Bei der Soli-Party Der letzte Sommertanz wird heute am Cobenzl durch die Nacht getanzt, damit die Lichter bei den Veranstaltern nach dem Aufwind-Festival-Crash nicht ausgehen. Bei uns könnt ihr lesen, was euch im Schloss Cobenzl erwartet und wie es für die Tanz durch den Tag Crew überhaupt so weit kommen konnte.
22. September 2017: Die Crew von Tanz durch den Tag lädt heute zu einer ganz besonderen Party auf das Schloss Cobenzl. Auf drei Floors wird indoor und outdoor ab 15 Uhr noch einmal zu feinsten elektronischen Beats getanzt, was das Zeug hält (das Programm seht ihr unten).
Das Open-Air im Schlossgarten ist nicht nur ein Abschied von den letzten warmen Sonnenstrahlen zur Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Das Motto Der letzte Sommertanz erfüllt sich für die Veranstalter hoffentlich nicht wortwörtlich. Denn bei dieser Soli-Party geht es um viel. Die Künstler verzichten sogar auf ihre Gage.
Hintergrund: Tanz durch den Tag hat vom 30.6. bis 2.7. auf der Wiener Donauinsel mit großem Aufwand ein fantastisches Aufwind Festival veranstaltet, sich dabei aber finanziell total übernommen. Die Helden der Freizeit begingen ihren einjährigen Geburtstag bei dem Event – in dieser Story könnt ihr nachlesen, wie gelungen das Event war.
Man blieb allerdings auf einem gewaltigen Schuldenberg sitzen. Um die noch ausständigen Gagen der damals aufgetretenen Acts und Mitarbeiter zahlen zu können, wird nun Der letzte Sommertanz veranstaltet. Es geht dabei um nicht weniger als die Zukunft des gesamten Projekts. “Die Veranstaltung wird ein wichtiger Indikator für uns sein, ob es bei uns weitergeht”, redet Jan Ernst von Tanz durch den Tag, der bereits 2010 mit seinen ersten Open Airs startete, gar nicht um den heißen Brei herum. “So viele tolle Menschen haben uns ihr Vertrauen gegeben, ganz viel Energie in das Tanz durch den Tag Projekt gesteckt und wir möchten nichts mehr, als dass ihre Bemühungen auch gerecht entlohnt werden.”
Bittere Gründe für die finanzielle Bruchlandung des Aufwind Festivalsgibt es laut Ernst viele: “Wir haben uns verschätzt. Unser Traum, das erste Wiener Subkultur Festival zu erschaffen, war zu groß aufgesetzt. Fünf Bühnen, Straßenkunst, Kinderprogramm, Heilkunst, Markt und viel mehr, war ein Programm, das enorm viel gekostet hat. Kombiniert mit den Maßnahmen zur Erfüllung der Auflagen der Stadt Wien und ein riesen Team, das all das umgesetzt hat, sind die Kosten des Festivals auf eine sehr hohe sechsstellige Summen gewachsen.”
Gleichzeitig wäre die Zahl der Besucher zwar in Ordnung, aber doch unter den Erwartungen geblieben. Einerseits macht man dafür die Gratis-Open-Air-Kultur verantwortlich. Erstaunt musste Ernst feststellen, dass so manchen selbst 16 Euro für ein Festival mit fünf Bühnen offenbar zu viel ist. Andererseits blieb die erhoffte Genehmigung der Stadt Wien zur Verlängerung der Sperrstunde um zwei Stunden von 22 auf 24 Uhr aus. Wodurch man nicht nur um Getränkeeinahmen umfiel. So mancher Gast kam deshalb gar nicht erst. “Eine Sperrstundenverlängerung hätte das Minus zumindest auf ein eträgliches Maß schrumpfen lassen”, so Ernst.
Beim letzten Sommertanz hat man zumindest dieses Problem nicht. Es darf bis 4 Uhr früh geshakt werden. 13 Gigs stehen am Programm. Vor 18 Uhr zahlt man nur 6 Euro Eintritt, danach 12 “Tanztaler”. Die Veranstalter freuen sich freilich über jede zusätzliche Spende. Als Helden der Freizeit können wir nur appellieren: Kommt vorbei! Das hochengagierte Team von Tanz durch den Tag hätte es sich verdient, dass sein Traum nicht so abrupt endet. Und wer weiß: Vielleicht kann es uns dann 2018 wieder mit einem etwas kleineren, aber nicht weniger gelungenen Aufwind-Festival erfreuen. (ak)
SCHLOSSGARTEN/OPEN AIR:
Disco Nostra
Manucher (awake&aware/Auroville)
Alex Kolodziej (Tellerbetrieb Ochsenfrosch)
Oberst & Buchner (Heimlich/Underyourskin)
MARMORSAAL:
Scheibosan (Spagat Music Berlin/Alles Banane)
Stefan Seelenwald – LIVE (LuvLite Recording/Berlin)
Daniel Archut (Telekollegen/Berlin)
Lenia’s eigner Rausch (Lenia/Gassen aus Zucker b2b)
Alex Eigner (Heimlich b2b Rauschebart/Tanz durch den Tag)
KAMINZIMMER:
Allbarttross (Rainbow Ranger Disco Club)
Paul Uhlmann (Tanz durch den Tag || Hope X)
Indian sounds by
Alokesh Chandra (Sitar) & Raga Charukeshi (Tabla) – LIVE
Supersport (Tel Aviv)
Babsi Beton (die meise von der eise/Leipzig)
Plus: ASTRONOMIE WORKSHOP by Die Sternfahrer
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