Auf dem roten Planeten Alien-Spinnen umballern, wo kann ich mich anmelden? Außerdem erzählt ein Bewohner von Hope County in Hours of Darkness von seiner Vergangenheit im Vietnam Krieg. Wenn auch nur einer der DLCs an die Qualität von Blood Dragon, einer “stand alone” Erweiterung von Far Cry 3″ herankommt, sollte das schon reichen. Die neongetränkte 80er-Actionfilm-Satire war einfach zu gut – um 15 Euro kann man da auch momentan nichts falsch machen.
Open-World Ego-Shooter gibt es wie Sand am Meer. Ubisoft versucht mit Far Cry auch relativ wenig, um aus der Masse herauszustechen. Optik und Gameplay sind ansprechend, das übliche Hin- und Herlaufen zwischen (Neben-)Missionszielen wird auch wieder lustig sein. Ich würde aber eher auf ein tolles Angebot auf Steam warten, nichts in Far Cry 5 schreit: “Kauf mich sofort!”
Farcry 5 ist ab 27. März erhältlich, online um 60 Euro im Steam-Store, oder um 70 Euronen im Playstation- oder im Xbox-Store (jeweils mit Optimierungen für die PS4 Pro sowie die Xbox One X) oder in einem Elektro-Laden in deiner Nähe. (han)
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Alle Bilder (c): Ubisoft