Am 20.11. steigt das Marilyn Manson Konzert im Gasometer. Live-Unfall, neues Album und Eklats. Mit der Rock-Röhre wird’s nie langweilig.
14. November 2017: Das dürfte ganz schon spannend werden. Am Montag (20.11., ab 20 Uhr) steigt das Marilyn Manson Konzert im Gasometer. Der Exzentriker lässt aktuell wenig aus: Verletzungen wegen lockerer Bühnenaccessoires, übertriebene Live-Auftritte, Fehden mit anderen Stars.
Wird uns beim Konzert in Wien der nächste Skandal geboten?
Im Sommer gab es bekanntlich den Beef zwischen Manson und dem Pop-Star Justin Bieber. Der 23 Jährige Mädchenschwarm Bieber kupferte für seine neue Design-Kollektion offensichtlich das Layout von einem Manson-Shirt ab. Nicht genug: Er verkaufte diese Kopie um 200 Dollar an das Nobelgeschäft Barneys.
Manson war darüber alles andere als begeistert. Es folgte eine Privat-Fehde zwischen den beiden Künstlern, Schimpftiraden auf beiden Seiten unter der Gürtellinie inklusive.
Wer dachte, das war es, irrt gewaltig. Es war der Auftakt zu einer Reihe mehrerer Eklats: Bei einem Konzert in den USA lockerten sich Teile der Bühnendeko in Form von zwei übergroßen Pistolen. Sie trafen Marilyn Manson. Er musste das Konzert abbrechen und ins Krankenhaus gebracht werden. Die neun folgenden Gigs in den Staaten wurden alle gecancelt.
Ende Oktober stand nicht Manson in den Schlagzeilen, sondern sein Drummer. Dieser soll seine Ex-Freundin vergewaltigt haben. Der sofortige Rausschmiss aus der Band war die Folge.
Letzte Woche sorgte Marilyn Manson dann wieder selbst wieder für gewaltig Negativ-Schlagzeilen. Seine Konzerte sind immer sehr hart an der Grenze. Doch dieses Mal überschritt er sie in San Bernardino eindeutig: Für einen Song erschien er mit einem Fake-Gewehr auf der Bühne und richtete es in Richtung seiner Fans. Besonders brisant: Im selben Ort kamen am 2. Dezember 2015 bei einem Terroranschlag 14 Menschen ums Leben.
Bei so viel Trubel geht es fast unter, dass Manson Anfang Oktober sein zehntes Album veröffentlicht hat.
Heaven Upside Down heißt das gute Stück aus dem der 48-Jährige wohl auch in Wien einige Nummern bringen wird. Eine solide Scheibe, die ihre Stärken und Schwächen hat.
Weniger gelungen sind aus unserer Sicht Mansons Versuche sein Grusel-Image aufrecht zu erhalten. Das Problem: Diese Seite der Figur hat mittlerweile ziemlich an Faszination verloren. Bestes Beispiel dafür ist der Titel Say10.
Der Song kann zwar mit einer ins Ohr gehenden Melodie und dem großen Johnny Depp im Musik-Video aufwarten, aber: alles klingt bekannt, fast zu bekannt.
Dabei hat Manson viel mehr als das im Petto. Zum Beispiel den Titel Saturnalia. Zuerst eher ruhig gehalten, baut sich danach etwas Großartiges auf.
Toller Text, ein sehr gelungener musikalischer Aufbau und die einzigartige Gänsehaut-Stimmung machen den acht-minütigen Titel zu einem der variantenreichsten und vielleicht sogar besten Marilyn Manson Songs.
Und wir wagen noch einen kleinen Ausblick. Für den Action-Film 24 hours to live coverte der Skandalboy den berühmten Folk-Song God’s Gonna Cut You Down. Diese Nummer hat er bis jetzt noch nicht offiziell veröffentlicht (der Soundtrack mit dem Lied erscheint erst am 8. Dezember), nur bei einem Gig in Moskau zum Besten gegeben. Die Live-Aufnahme verspricht eine coole Mansonsche Interpretation.
Bleibt zu hoffen, dass der Skandal-Boy sich bei seinem Wien-Gig auf das Wesentliche konzentriert und eine tolle Show hinlegt.
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Aufmacher: Barracuda Music
(lv)